Erziehungsberechtigter
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Der Begriff Erziehungsberechtigter bezeichnet den bzw. die Inhaber des grundgesetzlich definierten Erziehungsrechts (bzw. -pflicht) über einen Minderjährigen. Erziehungsberechtigt sind in der Regel die Eltern. Das Erziehungsrecht ist gem. § 1631 Abs. 1 BGB Teil der elterlichen Sorge, auch als Sorgerecht bezeichnet.
[Bearbeiten] Zweck
Die Legitimation leitet sich im Wesentlichen aus Art. 6 Abs. 2 GG ab (Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft. - 2004). Hier wird klar dargestellt, dass das Erziehungsrecht dem Wesen nach eine Erziehungspflicht ist. Damit wird vom Gesetzgeber definiert, dass das Elternrecht keine Herrschaft über das Kind beinhaltet, sondern die Pflicht, das gegebene Kind zu erhalten, zu versorgen und in seiner Entwicklung zu fördern.
Im Abs. 3 werden die Konsequenzen erwähnt, die das Versagen des Erziehungsberechtigten auffangen sollen (Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen. - 2004). Dies ist die grundgesetzliche Handlungsermächtigung für den Gesetzgeber zum Schutz des Kindes bei Versagen der Erziehungsberechtigten - gleich ob verschuldet oder unverschuldet - welche in den § 1666, § 1666a BGB realisiert sind.
Die Aufgabe des staatlichen Wächteramtes haben das Jugendamt (§ 8a SGB-VIII), aber auch die Gerichte (Familiengericht, Vormundschaftsgericht). Das Jugendamt hat vor einem Entzug der elterlichen Sorge Hilfen zur Erziehung (§§ 27 ff. SGB-VIII) anzubieten.
Bei einem Entzug der elterlichen Sorge ist dem Minderjährigen ein Vormund zu bestellen, der dann die Erziehungsberechtigung hat (§ 1800 BGB).
Die Erziehungsberechtigung kann auch aufgeteilt, Teilbereiche Pflegern übertragen werden. Dies ist z.B. auch der Fall, wenn Kinder bei Pflegeeltern aufwachsen und zumindest die 'tägliche Sorge' von diesen im Rahmen des § 1688 BGB wahrgenommen wird.
[Bearbeiten] Siehe auch
Sorgerecht, Kindeswohl, Ergänzungspflegschaft, Vormundschaft
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