Etah

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Etah (sprich: Iita) ist ein heute nur noch zeitweilig bewohnter Ort in Nordwest-Grönland, im Gebiet der Gemeinde Qaanaaq, dem Hauptort der Region Avanersuaq (Inuktitut „der Platz im entlegensten Norden“). Mit seiner Lage (78°19' N, 72°38' W) war Etah bis zu seiner Aufgabe vor einigen Jahren die nördlichste natürliche Siedlung der Welt. Um 1900 war der Ort Ausgangspunkt zahlreicher Nordpol-Expeditionen. Heute werden die drei oder vier verbliebenen, etwas baufälligen Behausungen von Etah nur noch im Sommer als Basis für Jagden und als Ziel von Polar-Touristen genutzt. Der nächste, ganzjährig bewohnte Ort - südöstlich von Etah gelegen - ist Siorapaluk mit etwa 80 Einwohnern. Auf dem Weg nach Siorapaluk liegen Pitorarfik und Neqe, die ebenfalls nicht ständig bewohnt sind.

Die Polarnacht dauert in Etah über dreieinhalb Monate, vom 26. Oktober bis zum 15. Februar. In der Umgebung von Etah befinden sich ergiebige Jagdgründe, unter anderem große Walross-Vorkommen. Ihretwegen wurde der Ort trotz seiner extrem nördlichen Lage und seines äußerst unwirtlichen Klimas überhaupt besiedelt.

Von Etah aus sind es nach Westen über das meist von Oktober bis Juli gefrorene Meer nur rund 50 Kilometer zur kanadischen Ellesmere-Insel. Über diese Meerenge erfolgte um das Jahr 1000 n. Chr. die Besiedelung Grönlands durch die Inuit-Kultur (Eskimo). In den letzten Jahren fanden bei Etah und an anderen Stellen des nordöstlich angrenzenden Inglefield-Landes archäologische Ausgrabungen statt.

Nicht weit nordöstlich von Etah befindet sich der arktische geomagnetische Pol, der berechnete Pol des unregelmäßigen Erdmagnetfeldes. Er lag 2005 bei etwa 79,74° N 71,78° W. Aufgrund der Nähe zu diesem Pol sind in der Region Avanersuaq anders als in der übrigen Arktis nur wenige Nordlichter zu sehen.