Eugen Tönnis

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Eugen Tönnis (* 18. November 1959 in Übach-Palenberg, † 28. Juli 2002 in Aachen) war ein deutscher Natur- und Vogelschützer.

Geboren 1959 in der Kleinstadt Übach-Palenberg, einen Steinwurf entfernt von der holländischen Grenze, wuchs Eugen Tönnis in einer Region auf, die seinerzeit eine Hochburg mitteleuropäischen Vogelfangs war. Früh entdeckte er seine Liebe zur Natur und zu den Vögeln und kämpfte bereits mit 14 Jahren gegen den illegalen Vogelfang in der Teverener Heide im Selfkant (nördlich von Aachen). Mit 18 Jahren wurde Eugen Tönnis Mitglied im Komitee gegen den Vogelmord, dessen Vorsitzender er im Jahr 1995 wurde und bis zu seinem Tode blieb. Der Diplom-Biologe unterrichtete als Lehrer die Fächer Biologie und Erdkunde auf Gymnasien und Gesamtschulen in Aachen, Mönchen-Gladbach und Alsdorf.

Im Jahr 1980 wurde Eugen Tönnis Leiter der Aktionen des Komitees gegen den Vogelfang in Belgien. In Zusammenarbeit mit dem königlich-belgischen Vogelschutzverband LRBPO organisierte er von 1980 bis 1992 jährlich Großdemonstrationen an der deutsch-belgischen Grenze, leitete Aktionen gegen den Fang von Finken im Grenzgebiet und betrieb Lobbyarbeit in Bonn, Brüssel und in den an Belgien angrenzenden Bundesländern. Mit Petitionen, öffentlichkeitswirksamen Auftritten, Unterschriftensammlungen und rechtlichen Schritten gelang ihm im Jahr 1993 das endgültige Verbot des Vogelfangs in Belgien.

In der italienischen Provinz Brescia fand unter der Leitung von Eugen Tönnis im Jahr 1984 das erste Vogelschutzcamp statt, auf dem Vogelschützer aus ganz Europa illegale Vogelfallen und Fangnetze suchten, abbauten und zerstörten. Die zunächst immer nur an Wochenenden stattfindenden Aktionen wurden mit den Jahren zu groß angelegten und gut organisierten Camps, auf denen in Zusammenarbeit mit der Polizei und italienischen Jagdaufsehern jährlich mehrere Zehntausend Fallen und Fangnetze eingesammelt wurden. Zu den Verdiensten von Eugen Tönnis gehört, dass der illegale Vogelfang in den italienischen Südalpen durch diese auch heute noch stattfindenden Camps stark zurückgedrängt werden konnte.

Ein besonderes Anliegen von Eugen Tönnis war der Kampf gegen den Handel mit Wildvögeln. Bereits in den frühen 80er Jahren des letzten Jahrhunderts recherchierte er in flagranti bei Vogelhändlern und Präparatoren und half so bei der Überführung Hunderter Tierschmuggler. In Südamerika gelangen ihm sensationelle Filmaufnahmen vom Papageienfang, die im deutschen Fernsehen für Furore sorgten.

Neben seiner ehrenamtlichen Arbeit im Natur- und Tierschutz engagierte sich Eugen Tönnis im Rat der Stadt Übach-Palenberg, in dem er für Bündnis 90/Die Grünen drei Legislaturperioden saß und war zudem vom Erzbistum Aachen anerkannter Berater für Kriegsdienstverweigerer.

Im Jahr 2002 verstarb Eugen Tönnis unerwartet an einem Herzinfarkt.

[Bearbeiten] Weblinks

• www.komitee.de - Ein Leben für die Vögel: Nachruf auf Eugen Tönnis mit Fotos

Personendaten
NAME	Tönnis, Eugen
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Vogelschützer
GEBURTSDATUM	18.November 1959
GEBURTSORT	Übach-Palenberg
STERBEDATUM	=28.Juli 2002
STERBEORT	Aachen