Evangelische Verlagsanstalt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Evangelische Verlagsanstalt – kurz auch EVA genannt – (heute in Leipzig) wurde 1946 in Berlin gegründet und ist ein konfessionelles Medienunternehmen. Gesellschafterin ist die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens. Ihr Geschäftsführer war bis seinem Tode im Januar 2007 Ulrich Röbbelen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Buchverlag
Das Sortiment umfasst theologisch-wissenschaftliche Veröffentlichungen, Religionspädagogik, Gemeindeliteratur einschließlich Kalendern sowie christliche Belletristik mit den Schwerpunkten Biographien und Erzählungen.
[Bearbeiten] Zeitungen und Zeitschriften
Bei der EVA erscheinen u.a. die Theologische Literaturzeitung und die Wochenzeitungen Der Sonntag und Die Kirche.
[Bearbeiten] Privatrundfunk
Die Evangelische Verlagsanstalt GmbH ist als Gesellschafterin an privaten Hörfunksendern beteiligt. Darüber hinaus arbeiten Mitarbeiterinnen der Evangelischen Verlagsanstalt als Kirchenfunkredakteurinnen in den sächsischen Sendern Hitradio RTL und Radio PSR.
[Bearbeiten] Geschichte 1946–1989
Unter der Lizenznummer 54 der Sowjetischen Militäradministration wurde 1946 die Evangelische Verlagsanstalt GmbH mit Sitz in Berlin gegründet; 1953 kam eine Verlagsabteilung in Leipzig hinzu. Erster Verlagsleiter wurde der spätere Kirchenrat Dr. Friedrich Bartsch.
Die erste Veröffentlichung, das Weihnachtsliederbuch „Ihr Kinderlein kommet“, war trotz einer beachtlichen Startauflage von 28000 Exemplaren sofort vergriffen. In den folgenden Jahren stieg die Publikationszahl beständig an, so dass sich der Verlag letztendlich zum größten evangelischen Verlag Gesamtdeutschlands entwickelte.
Unter dem Dach der EVA veröffentlichten auch diejenigen evangelischen Privatverlage in der DDR, die keine eigene Lizenz erhalten hatten; das Verlagsprofil war dementsprechend breit gefächert: von wissenschaftlicher Theologie über Gemeindeliteratur, christlicher Belletristik bis hin zu Erbauungsliteratur und christlichen Kalendern. Einige Klassiker erscheinen bis zum heutigen Tag, beispielsweise der Kirchliche Amtskalender oder der Tagesabreißkalender „Sonne und Schild“. Jedes Buch musste dabei vor seiner Veröffentlichungen die Mühlen der Zensurbehörden der DDR durchlaufen: von Begutachtungen durch staatliche Zensoren über teilweise monate- oder gar jahrelange Diskussionen mit dem Verlag bis hin zur staatlichen Papierzuteilung.
[Bearbeiten] Geschichte seit 1989
Mit der politischen Wende und dem Zusammenbruch der DDR änderte sich auch die Situation der EVA grundlegend. Nach einem Gesellschafterwechsel wurde der Verlagssitz 1991 nach Leipzig verlegt. Mit jährlich ca. 80 Neuerscheinungen veröffentlicht der Buchverlag ein christlich geprägtes Programm, das über die Vertriebs- und Marketingkooperation des Evangelischen Verlagshauses verbreitet wird.