Fischbrunnen
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Der Fischbrunnen ist ein Brunnen in München.
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[Bearbeiten] Lage
Der Fischbrunnen steht vor dem Haupteingang des Neuen Rathauses auf dem Marienplatz in der Altstadt der Landeshauptstadt München.
[Bearbeiten] Geschichte
An der Nordostecke des Schrannenplatzes, des heutigen Marienplatzes, wurde ein Brunnen errichtet, der als Röhrenbrunnen mit fließendem Wasser sein Wasser aus den Quellen der Isar südlich von München fasste.
Der Vorgänger des heutigen Fischbrunnens ist von Konrad Knoll 1862 bis 1865 errichtet worden. Die Bronzeplastiken des neugotischen Brunnens wurden in der Erzgießerei Ferdinand von Millers gegossen. Im Fischbrunnen selber standen vier Metzgerburschen, die Wasser in Eimern in den Brunnen schütteten. Über ihnen standen vier musizierende Kinder, zudem stand ganz oben ein Altgeselle mit erhobenem Becher.
Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde der Fischbrunnen 1944 fast vollständig zerstört. Josef Henselmann erhielt 1954 den Auftrag unter der Verwendung der noch erhaltenen Figuren den Fischbrunnen neu zu gestalten. Der Brunnen besteht heute aus einem Nagelfluh-Becken, dessen Mittelsäule von einem bronzenen Fisch bekrönt wird. Dieser Fisch erinnert an jene Zeit, als der Marienplatz noch als zentraler Marktplatz diente. Die Fischhändler hängten in jenen Zeiten ihre noch lebende Ware in Körben in das frische Brunnenwasser. Drei Metzgerburschen lassen aus Ihren Eimern das Wasser ins Becken strömen. Damit spielte die Figurengruppe an den "Metzgersprung" (siehe unten) an.
Im Rahmen einer grundlegenden Sanierung im Jahre 1991 wurde der beliebte Brunnen wieder mit einer bodennahen Trinkstelle für die Münchner "Zamperl ausgestattet.
[Bearbeiten] Traditionen am Fischbrunnen
[Bearbeiten] Metzgersprung
Am Fischbrunnen wurden bis zum Zweiten Weltkrieg am Rosenmontag die Metzger-Lehrlinge freigesprochen, was heute der Übergabe des Gesellenbriefes als Abschluss der Metzgerausbildung entspricht, die sich dann frei- und übermütig im "Metzgersprung" ins Wasser des Brunnens stürzten und auch untergetaucht wurden. Beim Auftauchen wurden die Metzger-Lehrlinge dann nochmals mit Eimern voller Wasser übergossen.
[Bearbeiten] Geldbeutelwaschen
Seit 1426 ist für den Münchner Oberbürgermeister häufig zusammen mit dem Stadtkämmerer das Geldbeutelwaschen vornehme Aufgabe. An jedem Aschermittwoch wäscht er seine leere Geldbörse im Wasser des Fischbrunnens. Damit soll sichergestellt werden, dass im nächsten Jahr die Stadtsäckel wieder gefüllt werden. Der "normale" Münchner Bürger bringt mit dieser traditionellen Geste zum Ausdruck, dass die vorangegangenen Faschingsfreuden für Leere in seinem Portemonnai gesorgt haben und eine Auffüllung dringend nötig wäre.
[Bearbeiten] Treffpunkt für Verabredungen
Der Fischbrunnen ist ein beliebter Treffpunkt für Verabredungen und Verliebte.
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. Köln: DuMont 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer)
[Bearbeiten] Weblinks
- Fischbrunnen beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- [1] Wie finde ich den Fischbrunnen?
[Bearbeiten] Siehe auch
Koordinaten: 48° 8′ 13" n. Br., 11° 34′ 34" ö. L.