Fix und Foxi
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Fix und Foxi ist das bis heute erfolgreichste deutsche Comic-Magazin, dessen Titelfiguren von Rolf Kauka geschaffen wurden. Das Heft wird - mit zwei Unterbrechungen - seit 1953 herausgegeben.
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[Bearbeiten] Geschichte des Magazins
Rolf Kauka gründete 1952 in München den Kauka Verlag und brachte 1953 sein erstes Comic unter dem Titel "Till Eulenspiegel" auf den Markt, in dem neben einer Comicfigur "Till Eulenspiegel" auch eine Reihe deutscher Fabelfiguren wie Isegrim und Reineke Fuchs vorkamen. In Heft 6 erschienen zum ersten Mal in einer Kurzgeschichte die Füchse Fix und Foxi, die bald zu Publikumslieblingen wurden. Nachdem ab Heft 10 mehrere Ausgaben auf der Titelseite groß auf "Fix und Foxi" hinwiesen, wurde die Reihe ab Nr. 29 in "Fix und Foxi" umbenannt.
Das "Fix und Foxi"-Magazin erschien in Deutschland zu seinen besten Zeiten wöchentlich mit einer Auflage von bis zu 400 000 Exemplaren pro Woche (Gesamtvolumen: über 750 Millionen verkaufte Hefte). Neben dem wöchentlichen Heft gab es, vor allem von Mitte der 60er bis Mitte der 80er Jahre, auch diverse Nebenprodukte in Form von Heften, Taschenbüchern, Paperbacks, Alben, etc. Als besonders langlebig neben der Hauptpublikation erwiesen sich das Fix und Foxi-Sonderheft (1959-94, Hauptausgaben "Ostern", "Sommer", "Ferien", "Weihnachten") und das Taschenbuch Fix und Foxi Extra (1969-86).
Mit der Zeit hatte Kauka für sein Heft eine bunte Riege der verschiedensten Illustratoren engagiert, die meisten aus dem ehemaligen Jugoslawien, Italien und Spanien. Einige der verdientesten Zeichner von Fix und Foxi sowie anderer Kauka-Serien (siehe unten) waren - in chronologischer Reihenfolge - Dorul van der Heide (erster FF-Zeichner), Werner Hierl (dessen Nachfolger), Becker-Kasch (es ist möglich, dass sich hinter dem Namen zwei Personen verbargen), Walter Neugebauer (Chefzeichner bis 1972, u.a. Schöpfer von Tom und Biber, stilprägender FF- und Mischa-Zeichner, Titelbilder), Vlado Magdic (wichtigster Tom und Biber-Zeichner), Branko Karabajic (wichtigster Pauli-Zeichner), Ludwig Fischer, Florian Julino (Titelbilder, Schöpfer von Diabolino), Maria Luisa Uggetti, Tiberio Colantuoni, Giovan Battista Carpi (bereicherte das Knox-Universum), Giulio Chierchini, Riccardo Rinaldi (Schöpfer der Pichelsteiner), Kurt Italiaander, Öktemer Köksal, Helmut Huth, Helmut Murek (FF, Pauli, Titelbilder ab Mitte 80er), Berck (Mischa 70er), Jaime Mainou, Angel Nadal (Bussi Bär, Fridolin um 1980), Massimo Fecchi ("Starzeichner" ab Mitte 70er), Josep Marti, Sandro Costa und Luciano Gatto.
Neben den Kauka-Charakteren kamen auch Lizenzserien zum Abdruck, die größtenteils frankobelgischen Ursprungs waren, besonders oft Boule und Bill (als "Schnieff und Schnuff"), Bobo, Die Schlümpfe, Spirou und Fantasio ("Pit und Pikkolo"), Lucky Luke (vor allem in den Nebenpublikationen), Schwarzbart, Gaston Lagaffe ("Jo-Jo"), Johann und Pfiffikus ("Prinz Edelhart und Kukuruz"), Benni Bärenstark ("Der kleine Winni") Sophie ("Die lustige Lilly") und Sammy und Jack.
1973 verkaufte Rolf Kauka seinen Verlag an die englischen Verleger IPC und die niederländische Verlagsgruppe VNU, behielt sich aber ein Mitspracherecht vor. Ende der 1970er Jahre löste sich das Verlagskonsortium auf und der Pabel-Moewig Verlag übernahm Fix und Foxi.
Im August 1994 wurde das Heft nach dem Vorbild der Jugendzeitschrift BRAVO umgestaltet und von wöchentlicher auf monatliche Erscheinungsweise umgestellt. Rolf Kauka, der mit dieser Umgestaltung unzufrieden war, entzog dem Verlag daraufhin die Rechte und ließ die Produktion des Comics im November 1994 einstellen.
Von 1993 bis 1998 brachte der Hethke-Verlag in einer kleinen Auflage Nachdrucke der ersten fünfzig Hefte heraus. Von 1997 bis 1999 erschienen beim ehemaligen Konkurrenten Ehapa sieben Alben mit weiteren Nachdrucken klassischer Geschichten mit Fix & Foxi; "Pauli" und "Mischa". 2000 gab es bei Ehapa auch einen Wiederbelebungsversuch des Fix und Foxi-Magazins. Die Hefte erreichten jedoch nur unzureichende Verkaufszahlen, auch mangelte es an der Qualität, so dass Kauka die Lizenz nach drei Ausgaben zurückzog.
Nach dem Tode Kaukas übernahm seine Witwe Alexandra den leitenden Part ihres Mannes. 2005 begann unter der Aufsicht der "Kauka Promedia, Inc." - 1982 von Kauka als Nachfolger des Kauka-Verlages gegründet - erneut die Comic-Produktion. Zum Start erschien am 10. Oktober 2005 ein großes Fix-und-Foxi-Comic-Buch in Zusammenarbeit mit der Boulevardzeitung BILD, seit 25. Oktober 2005 ist auch das Fix-und-Foxi-Comicmagazin wieder am Kiosk erhältlich. Es wird einmal monatlich vom Tigerpress-Verlag in Hamburg herausgegeben.
[Bearbeiten] Figuren
[Bearbeiten] Figuren aus dem Fix und Foxi-Universum
Der Schauplatz der FF-Geschichten ist, sofern es die Füchse nicht in exotischere Gefilde verschlägt, die Stadt Fuxholzen. Der Name wurde erst 1979 eingeführt; zuvor war von der "Fix und Foxi-Stadt" bzw. "Grünwald" die Rede.
- Fix und Foxi (Füchse) sind die beiden Hauptfiguren der Kauka-Publikationen. Die Zwillingsbrüder sind aufgeschlossen, engagiert und sozial und sollen den jungen Lesern als vorbildhafte Identifikationsfiguren dienen. Fix (mit Haarschopf) trägt eine gelbe Latzhose, Foxi eine blaue. Fix gilt als der "fixere" von beiden, während Foxi meist als eher bedächtig und vorsichtig geschildert wird.
- Lupo (Wolf) ist ein im "Mäuseturm" lebender, liebenswerter Schmarotzer, Vielfraß, Taugenichts und Lebenskünstler. Der heimliche Star des FF-Universums liebt Torten und hat mitunter einen Hang zum Kleinkriminalismus.
- Oma Eusebia (Wölfin) ist die sparsame, kuchen- und tortenbackende, Nudelholz schwingende Oma von Lupo und Nenn-Oma von Fix und Foxi.
- Lupinchen (Wölfin) ist Eusebias musikbegeisterte Enkelin und die Cousine von Lupo.
- Onkel Fax (Fuchs) ist ein Briefmarken sammelnder, leicht cholerischer Oberst a.D. mit Hang zum Messie.
- Knox (Rabe) ist ein zerstreuter Professor und genialer Erfinder.
- Hops (Hase) ist ein leichtlebiger Dandy mit Geldproblemen, der eine Wohngemeinschaft mit Stops bildet.
- Stops (Igel), sein Freund, ist ein naiver und hilfsbereiter Spießbürger.
- Stips, Staps und Stups (Igel), kurz Stöpsel genannt, sind zwei Neffen und eine Nichte von Stops, die ihrem Onkel das Leben schwer machen.
[Bearbeiten] Figuren aus dem Pauli-Universum
Die Serie Pauli ist die zweiterfolgreichste/langlebigste aus dem Hause Kauka; die Figuren sind seit 1958 in Maulwurfshausen ansässig und waren bis 1994 fester Bestandteil des Hefts sowie einiger Nebenpublikationen.
- Pauli (Maulwurf) - kindlicher Held der Geschichten
- Mausi (Maus) - Paulis bester Freund
- Mimi (Maulwurf) - Paulis Freundin
- Egon (Hamster) - Paulis Rivale
- Mecki (Ratte) - Egons Freund
- Paula (Maulwurf) - Paulis Mutter
- Eduard (Maulwurf) - Paulis Vater
- Paulinchen (Maulwurf) - Paulis kleine Schwester
- Beppo (Hund) - Paulis Hund
[Bearbeiten] Weitere Kauka-Helden
- Tom und Biberherz - ein Cowboy-Junge und sein kleiner indianischer Freund
- Mischa - ein Raumfahrer der Zukunft
- Fridolin - ein Kater mit Hang zur Selbstüberschätzung
- Diabolino - ein zu Streichen aufgelegtes Teufelchen
- Die Pichelsteiner - eine fünfköpfige Steinzeitfamilie (nur in den Nebenpublikationen, vor allem Primo)
- Die Peppercorn Familie - die letzten von Rolf Kauka geschaffenen Figuren (hauptsächlich Filmfiguren, als Comic nur sehr kurzzeitig in der Ehapa-Version des Hefts)
[Bearbeiten] Sonstiges
- Die Füchse verhalfen der umgangssprachlichen Redewendung „Ich bin fix und fertig“ zu der Variante „Ich bin fix und foxi“.
- Außer als Titelcomic in ihrem eigenen Magazin sind die Figuren als Video und Hörspiele, sowie in Büchern und als Spiele erhältlich. Die Trickfilmserie „Fix und Foxi“ läuft seit Februar 2000 im deutschen Fernsehen (auf ARD und KI.KA) und wird in 30 Ländern ausgestrahlt (Fuxholzen wurde in der Serie in Foxburg bzw. Fuxburg umgetauft). Für Ende 2008 ist ein abendfüllender Kinofilm mit der Bavaria geplant.
- Mit „Sinfonie in Müll“ existiert ein Zeichentrickkurzfilm mit Fix & Foxi, der ursprünglich 1973 als Vorfilm für „Maria d'Oro und Bello Blue“ lief. In den 70er Jahren war eine Version für Super 8 Stummfilm Filmprojektoren in Umlauf, mittlerweile ist das Filmchen mit dem Thema Umweltverschmutzung auf der DVD „Der Zauberstein“ (=„Maria D'Oro“) enthalten.
- Die Comicfigur Lupo bewohnt eine alte Windmühle, der man die Mühlenflügel abmontiert hat, genannt der „Mäuseturm“. Der Turm wurde (noch als Mühle) ursprünglich von einem Kobold bewohnt und erst später von Lupo in Besitz genommen (Die Zaubermühle in Fix und Foxi mit Schallplatte Heft 4 von 1960. Die Tonträger bestanden aus Weichplastik). Besonders charakteristisch für den Turm ist seit der Wohnzeit Lupos die spartanische Einrichtung sowie der schadhafte Zustand des Gemäuers (schief hängende Eingangstür und Fensterläden, unzureichend vernagelte Dachbretter, schiefer Wetterhahn usw.). Neben der futuristischen Erfindervilla von Professor Knox und Paulis Hügelhaus ist Lupos Mäuseturm (auch als Hungerturm bezeichnet) das charakteristischste Bauwerk im Kauka-Comic-Universum.
- Mit "Fick und Fotzi" existiert ein Raubdruck, der pornografische Comic-Abenteuer der bekannten Figuren beinhaltet, die zu diesem Zwecke umgetauft wurden (Lupo = Lutscho, Eusebia = Mösebia, etc.). Die Zeichner des 1982 erschienenen Heftes sind unbekannt. Weitere Titel unter Verbotenes oder indiziertes Medium.
- Seit Juni 2006 ist der offizielle FF-Fanclub RKFFC (Rolf Kauka's Fix & Foxi -Club) online und bietet den Fans neben einer Mitgliedschaft allerlei Wissenswertes über die Füchse und anderen Kauka-Charaktere sowie den Machern. Dem RKFFC (www.fixundfoxi-club.de) ist auch ein Shop angeschlossen (www.kauka-shop.de).
- Im Februar 2007 wurden verschiedene Originalzeichnungen, Aquarelle, drei Ölgemälde und Figuren, die von Prominenten bemalt wurden, in München von der Auktionsfirma Sotheby's versteigert. Vom Auktionserlös will Kaukas Witwe Alexandra die Aktion „Ein Herz für Kinder“ unterstützen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Kauka-Webseite
- Tigerpress Verlag
- Rolf Kaukas Fix & Foxi Club
- Kaukapedia ein Wiki mit Informationen rund um Fix und Foxi