Flohwalzer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Flohwalzer ist ein beliebtes Klavierstück, das meist "mündlich" weitergegeben wird, wodurch zahlreiche Variationen und abweichende Versionen bestehen. Es gibt daher auch keine definitive Fassung des Werks in Notenschrift, obwohl in der Regel die im Notenbild vorgestellte Grundfassung enthalten ist. Vor allem Nicht-Pianisten beherrschen das Spielen des Flohwalzers - dann oft als einziges Klavierstück.
Der Komponist des Stückes ist unbekannt, manchmal wird behauptet, es sei von "Ferdinand Loh" (F.Loh Floh). Dies geht jedoch auf eine nicht ernst zu nehmende Parodie einer musikwissenschaftlichen Abhandlung von Eric Baumann "Der Komponist Ferdinand Loh und sein opus magnum: Der Flohwalzer" zurück.
Eine Fassung mit Orchester hat Russ Conway unter dem Titel Lesson One eingespielt.
[Bearbeiten] Aufbau
Der Flohwalzer steht in der Tonart Ges-Dur und ist entgegen seiner Bezeichnung kein Walzer, sondern steht in einem 2/4- oder 4/4-Takt. Die zweiten vier Takte sind eine harmonische Abwandlung der ersten vier Takte in der Dominante. Dieses achttaktige Schema bleibt auch in den zahlreichen Variationen, die sich entwickelt haben, weitgehend erhalten, wobei hauptsächlich mit Umkehrungen gespielt wird.
[Bearbeiten] Der "Flohwalzer" weltweit
Der Flohwalzer ist weltweit in vielen Ländern bekannt, wobei jedoch unterschiedliche Benennungen vorkommen. Hier ein Überblick:
- Frankreich: Côtelettes ("Koteletts")
- Belgien: Valse de Puce ("Flohwalzer")
- Spanien: Chocolate
- Mallorca: Polca de los Tontos ("Polka der Dummköpfe")
- Niederlande: Vlooien-Mars ("Flohmarsch")
- Dänemark: Prinsesse Coben
- Ungarn: Szamár-Induló ("Eselsmarsch")
- Bulgarien: Котешки марш ("Katzenmarsch")
- Russland: Собачий вальс ("Hundewalzer")
- Slowenien: Somarsky pochod
- Finnland: Kissanpolkka (Katzenpolka)