Florina

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Basisdaten

Region:	Makedonien
Nomos:	Florina (Präfektur)
Fläche:	150,6 km²
Einwohner:	14318 (31. Dezember 2003)
Höhe:	662 m ü. NN
Postleitzahl:	531 00
Vorwahl:	2385
Geografische Lage:	40°48' n. Br. 21°25' ö. L.
Kfz-Kennzeichen:	`PAB, PAE, NM`
Gliederung des Stadtgebiets:
Adresse der Stadtverwaltung:	Megalou Alexandrou-Straße 107 531 00 Florina
Bürgermeister:	Nikos Samaras
Internet:	Offizielle Homepage

Florina (griechisch Φλώρινα, bulgarisch/mazedonisch Лерин/Lerin) ist eine Universitätsstadt in Nordgriechenland und Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur im Westen der Provinz Makedonien.

Geographie

Klimadiagramm von Florina^[1]

Sie liegt nahe dem Dreiländereck zwischen Albanien, Mazedonien und Griechenland.

Nordwestlich der Provinz befindet sich das ausgedehnte Naturschutzgebiet der Prespaseen mit dem Großen (gr. megali) und dem Kleinen Prespasee (gr. mikri). In diesem einzigartigen Naturschutzgebiet gibt es 1300 Pflanzenarten und 422 Vogelarten, von denen viele unter Schutz stehen.

Blick auf die Stadt Florina von einem westlich gelegenen Berg

Stadt Florina mit dem Fluß Sakoulevas

Geschichte

Der Sage nach beginnt die Geschichte Florinas 10.000 v. Chr. auf dem Berg Voras (Kaimaksalan), wo Voras, der Gott des Windes lebte. Tatsächlich ist durch Funde und Ausgrabungen belegt worden, dass das Gebiet Florinas schon mindestens seit 6000 v. Chr bewohnt ist. 1997 wurden in Ausgrabungen in unmittelbarer Nähe der Kirche Agios Pantelimonas Funde der Akropolis Iraklias gemacht. Im antiken Griechenland wurde das heutige Gebiet um Florina Lynkistis genannt. Der Name Lynkistis stammt von Lynkos, was auf griechisch Wolf bedeutet. Antike Polis waren Iraklia (heute Florina), Kella (heute Kelli), Vevo (heute Vevi) sowie Melitonas (heute Meliti). 391 v. Chr. übernahm König Argeos von Lynkistis für kurze Zeit die Macht über ganz Makedonien. Andere bedeutende Persönlichkeiten aus Lynkistis waren Leonatos, Pelagos, Aeropos, Krateros sowie Euridike, die Mutter Phillips II. und Großmutter Alexander des Großen. 148 v. Chr. wird Florina wie das restliche Nordgriechenland zur römischen Provinz.

Byzantinische Epoche

Unter Justinian wird Florina als "Iraklia Lakkou" aufgeführt.

715-730: Der Patriarch von Konstantinopel Germanos, lebt und stirbt im heutigen Agios Germanos am Prespasee.

10. Jahrhundert: Zusammenstöße zwischen Byzantinern und Bulgaren in der Region.

1017: Kampf zwischen Basileios II. und dem bulgarischen Zaren Samuil im Gebiet Skopos.

13. Jahrhundert: Florina wird Epirus angegliedert.

1259: Kampf zwischen Byzantinern und Franken in der Region Borila Logou (bei den heutigen Dörfern Tripotamos, Papagiannis, Itia und Marina)

14. Jahrhundert: Der Geschichtsschreiber Kantakouzinos erwähnt das Gebiet als Flerinon. Die Albaner sowie Sultan Murat I., der jetzt Florina erobert hat, nennen das Gebiet zu dieser Zeit Fiurina.

Osmanische Herrschaft

In der osmanischen Zeit lebten in Florina unterschiedliche Bevölkerungsgruppen, Griechen, Bulgaren, Mazedonier, Türken und Albaner. 1865 wurde hier die "Nea Filiki Eteria" ("Νέα Φιλική Εταιρεία") gegründet, die 1878 den Aufstand gegen die türkische Besatzung anführt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Florina auch ein kulturelles Zentrum der slawischen Minderheit, die Stadt wurde aber nach dem Ersten Balkankrieg 1912 Griechenland zugesprochen. Damit wurde die osmanische Herrschaft endgültig beendet.

Neuzeit

Im Zweiten Balkankrieg sowie im Ersten Weltkrieg war die Stadt von Bulgarien besetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Florina von Deutschland besetzt. Im Laufe des griechischen Bürgerkrieges floh ein Teil der slawischen Bevölkerung aus der Region und nach offiziellen Angaben gab es danach keine mazedonische Bevölkerung mehr in Florina. Dies wurde allerdings von Menschenrechtsorganisationen und Forschern außerhalb Griechenlands immer bestritten. Seit einigen Jahren gibt es auch wieder eine kleinere Gruppe von Personen, die sich offen als Mazedonier deklarieren und ihre Minderheitenrechte einfordern. Die politische Vertretung dieser Gruppe, die Partei Ouranio Toxo (wörtlich Regenbogen), erhielt bei den letzten Wahlen zum Europaparlament im Jahr 2004 in der Präfektur Florina 1203 Stimmen. Die genaue Größe der Minderheit ist unbekannt.