Frýdlant v Čechách
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Frýdlant | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Tschechien | ||
Region: | Liberecký kraj | ||
Bezirk: | Liberec | ||
Fläche: | 3162 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 55' N, 15° 04' O50° 55' N, 15° 04' O | ||
Höhe: | 295 m n.m. | ||
Einwohner: | 7608 (2005) | ||
Postleitzahl: | 464 01 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Ortsteile: | 3 | ||
Verwaltung (Stand: 8. Februar 2007) | |||
Bürgermeister: | Dan Ramzer | ||
Adresse: | T. G. Masaryka 37 464 01 Frýdlant |
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Website: | www.frydlantvc.cz |
Frýdlant (deutsch Friedland (Isergebirge)) ist eine Stadt mit 7.608 Einwohnern (2005) an der Wittig (Smeda) in Tschechien. Sie gehört zum nordböhmischen Okres Liberec und liegt in einer Höhe von 295 m ü.M. nördlich des Isergebirges.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gegend um Friedland war Teil des Besitzes der Bischöfe von Meißen um die Stadt Seidenberg. 1278 wurde die Herrschaft Seidenberg nach Friedland verlegt und bis 1551 gehörten Schloss und Herrschaft den Herren von Bieberstein, dann war die Region bis 1620 im Besitz der Herren von Redern. Diesen wurde die Herrschaft im Zuge der katholischen Gegenreformation Böhmens entzogen. Albrecht von Wallenstein erhielt sie von Kaiser Ferdinand II. 1620 zunächst als Pfand und kaufte sie 1622 endgültig vom kaiserlichen Fiskus. Bezahlt wurde die Herrschaft mit der sogenannten langen Münze, dem Inflationsgeld der Jahre 1621/22. 1623 wurde ihm dann der Titel eines Herzogs von Friedland verliehen. Damit erfolgte auch die Trennung der Standesherrschaft Friedland-Seidenberg.
Die Stadt Friedland hatte am 1. Dezember 1930 6314 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 5829 und am 22. Mai 1947 4308 Bewohner. Seit 1939 lautete der offizielle Name der Stadt Friedland (Isergebirge). Auf Grund der Beneš-Dekrete wurden 1945 die deutschen Bewohner enteignet und vertrieben.
[Bearbeiten] Ortsteile
Zur Stadt gehören die Ortsteile
- Albrechtice u Frýdlantu (Olbersdorf) mit Filipov (Philippsberg)
- Frýdlant mit Hág (Hag) und Údolí (Jäckelsthal)
- Větrov (Ringenhain) mit Dolní Větrov (Niederringenhain) und Horní Větrov (Oberringenhain).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Burg und Schloss Friedland
Die Burg Friedland entstand wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrhunderts. Zu den bedeutendsten Adelsgeschlechtern, denen die Burg gehörte, zählten die Herren von Dubá, Bieberstein und Redern. In dem ältesten Burgmuseum Mitteleuropas können Möbel, Glas, Porzellan und insbesondere Waffen von der Hussitenzeit bis zum 19. Jahrhundert besichtigt werden.
[Bearbeiten] Kirche der Kreuzfindung
Die frühere Dekanatskirche (tschechisch Kostel Nalezení sv. Kříže) wurde in den Jahren 1549-1551 von den Herren von Bieberstein erbaut. Rechts des Altars stehen drei große Epithapien für Hieronymus Freiherr von Bieberstein, †1549, Johann Freiherr von Bieberstein, † 1550, und Christoph von Bieberstein, † 1566, In deren Kapelle befindet sich die Gruft der Familie von Redern aus dem Jahr 1566. Zwischen 1605 und 1610 schuf der Breslauer Bildhauer Gerhard Heinrich das Redernsche Mausoleum. Katharina von Redern ließ damit ihrem verstorbenen Mann Melchior von Redern für 37.000 Taler ein monumentales Denkmal aus Marmor, Alabaster und Bronze errichten.
Nach Fertigstellung erschien in Görlitz und Breslau eine gedruckte Beschreibung des Denkmals. Im Jahre 2001 wurde im wissenschaftlichen Altbestand der Christian-Weise-Bibliothek Zittau eine Zeichnung aufgefunden, die wahrscheinlich den ersten Entwurf hierzu darstellt.
[Bearbeiten] Rathaus
Das Rathaus in Friedland wurde in den Jahren 1893-1896 im Stile der Neorenaissance vom Wiener Architekten Franz Neumann erbaut. Im 2. Stock befindet sich ein Stadtmuseum.
[Bearbeiten] Weihnachtskrippe Bethlehem
Die Friedländer Weihnachtskrippe wurde von Gustav Simon (1873-1953) in 60-jähriger Bauzeit geschaffen. Sie befindet sich am Rande der Innenstadt, etwas versteckt auf der Zahradní, einer Seitengasse, im Haus Bethlehem (Betlém). Das kleine Fachwerkhaus ist gleichzeitig eines der ältesten Bauwerke von Frýdlant.
[Bearbeiten] Weitere Sehenswürdigkeiten
- Kirche der Heiligen Maria Magdalena (tschechisch Kostel sv. Maří Magdaleny, orthodox)
- Pestsäule (erbaut im Jahre 1899)
- Aussichtsturm (21 Meter hoher ehemaliger Wasserturm auf dem Resselhügel aus gebranntem Ziegel)
[Bearbeiten] Weblinks
Bílá (Bilai) | Bílý Kostel nad Nisou (Weißkirchen a. d. Neiße) | Bílý Potok (Weißbach) | Bulovka (Bullendorf) | Cetenov (Zetten) | Černousy (Tschernhausen) | Český Dub (Böhmisch Aicha) | Čtveřín (Stwerschin) | Dětřichov (Dittersbach) | Dlouhý Most (Langenbruck) | Dolní Řasnice (Rückersdorf) | Frýdlant v Čechách (Friedland) | Habartice (Ebersdorf) | Hejnice (Haindorf) | Heřmanice (Hermsdorf) | Hlavice (Hlawitz) | Hodkovice nad Mohelkou (Liebenau) | Horní Řasnice (Bärnsdorf a.d. Tafelfichte) | Hrádek nad Nisou (Grottau) | Chotyně (Ketten) | Chrastava (Kratzau) | Jablonné v Podještědí (Deutsch Gabel) | Janovice v Podještědí (Johnsdorf) | Janův Důl (Johannesthal) | Jeřmanice (Hermannsthal) | Jindřichovice pod Smrkem (Heinersdorf a.d. Tafelfichte) | Kobyly (Kobil) | Krásný Les (Schönwald) | Kryštofovo Údolí (Christophsgrund) | Křižany (Kriesdorf) | Kunratice (Kunnersdorf) | Lázně Libverda (Bad Liebwerda) | Lažany (Laschan) | Liberec (Reichenberg) | Mníšek (Einsiedel i. Isergebirge) | Nová Ves (Neundorf) | Nové Město pod Smrkem (Neustadt a.d. Tafelfichte) | Oldřichov v Hájích (Buschullersdorf) | Osečná (Oschitz) | Paceřice (Patzerschitz) | Pertoltice (Berzdorf b. Friedland) | Pěnčín (Pientschin) | Proseč pod Ještědem (Proschwitz am Jeschken) | Příšovice (Prischowitz) | Radimovice (Radimowitz) | Raspenava (Raspenau) | Rynoltice (Ringelshain) | Soběslavice (Sebeslawitz) | Stráž nad Nisou (Althabendorf) | Světlá pod Ještědem (Swetla) | Svijanský Újezd (Aujest b. Swijan) | Svijany (Swijan) | Sychrov (Sichrow) | Šimonovice (Schimsdorf) | Višňová (Böhmisch Weigsdorf) | Vlastibořice (Wlastiborschitz) | Všelibice (Schellwitz) | Zdislava (Schönbach) | Žďárek u Sychrova (Scharchen)