Frauenfeld
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Thurgau |
Bezirk: | Frauenfeld |
BFS-Nr.: | 4566Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 8500 |
Koordinaten: | 710002 / 267611 Koordinaten: 47° 33' 0" N, 8° 54' 0" O47° 33' 0" N, 8° 54' 0" O |
Höhe: | 417 m ü. M. |
Fläche: | 27.4 km² |
Einwohner: | 21'933 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.frauenfeld.ch/ |
Karte | |
Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Hochkomma
Frauenfeld [ˈfraʊənˌfɛld̥] (im einheimischen Dialekt: [(ts) ˈfʀaʊəfɛld̥])[1] ist die Hauptstadt des Schweizer Kantons Thurgau sowie Hauptort des Bezirks Frauenfeld.
Auf „unserer lieben Frauen Feld“, also einer der Muttergottes geweihten Flur, einer Hochfläche, die nach Westen steil in die Thurebene, im Süden in einem felsigen Absturz zur Murg abfällt, wurde der Kern der Stadt Frauenfeld ab zirka 1230 auf einem Rechteck von 250 x 110 Meter erbaut.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Zum ersten Mal wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1246 im Namen eines Ritters auf Frauenfeld Bezug genommen. Die Siedlung entstand wohl im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts in unmittelbarer Nachbarschaft zum spätestens um 1230 erbauten Turme des Frauenfelder Schlosses, auf dem sich von Eschikofen bis Gachnang erstreckenden Grunde des Klosters Reichenau. Als Stadt ist der Ort 1286 sicher bezeugt.[2] Der erste Bestandteil des Namens Frauenfeld dürfte sich auf die Jungfrau Maria, Schutzpatronin der Reichenauer Klosterkirche in Mittelzell, beziehen[1].
Alle kyburgischen Besitzungen der Ostschweiz, also auch Frauenfeld, fielen 1264 durch Erbe an die Habsburger. Zwei Höhepunkte erreichte die Geschichte von Frauenfeld, und zwar am Ende des 14. Jahrhunderts sowie im 18. Jahrhundert. Ab 1374 überstrahlte der mittelalterliche Glanz Frauenfelds die ganze Grafschaft Thurgau, zu welcher damals St. Gallen noch gehörte; denn in diesem Jahr übertrugen die Habsburger dem Vogt von Frauenfeld die Blutgerichtsbarkeit für den ganzen Thurgau.
Noch heute künden spätbarocke und klassizistische Repräsentationsbauwerke, darunter auch das Rathaus, von einer zweiten goldenen Zeit, dem 18. Jahrhundert. Denn seit 1712 tagten die Eidgenossen abwechselnd in Frauenfeld und Baden, und 1742 wurde die „Stadt im grünen Land“ definitiv zum Sitz der eidgenössische Tagsatzung auserkoren. Doch zweimal, in zeitlichem Abstand von nur 17 Jahren, wurde Frauenfeld von einer verheerenden Feuerbrunst heimgesucht, 1771 und 1788.
Der Zusammenbruch der alten Eidgenossenschaft (1798) im Gefolge der Französischen Revolution brachte das abrupte Ende der Tagsatzungszeit. Neben dem Turm des Schlosses als Zeuge des Mittelalters erhielt Frauenfeld 1906 zwei weitere Türme, welche der Stadt ihr unverwechselbares Gesicht gaben. Dies waren der Turm der neubarocken, mit Jugendstilelementen verzierten katholischen Stadtkirche St. Nikolaus sowie der achteckige Turm des nach Süden erweiterten Rathauses.
Durch Eingemeindungen kamen im Jahr 1919 Langdorf, Kurzdorf, Huben, Herten und Horgenbach, 1998 Gerlikon sowie die bis dahin zu Oberwil gehörigen Ortsteile Schönenhof und Zelgli zu Frauenfeld.
[Bearbeiten] Besonderes
Frauenfeld besitzt seit 1999 den angeblich ersten unterirdischen Kreisverkehr Europas[3]. Dank diesem Kreisel ist der Bahnhofplatz weitgehend gesperrt für den Publikumsverkehr.
In einer Volksabstimmung im Jahre 2006 wurde eine zweite Untertunnelung der Innenstadt knapp verworfen[4].
[Bearbeiten] Partnerstädte
Seit dem Zweiten Weltkrieg unterhält Frauenfeld partnerschaftliche Beziehungen zu Kufstein in Österreich. Die Städtepartnerschaft wird in Form von Kultur-, Geschenks- und Informationsaustausch sowie gemeinsamen Veranstaltungen gefördert.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Bekannte Söhne und Töchter
(Folgende Persönlichkeiten sind in Frauenfeld geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Frauenfeld hatten oder nicht ist dabei unerheblich)
- Petrus Dasypodius (um 1490-1559), eigentl. Petrus Hasenfratz, Humanist und Lexiograph
- Konrad Dasypodius (1531-1600), Mathematiker und Astronom
- Christoph Hartmann (um 1565-1637), Benediktiner, Bibliothekar
- Johann Kaspar Mörikofer (1799-1877), reformierter Theologe
- Fridolin Anderwert (1828-1880), Politiker
- Alfred Ilg (1854-1916), Schweizer Ingenieur, Politiker
- Alfred Huggenberger (1867-1960), Schriftsteller und Bauerndichter
- Max Ulrich Schoop (1870-1956), Physiker, Erfinder
- Walter Rudolf Hess (1881-1973), Physiologe und Nobelpreisträger
- Hans Pallmann (1903-1965), Agrikulturchemiker, Bodenkundler
- | Walter Schmid (1903-1988), schweizer. Verleger
- Ernst Nägeli (1908–2006), Mundartdichter und Redakteur
- Albert Bauer (1911–1970), Stadtammann von Frauenfeld (1955–1970)
- Pascal Zuberbühler (* 1971), Fussballspieler
- Patrick Heuscher (* 1976), Beachvolleyball Spieler
[Bearbeiten] „Stadtoriginale“
- Maria Ammann (Schleife-Marie) (1913-1989), Wirtin
- Hans Sollberger (Solli) (1919-1991), Coiffeur und Ehrenbarbier der Stadt Frauenfeld
[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten in Verbindung mit Frauenfeld
- Franz Anton Mesmer (1734-1815), Erfinder des "thierischen Magnetismus" lebte ca. 1808 in der Züricher Str. 153
- Peter Bein (1736-1818), Baumeister
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b Philipp Obrist, Frauenfeld TG (Frauenfeld) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 366.
- ↑ Erwin Eugster, Artikel Frauenfeld, 1: Von der Frühgeschichte bis zum Ende des Ancien Régime im Historischen Lexikon der Schweiz, Version vom 6. Februar 2007.
- ↑ http://www.frauenfeld.ch/xml_1/internet/de/application/d1/d178/f179.cfm
- ↑ http://www.frauenfeld.ch/xml_1/internet/de/file/xmlsafe/news/page/detail994.cfm
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Frauenfeld – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website der Stadt Frauenfeld
- Artikel Frauenfeld im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Gerlikon im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Horgenbach im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Huben im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Kurzdorf im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Langdorf im Historischen Lexikon der Schweiz
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