Friedrich Ortloff
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Friedrich Ortloff ( * 10. Oktober 1797 in Erlangen, †(10. Oktober 1868 in Jena) ist ein deutscher Jurist, Professor und Präsident des Oberappellationsgericht in Jena.
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[Bearbeiten] Leben
Friedrich Ortloff kam am 10. Oktober 1797 in Erlangen als Sohn des Schuhmachers und Philosophieprofessors Johann Andreas Ortloff und seiner Frau Anna Elisabeth Sophie Dürr zur Welt.
1803 zog sein Vater mit Familie nach Coburg, wo Friedrich Ortloff das Gymnasium von Coburg von 1809 bis 1814 besuchte. Nach der Schule studierte Friedrich Ortloff an den Universitäten Jena, Göttingen und Erlangen Jurisprudenz. In Coburg erhielt er 1816 mit 19 Jahren eine Anstellung als Advokat am Coburger Hofe und veröffentlicht 1818 seine erste Schrift "Über die Erziehung zum Bürger" und promovierte mit der Dissertation "Commentatio juris romani de thesauris". 1819 im Alter von 22 Jahren folgte er einem Ruf als Professor für deutsches Privatrecht an der Universität Jena, mit der auch das Amt im Schöffenstuhl verbunden war, so daß Theorie und Praxis vereint wurden. Am Oberappellationsgericht Jena, der 1817 auf dem Wiener Kongress für die thüringischen Staaten eingerichtete wurde, wurde er 1826 als Rat berufen und fand nebenher Zeit um als Honorarprofessor an der Jenaer Universität Vorlesungen zu halten, bis er 1844 mit relativ jungen 47 Jahren Präsident des Oberappellationsgerichtes wurde.
Als Präsident hatte Friedrich Ortloff seinen wesentlichen Anteil daran, daß die Rechtsprechung des Jenaaer Oberappellationsgerichtes liberaler und fortschrittlicher als der anderer deutscher Obergerichte war. Nach der Revolution von 1848 war er an der Gesetzgebung beteiligt und arbeitete er in den Jahren 1848 und 1849 die Entwürfe für eine thüringische Strafprozeßordnung und ein thüringische Strafgesetzbuch aus, die 1850 in Kraft traten.
1856 beriefen die thüringischen Staaten Friedrich Ortloff zu ihrem Vertreter in der säschsich-thüringischen Kommission zur Ausarbeitung des sächsischen Bürgerlichen Gesetzbuchs, an dem er maßgeblichen Anteil hatte. Vor allem im allgemeinen Teil und dem allgemeinen Schuldrecht wurden oft seine Entwürfe ohne Veränderung übernommen. Allerdings trat dieses Bürgerlicher Gesetzbuch nur in Sachsen, nicht aber in Thüringen in Kraft. Eine weiterer Arbeit dieser Kommission war auch der Entwurf einer Zivilprozessordnung, die aber weder in Thüringen noch in Sachsen in Kraft trat.
Friedrich Ortloff starb am 10. Oktober 1868 im Alter von 71 Jahren in Jena. Er liess einen Sohn aus erster Ehe und drei Kinder aus seiner zweiter Ehe zurück.
[Bearbeiten] Bedeutung
Friedrich Ortloff hatte entscheidenden Anteil an der damaligen thüringischen liberalen Rechtsprechung und der sächsischen Zivilgesetzgebung. Seine Werke beschränkten sich oft das kritische Herausgaben und Zusammenstellen bisheriger Rechtsquellen. Seine wichtigste Werk war wohl ""Geschichte der Grumbachschen Händel" in vier Bänden, die die wichtigsten politischen Auseinandersetzungen in Thüringen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert darstellte und damals als Standardwerk galt.
[Bearbeiten] Werke
- Ortloff, Friedrich:"Commentatio juris romani de thesauris", 1818
- Ortloff, Friedrich: "Über die Erziehung zum Bürger", 1818
- Ortloff, Friedrich: "Grundzüge eines Systems des deutschen Privatrechts mit Einschluß des Lehnrechts", 1828
- Ortloff, Friedrich: "Sammlungen deutscher Rechtsquellen", bestehend aus Band "Das Rechtsbuch nach Distinktionen (Meißner Rechtsbuch/Ältere Eisenacher Rechtsbuch)" 1836, und dem
- Ortloff, Friedrich: "Das Rechtsbuch Johann Purgoldts nebst statutarischen Rechten von Gotha und Eisenach", 1860
- Ortloff, Friedrich: "Geschichte der Grumbachschen Händel", 1868-70, 4 Bände
[Bearbeiten] Literatur
- Schulz, K.: Friedrich Ortloff. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 24, S. 449–453.
- 19: 602. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 603, S. Friedrich Ortloff
- Literatur von und über Friedrich Ortloff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wulfert, F.: "Das sächsische bürgerliche Gesetzbuch und die zur Revision des Held'schen Entwurfs eingesetzte Commission", in: Sächs. Archiv f. Bürgerl. Recht 1, 1891, S. 42-58; Stintzing-Landsberg;
- Ahcin Ch.: "Zur Entstehung des bürgerlichen Gesetzbuchs für das Königreich Sachsen von 1863/65, 1996, S. 263-303
[Bearbeiten] Weblinks
- "Grundzüge eines Systems des deutschen Privatrechts mit Einschluß des Lehnrechts" von 1828 online
- Kurzer Lebensabriss
Personendaten | |
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NAME | Ortloff, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | Autor, Jurist, Professor und Präsident des Oberappellationsgericht in Jena |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober1797 |
GEBURTSORT | Erlangen |
STERBEDATUM | 10. Oktober 1868 |
STERBEORT | Jena |
Kategorien: Mann | Deutscher | Jurist | Autor | Geboren 1797 | Gestorben 1868