Fritz Fries
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Fritz Fries (* 8. März 1887 in Siegen; † 25. Mai 1967 in Garmisch-Partenkirchen) war Unternehmer, sozialdemokratischer Politiker, Mitglied des preußischen Landtags und Regierungspräsident in Arnsberg.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Als Sohn eines Fuhrmanns in Siegen geboren, blieb er zeitlebens seiner Heimatstadt verbunden. Fries hat gewerbliche Berufsausbildungen zum Vorzeichner, Schlosser, Klempner und Monteur abgeschlossen. Anschließend besuchte er eine Fortbildungsschule und eine staatliche Fachschule. Von 1905-1911 war er selbständiger Vorzeichner und später Monteur für die Firma "Apparate- und Konstruktionsbau Siegen". Von 1911-1914 war er Werkmeister und seit 1914 Betriebsleiter für ein Zweigwerk in Attendorn.
Seit 1912 war er Mitglied im Deutschen Werkmeisterverband und trat 1916 in die SPD ein. Bemerkenswert ist, dass er von einem christlichen Hintergrund (Heilsarmee) zur Sozialdemokratie stieß.
Während des Ersten Weltkrieges war er Soldat und wurde im November 1918 Sprecher des Arbeiter- und Soldatenrates in Siegen. Von 1920 bis 1923 war Fries hauptamtlicher Geschäftsführer des Deutschen Werkmeisterverbandes für Westfalen-Süd und Teile der Rheinprovinz. Außerdem war er Vertreter des Verbandes in der Bundeszentrale des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes sowie Beisitzer im Schlichtungsausschuss des Reichsarbeitsministeriums.
Von 1924 bis 1933 war Fries hauptberuflich Parteisekretär des SPD-Unterbezirks Siegen-Olpe-Wittgenstein. In den Jahren 1920/21 und 1927 bis 1933 gehörte er dem Vorstand des SPD Bezirks Westliches Westfalen an. Außerdem war er Herausgeber der "Siegener Volkszeitung." Von 1919 bis 1933 war er Stadtverordneter in Siegen und von 1920 bis 1933 Mitglied im preußischen Landtag. Damit war er einer der wenigen Mitglieder des "Bundes religiöser Sozialisten" mit einem politischen Mandat.
Bereits früh warnte er vor der politischen Rechten und dem Nationalsozialismus. Zwischen 1924 (?) und 1933 war er Kreisleiter des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Nach kurzer Inhaftierung arbeitete Fries während des Dritten Reichs als Handwerksmeister. Umfangreiche Installationsaufträge in Bunkern und anderen militärischen Gebäuden bewahrten Fries vor dem Kriegsdienst. Heimliche Kontakte mit demokratischen Freunden brachte ihn wiederholt in Gefahr.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ernannten ihn die Amerikaner zum Landrat des Kreises Siegen. Kurze Zeit später wurde er von den nachrückenden Engländern zum Oberbürgermeister von Siegen ernannt. Fries war führend an der Gründung des Westfälischen Landkreistages beteiligt. Am 1. Juli 1945 wurde er schließlich Regierungspräsident in Arnsberg. Trotz der Skepsis der akademisch gebildeten höheren Beamten gegenüber dem Praktiker ohne höhere Schulbildung erwarb sich Fries bald Respekt. Am Wiederaufbau von Verwaltung, Verkehr und anderen Bereichen hat Fries maßgeblich mitgewirkt. Nicht zuletzt galt seine Aufmerksamkeit der Integration der Kriegsbeschädigten, Vertriebenen, Flüchtlinge und heimgekehrten Soldaten. Außerdem bemühte er sich um die Probleme der Entnazifizierung.
Sein gutes Verhältnis zu den Besatzungsbehörden brachte ihm aber auch das Misstrauen von Parteifreunden wie Kurt Schumacher ein. Fries bat selber um seine Entlassung und war ab 1950 Geschäftsführer eines eigenen Unternehmens (Fritz Fries KG).
[Bearbeiten] Literatur
- Manfred Zabel: Fritz Fries - ein religiöser Sozialist aus Siegen. In: Bernd Faulenbach u.a. (Hrsg.): Sozialdemokratie im Wandel. Der Bezirk Westliches Westfalen 1893-2001. Essen, 2001. S.180-181.
- Bernd Haunfelder: Nordrhein-Westfalen. Land und Leute. Ein biographisches Handbuch. Düsseldorf, 2006. S.158f.
- Literatur von und über Fritz Fries im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Vorgänger |
Bürgermeister von Siegen 1945 |
Nachfolger Otto Schwarz |
Personendaten | |
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NAME | Fries, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker der SPD; Regierungspräsident in Arnsberg |
GEBURTSDATUM | 8. März 1887 |
GEBURTSORT | Siegen |
STERBEDATUM | 25. Mai 1967 |
STERBEORT | Garmisch-Partenkirchen |