Galaktose
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Strukturformel | ||
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Allgemeines | ||
Name | D-(+)-Galactose, L-(−)-Galactose | |
Andere Namen | (2R,3S,4S,5R)-pentahydroxyhexanal, (2S,3R,4R,5S)-pentahydroxyhexanal | |
Summenformel | C6H12O6 | |
CAS-Nummer | D: 59-23-4 L: 15572-79-9 |
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Kurzbeschreibung | weißes Pulver | |
Eigenschaften | ||
Molmasse | 180,16 g/mol | |
Aggregatzustand | fest | |
Dichte | ? | |
Schmelzpunkt | D: 168-170 °C L: 166-167 °C |
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Siedepunkt | ? | |
Dampfdruck | unbekannter Wert oder fehlende Angabe! | |
Sicherheitshinweise | ||
Gefahrstoffkennzeichnung | ||
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R- und S-Sätze | R: keine R-Sätze | |
S: 24/25 | ||
weitere Sicherheitshinweise | ||
MAK | ? | |
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Die Galactose (fachsprachliche Schreibung), kurz Gal, auch Galaktose (traditionelle Schreibung nach griechisch γαλακτόζη, von [του] γάλακτος, [tou] gálaktos, „aus der Milch“) oder der Schleimzucker, gehört zu den Monosacchariden (Einfachzucker).
Galaktose kommt in verschiedenen Schleimhäuten vor, daher der deutsche Name.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Strukturformeln
D-Galactose – Schreibweisen | ||
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Keilstrichformel | Haworth-Schreibweise | |
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![]() α-D-Galactofuranose |
![]() β-D-Galactofuranose |
![]() α-D-Galactopyranose |
![]() β-D-Galactopyranose |
[Bearbeiten] Eigenschaften
Galactose ist eine Hexose und hat wie alle Hexosen die Summenformel C6H12O6. Sie ist stereoisomer zur Glucose und gehört zur Untergruppe der Aldohexosen.
[Bearbeiten] spezifische Drehwerte
- α-D-Galactopyranose (= Sechsring): [α]20°/D = +150,7°
- β-D-Galactopyranose: [α]20°/D = +52,8°
Galactose zeigt Mutarotation. Drehwert der wässrigen Lösung: [α]20°/D = +80,2°
[Bearbeiten] Vorkommen
Galactose tritt neben der monosacchariden Form auch als Baustein in Di-, Oligo- und Polysacchariden (Lactose, Raffinose) und anderen biochemischen Stoffen auf.
Als ein Bestandteil der Muttermilch ist sie wichtiger Energieträger für Säuglinge. Die Galaktose wird im Dünndarm resorbiert und in der Leber entweder durch das Enzym Galaktosinase abgebaut, oder durch Uridindiphosphatglucose in Glykogen eingebaut.
[Bearbeiten] Erkrankung
Eine Erbkrankheit, bei der die Betroffenen Galactose aufgrund eines Enzymdefekts überhaupt nicht verwerten können, wird Galaktosämie genannt. Sie kommt sofort nach der Geburt zum Tragen.
[Bearbeiten] Galaktose und Stoffwechsel
Damit die Galaktose zur Energiegewinnung genutzt werden kann, muss sie in einen der üblichen Stoffwechselwege eingeschleust werden, in diesem Fall die Glykolyse. Der Abbau der Galaktose läuft folgendermaßen ab:
- Mit Hilfe der Galactokinase wird Galaktose mit Hilfe von ATP zu Galactose-1-phosphat phosphoryliert
- Im nächsten Schritt spaltet das Enzym Galactose-1-phosphat-Uridyl-Transferase unter Beteiligung von UDP-Glucose das Edukt in zwei Produkte: Es entstehen UDP-Galactose und Glucose-1-phosphat. Dieses Enzym ist bei einer Galactosämie defekt
- Durch das Enzym Phosphoglucomutase kann Glucose-1-Phosphat zu Glucose-6-phosphat, einem Intermediat der Glykolyse, umgewandelt werden. Außerdem kann aus Glucose-1-phosphat zusammen mit UTP (Uridintriphosphat) durch die UDP-Glucose-Pyrophosphatase UDP-Glucose regeneriert werden
- Das Enzym UDP-Galactose-4-Epimerase sorgt dafür, dass aus UDP-Galactose wieder UDP-Glucose wird. Sie kann wieder für die Reaktion im 2. Schritt verwendet werden oder zur Glykogen-Biosynthese verwendet werden
Quelle: Unterricht Ernährungslehre, Leistungskurs Klasse 12