Gebrochene Schrift
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Gebrochene Schrift (umgangssprachlich auch oft, aber nicht korrekt, Fraktur genannt) ist eine Sammelbezeichnung für eine Reihe lateinischer Schriftarten, bei denen die Bögen, aus denen die Grapheme der Buchstaben zusammengesetzt sind, ganz oder teilweise gebrochen sind, d.h. dass die Bögen der Buchstaben aus einer Schreibbewegung entstehen, in der ein oder mehrere erkennbare, abrupte Richtungswechsel in der Strichführung einen sichtbaren Knick in dem Bogen hinterlassen. Im Gegensatz dazu stehen die runden, nicht gebrochenen Schriftarten wie die Antiqua, bei denen die Bögen beim Schreiben aus einer gleichmäßig geschwungenen Bewegung entstehen.
[Bearbeiten] Entstehung
In der Mitte des 12. Jahrhunderts entwickelte sich in Europa der Kunststil der Gotik. Eine der auffälligsten Änderungen war der Übergang von den romanischen Rundbögen zu den gebrochenen gotischen Spitzbögen. Dieses Stilelement der Bogenbrechung wurde im Folgenden auch auf die Bögen der Buchstaben angewendet. Dadurch entstand aus den runden karolingischen Minuskeln die erste gebrochene Schriftart, die gotischen Minuskeln.
[Bearbeiten] Gebrochene Schriftarten
Zu den gebrochenen Schriften zählen:
- Gotische Minuskel
- Gotische Textura
- Rotunda (auch Rund- oder Halbgotisch genannt)
- Schwabacher
- Fraktur
- Deutsche Kurrentschrift
- Sütterlinschrift
- Offenbacher Schrift
- Initiale
Nach DIN 16518 werden die gebrochenen Schriften in die fünf Untergruppen Gotisch (Textura), Rundgotisch (Rotunda), Schwabacher, Fraktur und Fraktur-Varianten unterteilt.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Fraktursatz - Rechtschreib- und Satzregeln für gebrochene Schriften
- Antiqua-Fraktur-Streit
- langes s