Geigenlack
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Der Geigenlack schützt das Holz vor chemischen und mechanischen Schäden. Außerdem hat er eine ästhetische Funktion. Der Lack besteht aus verschiedenen Naturharzen, die je nach Lack in Öl oder Spiritus gelöst werden.
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[Bearbeiten] Einige Zutaten
[Bearbeiten] Historie
Ein historisch gebräuchlicher Lack ist der Öllack. Ob die alten Meister, wie Amati, Stradivari und Guarneri ihn verwendet haben ist nicht belegt. Öllack trocknet langsamer und ist nicht unbedingt weicher als der Spirituslack. Bezüglich der Lackhärte ist in jedem Fall die Art des Harzes entscheidend. Spirituslack ist aufgrund seiner kurzen Trockenzeiten heute sehr beliebt.
[Bearbeiten] Zusammensetzung
Den Grund des Lackes bildet immer das Lösungsmittel. Den einfachsten Lack erreicht man, indem man Körnerlack einige Tage in Spiritus löst. Dieser wird filtriert und mit Zusätzen wie Benzoe, Mastix, oder Sandarak versehen, je nachdem wie hart oder weich der Lack sein soll. Für Farblack werden noch Farbstoffe wie Drachenblut dazu gegeben. Die Qualität eines Lacks resultiert aus einem ausgewogenen Verhältnis der Harze und Lösungsmittel zueinander, wobei es eine hohe und schwierige Kunst ist, einen wirklich optimalen Lack herzustellen. Zu den Merkmalen eines guten Lacks zählen neben schöner Farbe, genügender Transparenz, ausreichender Elastizität auch gute Auftragsfähigkeit und eine angenehme Oberflächenbeschaffenheit.
[Bearbeiten] Anwendung
Lackiert wird in 3 Etappen. Zuerst werden mehrere Schichten Grundlack aufgetragen. Danach folgen wieder mehrere Schichten Farblack und zum Schluss wird mit Überzugslack lackiert. Das Lackieren ist eine anspruchsvolle Arbeit, die dem eigentlichen Bau eines Instruments keineswegs nachsteht.
[Bearbeiten] Akustik
Entgegen der Behauptung verschiedener Geigenbauer, verbessert der Lack oder dessen geheime Zutaten den Klang nicht. Dies ist auf eine mystifizierte und verkaufsorientierte Sicht des Geigenbaus zurück zu führen. Versuche an neuen Geigen haben ergeben, dass unlackierte Geigen einen reineren Ton haben, der aber im Laufe der Zeit schlechter wird. Lackierte Geigen haben zwar anfangs einen schlechteren Klang als unlackierte, behalten diesen aber. Das ist darauf zurück zu führen, dass der Lack die Spannungen im Holz "konserviert" und so der ursprüngliche Klang erhalten bleibt. Eine zu dicke und harte Lackschicht kann sich sogar negativ auf das Schwingungsverhalten der Geige auswirken. Dies konnte anhand akustischer Experimente bewiesen werden. Die Akustische Bedeutung des Geigenlackes beschränkt sich also auf die Konservierung des Klanges. Die akustischen Vorteile können nur mit dem guten Bau des Instruments erreicht werden.