Gellep-Stratum
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Gellep-Stratum ist der südöstlichste Stadtteil von Krefeld. Die Einwohnerzahl beträgt 2.951 (Stand vom 31. Dezember 2003).
Der Name „Gellep“ leitet sich vom römischen Kastell Gelduba ab, welches sich an dieser Stelle am Rhein befand. Vermutlich wurde es von Drusus im Zeitraum von 12 v. Chr. bis 9 v. Chr. angelegt - in den Aufzählungen der Kastelle aus dieser Zeit wird Gelduba stets zwischen Novaesium (Neuss) und Asciburgium (Asberg) erwähnt. Etwa 8.000 Legionäre waren hier stationiert. Im Bataveraufstand spielte dieses unmittelbar an der Rheingrenze gelegene Kastell eine wichtige Rolle. Das Kastell ist das besterhaltene Kastell nördlich der Alpen und wurde nicht überbaut. Bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts glaubte man gemeinhin mit Gelduba sei das Städtchen Geldern gemeint. Der Klever Historiker Teschenmacher wandte sich entschieden dagegen und bestimmte richtig das Dörfchen „Gelb“, wie Gellep damals hieß, als das vermisste Gelduba.
„Gellep“ (gesprochen „Jellep“) ist niederrheinischer Dialekt für „Gelb“.
Im Umfeld von Gellep befindet sich das größte römische Gräberfeld nördlich der Alpen welches in ein fränkisches Gräberfeld übergeht und 1936 von Albert Steeger entdeckt wurde. Bisher wurden hier über 6000 Gräber ausgehoben, darunter das Grab des fränkischen Fürsten „Arpvar“ mit reichhaltigem Goldschmuck und einem goldenen Spangenhelm sowie die Gräber sarmatischer Legionäre. Der Fundreichtum insbesondere aus dem 5. Jahrhundert im Gegensatz zu der sonstigen Fundarmut aus dieser Zeit veranlasste die Archäologen zu der Feststellung: „Das 5. Jahrhundert fand nur in Krefeld (Gellep) statt“. Die Funde in Gellep zeigen, dass die römische Glasbläserkunst von den Franken erlernt und weitergeführt wurde. Augenscheinlich wurde auch in den Wirren der Völkerwanderung das Wissen über die Glasbläserei weitergegeben. Demgegenüber legen die Funde nahe, dass das Wissen über die Herstellung der römischen terra sigillata im Laufe des 5. Jahrhunderts verloren ging. Nach dem Ende der Römerzeit existierte am selben Ort eine Siedlung der Franken. In den Jahren 904 und 910 taucht Gellep in Urkunden des Stiftes Kaiserswerth auf.
Die Funde aus Gellep sind heute im Niederrheinischen Landschaftsmuseum im Museumszentrum Burg Linn zu besichtigen.
1906 wurde in Gellep der Krefelder Rheinhafen in Betrieb genommen. Da Krefeld zu dieser Zeit noch nicht mit Uerdingen vereinigt war, befand sich hier die einzige direkte Rheinanbindung.
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Koordinaten: 51° 19' 40" N, 6° 40' 16" O