Genremalerei
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Ein Genrebild (auch: Sittenbild) ist die gemalte Abbildung einer Alltagsszene - z.B. Menschengruppen, Szenen und Handlungen - welche der Maler dem Leben seiner Zeit, der ihn umgebenden Wirklichkeit entnommen hat.
![Jan Vermeer: Junge Frau mit einem Wasserkrug am Fenster, um 1662](../../../upload/shared/thumb/5/55/Jan_Vermeer_van_Delft_019.jpg/180px-Jan_Vermeer_van_Delft_019.jpg)
![Carl Spitzweg: Zeitungsleser im Garten, 1847](../../../upload/shared/thumb/7/77/Carl_Spitzweg_072.jpg/180px-Carl_Spitzweg_072.jpg)
Die Genremalerei entstand um 1500 mit dem Realismus. Wichtige Vorläufer waren insbesondere die genrehaften Szenen der Monatsbilder, vor allem in den flämischen Stundenbüchern des 15. Jahrhunderts. Sie erlebte ihren Höhepunkt in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Frühere Untersuchungsansätze interpretierten das Dargestellte des sogenannten "Golden Eeuw" meist als bildhafte Szenen des Alltags. In den letzten dreißig Jahren gelang es, mehr den ikonographischen Kontext zu entschlüsseln. Es wurde dabei deutlich, dass viele vermeintliche "Genreszenen" eher ihre Grundlage in populären Theaterstücken oder Sprichwörtern hatten und damit häufig - wenn nicht sogar immer - einen stark moralischen Gehalt aufweisen. Damit konnte man den kulturellen Hintergrund ihrer späteren Besitzer betonen.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Biedermeier) lebte die Genremalerei als sogenanntes soziales Tendenzbild erneut auf, diesmal im Zusammenhang mit einer stärkeren Hinwendung zum Realismus.
Das Genrebild hat nichts mit dem Begriff Genre zu tun.