Georg Ebers
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Georg Moritz Ebers (* 1. März 1837 in Berlin; † 7. August 1898 in Tutzing) war ein deutscher Ägyptologe und Schriftsteller. Mit seinen historischen Romanen und populärwissenschaftlichen Büchern trug er zur großen Popularität der Ägyptologie im ausgehenden 19. Jahrhundert bei.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Ebers studierte zunächst Rechtswissenschaften in Göttingen, wo er sich dem Corps Saxonia anschloss. Bald schon interessierte er sich mehr und mehr für das alte Ägypten. Sein Lehrer in der Beschäftigung mit den Hieroglyphen war Richard Lepsius. 1865 habilitierte sich Ebers in Jena. Seit 1870 war er Professor für Ägyptologie in Leipzig. 1889 wurde er wegen einer chronischen Erkrankung vorzeitig emeritiert.
Ebers führte zwei Forschungsreisen nach Ägypten durch, auf denen er den nach ihm benannten Papyrus Ebers erwarb, ein umfangreiches medizinisches Handbuch aus der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. (jetzt in der Universitätsbibliothek Leipzig). Er schrieb mehrere Bücher über seine Reisen.
[Bearbeiten] Künstlerisches Schaffen
Beginnend mit Eine ägyptische Königstochter verfasste Ebers zahlreiche historische Romane, die auf großes Leserinteresse stießen. Neben Felix Dahn gilt er als der bedeutendste Vertreter des „Professorenromans“. Die Themen der Romane wählte er teilweise aus dem Umfeld seiner wissenschaftlichen Arbeit, also der ägyptischen Geschichte, aber auch aus anderen Epochen (Mittelalter).
[Bearbeiten] Werke (in Auswahl)
[Bearbeiten] Wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Werke
- Aegypten und die Bücher Mose's. Leipzig 1868.
- Durch Gosen zum Sinai. Leipzig 1872.
- Papyrus Ebers. Das hermetische Buch über die Arzneimittel der alten Ägypter in hieratischer Schrift. Leipzig 1875.
- Palästina in Bild und Wort , Stuttgart 1882–1884.
- Cicerone durch das alte und neue Aegypten. Stuttgart u. a. 1886.
[Bearbeiten] Romane
- Eine ägyptische Königstochter. Stuttgart u. a. 1864. Zuletzt Bastei-Verl. Lübbe, Bergisch Gladbach 1995. ISBN 3-404-13743-4.
- Uarda. Stuttgart u. a. 1877. Zuletzt Bastei-Verl. Lübbe, Bergisch Gladbach 1998. ISBN 3-404-13943-7.
- Homo sum. Stuttgart u. a. 1878.
- Kleopatra. Stuttgart u. a. 1893.
- Barbara Blomberg. Stuttgart u. a. 1897.
[Bearbeiten] Gesamtausgabe
- Gesammelte Werke. 32 Bde. Stuttgart u. a. 1893–1897.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Fischer: Der Ägyptologe Georg Ebers. Eine Fallstudie zum Problem Wissenschaft und Öffentlichkeit im 19. Jahrhundert. Harrassowitz, Wiesbaden 1994 (Ägypten und Altes Testament, 25), ISBN 3-447-03458-0.
- Richard Gosche: Georg Ebers. Der Forscher und Dichter. Knaur, Leipzig 1890.
- Otto Kraus: Der Professorenroman. Henninger, Heilbronn 1884 (Zeitfragen des christlichen Volkslebens, Bd. 9, H. 4).
- Elisabeth Müller: Georg Ebers. Beitrag zum Problem des literarischen Historismus in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. O. O. 1961.
- Reinhold Scholl: Der Papyrus Ebers: die größte Buchrolle zur Heilkunde Altägyptens. Univ.-Bibliothek, Leipzig 2002, ISBN 3-910108-93-8.
[Bearbeiten] Weblinks
Wikisource: Georg Ebers – Quellentexte |
- Literatur von und über Georg Ebers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bücher von und über Georg Ebers bei der Staatsbibliothek zu Berlin
- Texte von Georg Ebers (Projekt Gutenberg-DE)
- Überblick über Texte von Georg Ebers im Internet
- Seite der Universitätsbibliothek Leipzig zum Papyrus Ebers
- Georg Ebers In: Projekt Historischer Roman. Datenbank. Universität Innsbruck.
- Parodie auf Georg Ebers (aus Fritz Mauthner: Nach berühmten Mustern)
Personendaten | |
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NAME | Ebers, Georg Moritz |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Ägyptologe und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1. März 1837 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 7. August 1898 |
STERBEORT | Tutzing |