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Friedrich-Schiller-Universität Jena

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Friedrich-Schiller-Universität Jena
Daten
Gründungsjahr 1558
Latein Salana Jenensis, Alma Mater Jenensis
Ort, Land Jena, Freistaat Thüringen
Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke
Kanzler Dr. Klaus Bartholmé
Typ Öffentlich
Studenten 20.934 (WS 2006/07)
Fakultäten 10
Studiengänge 120
Frauenquote 58,7%
Mitarbeiter 6175 (31. Dezember 2004)
wissenschaftliche
Mitarbeiter
2138 (31. Dezember 2004)
Anschrift Friedrich-Schiller-
Universität Jena
Fürstengraben 1
07743 Jena
Homepage http://www.uni-jena.de/
Mitgliedschaft
Karte
Bild:Jena-Position.png
Jena in Deutschland

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ("alma mater jenensis", gelegentlich auch "Salana") liegt in der thüringischen Stadt Jena in Deutschland und hat nach Stand des Wintersemesters 2005 etwa 20.500 Studenten und 340 Professoren. Ihr Rektor ist der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Dicke. Der 317. Rektor der Universität löste am 1. September 2004 den Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn ab. Kanzler der Universität ist zur Zeit Dr. Klaus Bartholmé.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gliederung

Universitätshauptgebäude, Innenhof mit Cafeteria
Universitätshauptgebäude, Innenhof mit Cafeteria
Neugebaute Mensa im Zentrum von Jena. Im Hintergrund das ehemalige Unigebäude - jetzt JenTower
Neugebaute Mensa im Zentrum von Jena. Im Hintergrund das ehemalige Unigebäude - jetzt JenTower
Urburschenschaftsdenkmal vor dem Universitätshauptgebäude
Urburschenschaftsdenkmal vor dem Universitätshauptgebäude

Die Universität hat zehn Fakultäten und etliche Institute.

[Bearbeiten] Theologische Fakultät

[Bearbeiten] Rechtswissenschaftliche Fakultät

  • Institut für Rechtstatsachenforschung zum Deutschen und Europäischen Unternehmensrecht
  • Abbe-Institut für Stiftungswesen
  • Institut für Notarrecht

[Bearbeiten] Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

[Bearbeiten] Philosophische Fakultät

  • Institut für Philosophie
  • Historisches Institut
  • Institut für Germanistische Literaturwissenschaft
  • Institut für Germanistische Sprachwissenschaft
  • Institut für Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
  • Ur- und Frühgeschichte
  • Kunsthistorisches Seminar und Kustodie
  • Indogermanistik
  • Institut für Altertumswissenschaften
  • Institut für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients/Bereich für Orientalistische Sprachwissenschaft
  • Institut für Anglistik/Amerikanistik
  • Fachgebiet Interkulturelle Wirtschaftskommunikation
  • Institut für Slawistik
  • Institut für Romanistik
  • Institut für Fremdsprachen
  • Bereich Medienwissenschaft
  • Südosteuropastudien
  • Religionswissenschaft
  • Bereich Volkskunde/Kulturgeschichte
  • Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena

[Bearbeiten] Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften

  • Institut für Psychologie
  • Institut für Erziehungswissenschaft
  • Institut für Sportwissenschaft
  • Institut für Politikwissenschaft
  • Institut für Soziologie
  • Bereich Medienwissenschaft
  • Bereich Ethik in den Wissenschaften/Ethikzentrum

[Bearbeiten] Fakultät für Mathematik und Informatik

[Bearbeiten] Physikalisch-Astronomische Fakultät

[Bearbeiten] Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät

[Bearbeiten] Biologisch-Pharmazeutische Fakultät

  • Institut für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie
  • Institut für Spezielle Botanik mit Botanischen Garten Jena
  • Institut für Allgemeine Zoologie und Tierphysiologie
  • Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum
  • Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik
  • Institut für Mikrobiologie
  • Institut für Ökologie
  • Institut für Biochemie und Biophysik
  • Institut für Ernährungswissenschaften
  • Institut für Pharmazie

[Bearbeiten] Medizinische Fakultät

[Bearbeiten] Geschichte

Friedrich Schiller, nach ihm wurde die Universität Jena benannt
Friedrich Schiller, nach ihm wurde die Universität Jena benannt

1547 entwickelte der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, der sich in den Fängen von Kaiser Karl V. befand, den Plan, eine Universität in Jena aufzubauen, nachdem ihm die Kurwürde genommen worden war und damit einhergehend die Universität Wittenberg an den bisherigen Herzog von Sachsen, Moritz von Sachsen, verloren ging. Dieser Plan wurde von seinen drei Söhnen ausgeführt. Nachdem Kaiser Ferdinand I. seine Zustimmung gegeben hatte, wurde der 1548 gegründeten Hohe Schule am 2. Februar 1558 die Rechte einer Universität verliehen. Das Jahr 1558 gilt als das offizielle Gründungsjahr der Universität. Mit der Existenz einer Universität sollte die Ausbildung von Juristen, Lehrern und besonders Geistlichen Augsburgischen Bekenntnisses in eigener, ernestinischer, Hand sichergestellt werden.

Nach Aufteilung des nunmehrigen Herzogtums Sachsen infolge von Erbteilungen (Ernestinische Herzogtümer) fungierten die einzelnen Linien gemeinsam als Nutritoren der Hochschule, die als Landesuniversität fungierte. Ein vom Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach ernannter Kurator überwachte ab 1819 als Regierungsbevollmächtigter alle wichtigen Angelegenheiten der Universität und informierte die Ministerien der Erhalterstaaten. Dies waren nach 1826 Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Gotha und Sachsen-Meiningen. Neben den Zuwendungen der Erhalter finanzierte sich die Universität durch die Ausübung von Herrschaftsrechten über die, zwischen Jena und Weimar gelegene, Stadt Apolda und später insbesondere aus beträchtlichen Zuwendungen der Carl-Zeiss-Stiftung.

Lässt man die Jahre nach 1900 außer Betracht, so zeigte sich ein Höhepunkt der Studentenzahlen im 18. Jahrhundert, als der Ruf der Universität unter Carl August, dem Herrscher Goethes (1787-1806), Lehrende wie Johann Gottlieb Fichte, Georg Hegel, Friedrich Schelling, Friedrich von Schlegel und Friedrich Schiller nach Jena zog.

Die Universität entwickelte sich zu einem Vorreiter des politischen Radikalismus unter den deutschen Universitäten. Stärker als an jeder anderen Universität war in Jena das Gedankentum, welches man häufig unter dem Begriff des studentischen Lebens - nämlich das Duellieren (vgl. auch Mensur (Studentenverbindung) und das Streben nach Freiheit - zusammenfasst, verbreitet. Das Ende des 18. und der Anfang des 19. Jahrhunderts brachten die Gründung neuer Universitäten und die Verdächtigungen verschiedener Regierungen gegenüber den in Jena bekundeten demokratischen Ideen. Jena gilt als Gründungsort der ersten deutschen Burschenschaft.

1934 wurde die Universität zu Ehren Friedrich Schillers nach diesem benannt. Der Vorschlag für die Benennung der Universität kam von dem Thüringer NS-Gauleiter Fritz Sauckel. Im Dritten Reich hatten überzeugte Nationalsozialisten wie der Rasseforscher Karl Astel das Rektorat der Universität inne. Wichtiges Ereignis für die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Zeit war die Untersuchung der Vorwürfe gegen den Kinderarzt Jussuf Ibrahim. Eine Senatskommission stellte die Beteiligung des Arztes an den "Euthanasie"-Morden an geistig oder körperlich behinderten Kindern fest.

Nach kurzer Schließung nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Universität 15. Oktober 1945 ihren Betrieb als erste Hochschule in der Sowjetischen Besatzungszone unter dem Rektorat Friedrich Zuckers wieder auf.

Neben dem Neubau der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek gelten die Sternwarte und der botanische Garten als Aushängeschilder der Universität; der Karzer mit Graffiti des Schweizer Karikaturisten Martin Disteli ist leider nicht öffentlich zugänglich. Jena gilt als führend in den Fächern Biologie, Physik und Psychologie und verfügt über ein gut ausgestattetes Universitätsklinikum.

Im 20. Jahrhundert wurde die Universität durch die Kooperation mit den Zeiss-Werken gefördert.

Die Universität Jena entwickelte sich jedoch auch zu einer Massenuniversität. Gab es 1905 noch 1.100 Studenten und 112 Hochschullehrer, so hat sich diese Zahl seither mehr als verfünfzehnfacht. Die Landesuniversität ist die älteste Hochschule Thüringens sowie die einzige Volluniversität des Freistaats. Zusammen mit der Universität Leipzig und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bildet Friedrich-Schiller-Universität den Mitteldeutschen Universitätsverbund (Mitteldeutscher Universitätsverbund). Die Hochschule gehört zu den Universitäten der Coimbra-Gruppe.

[Bearbeiten] Hauptbau der Universität

1908 durch den Architekten Theodor Fischer in den Grundformen des niedergelegten Großherzoglichen Schlosses errichtet mit den Fakultätsfiguren von Adolf Brütt und reicher Kunstausstattung u.a. der Auszug der Deutschen Studenten in den Freiheitskrieg 1813 von Ferdinand Hodler und Griechenland und die Vertreibung der Türken von der Athenischen Burg von Charles Crodel (1925).

[Bearbeiten] Bekannte Studenten und weitere bekannte Lehrende

[Bearbeiten] Studenten

[Bearbeiten] Lehrende

siehe auch: Kategorie:Hochschullehrer (Jena)

[Bearbeiten] Rektoren

[Bearbeiten] Forschung

Die Friedrich-Schiller-Universität hat als einzige im gesamten Bundesgebiet einen Lehrstuhl für Gravitationstheorie und ist zentral am Sonderforschungsbereich/Transregio 7 'Gravitationswellenastronomie' beteiligt. Zudem ist die FSU an folgenden Sonderforschungsbereichen beteiligt:

  • SFB 630 "Erkennung, Gewinnung und funktionale Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten"
  • SFB/TR 18 "Relativistische Laser-Plasma-Dynamik"
  • SFB 604 "Multifunktionelle Signalproteine"
  • SFB 580 "Gesellschaftliche Entwicklung nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und *Strukturenbildung"
  • SFB 482 "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800"
  • SFB 436 "Metallvermittelte Reaktionen nach dem Vorbild der Natur" (ausgelaufen)

2006 konnte das "Jena Center - Geschichte des 20. Jahrhunderts“ eröffnet werden.

[Bearbeiten] Museen und Sammlungen

  • Akademisches Münzkabinett
  • Botanischer Garten Jena
  • Ernst-Haeckel-Haus
  • Handschriften- und Inkunabelnsammlung
  • Herbarium Haussknecht
  • Inspektorhaus mit Goethe- Gedenkstätte
  • Griesbachsches Gartenhaus
  • Kustodie
  • Medizinhistorische Sammlung
  • Mineralogische Sammlung
  • Paläobotanische Sammlung
  • Pilz- und Referenz-Zentrum
  • Phyletisches Museum
  • Hilprecht-Sammlung
  • Sammlung Antiker Kleinkunst
  • Sammlungen des Lehrstuhls für Klassische Archäologie
  • Sammlung früher Orient- Photographie
  • Orientalisches Münzkabinett
  • Schillers Gartenhaus
  • Ur- und frühgeschichtliche Sammlung

[Bearbeiten] Campus und Studentenleben

[Bearbeiten] Studentengemeinden

In Jena sind eine Evangelische und die Katholische Studentengemeinde „Petrus Canisius“ angesiedelt

[Bearbeiten] Studentenverbindungen

In Jena haben Studentenverbindungen im allgemeinen und Burschenschaften im besonderen eine lange Tradition. Denn hier in Jena konstituierte sich im Jahre 1815 die Urburschenschaft. Von mehr als 30 Verbindungen vor dem 2. Weltkrieg sind heute noch 13 aktiv, darunter zwei Penalverbindungen. Heute aktive Studentenverbindungen:

[Bearbeiten] Literatur

  • Michael Eckardt (2006): Gesamtbibliographie der "Wissenschaftlichen Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena" (GS-Reihe) 1951-1990. Jena. ISBN 3-935850-39-5.
  • Uwe Hoßfeld, Jürgen John, Oliver Lehmuth und Rüdiger Stutz (Hrsg.): "Im Dienst an Volk und Vaterland". Die Jenaer Universität in der NS-Zeit (Köln u.a. 2005).
  • Uwe Hoßfeld, Jürgen John, Oliver Lehmuth und Rüdiger Stutz (Hrsg.), "Kämpferische Wissenschaft". Studien zur Universität Jena im Nationalsozialismus (Köln u.a. 2003), ISBN 3412041025 .
  • Jena soll leben. Beiträge zum historischen Studentenleben an der Universität Jena. Jena 1991 (Jenaer Reden und Schriften). ISBN 3-86-007-057-6
  • Günter Steiger (1989): "Ich würde doch nach Jena gehn". Geschichte und Geschichten, Bilder, Denkmale und Dokumente aus vier Jahrhunderten Universität Jena. Vierte, durchgesehene und erweiterte Auflage. Weimar. ISBN 3-7400-0057-0
  • Helmut G. Walther (Hg.), Aufbrüche. 450 Jahre Hohe Schule Jena, Jena, 1998.

[Bearbeiten] Weblinks

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