Geschichte des Technischen Hilfswerks
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Vorläufer des Technischen Hilfswerks war die 1919 von Otto Lummitzsch, einem Pionieroffizier, gegründete Technische Nothilfe. Ziel war es schon damals, freiwillige Helfer mit technischem Fachwissen zu gewinnen, um bei Katastrophen und Unglücksfällen mit technischem Gerät Hilfe zu leisten.
Nach Zweckentfremdung der Technischen Nothilfe durch die Nationalsozialisten und Auflösung durch die Siegermächte, wurde Otto Lummitzsch am 22. August 1950 vom damaligen Bundesminister des Inneren, Dr.Gustav Heinemann, beauftragt, eine ähnliche Organisation für die Bundesrepublik Deutschland aufzubauen.
Anfang 1952 verfügte das THW bereits über mehr als 300 Ortsverbände. Je ein Landesverband wurde in den einzelnen Bundesländern eingerichtet. Im gleichen Jahr wurde auch der erste Auslandeinsatz durchgeführt (Sturmflutkatastrophe in den Niederlanden).
Am 25. August 1953 wurde das THW durch den Errichtungserlass vom Bundesministerium des Innern eine Bundesanstalt.
Der Personalbedarf konnte schnell gedeckt werden. Das große Problem der Anfangsjahre war die fehlende technische Ausstattung. Hier war (und ist) viel Eigeninitiative notwendig und viele Fahrzeuge waren damals Privateigentum. Einige Ortsverbände waren ausschließlich mit einer Schubkarre zum Transport ausgestattet.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Ausrüstung, insbesondere durch die Ausstattung mit modernen Gerätekraftwagen (GKW) und Mannschaftstransportern (MTW), vervollständigt und modernisiert. Seit der Wiedervereinigung findet man nicht nur Militärgerät der Bundeswehr in den Reihen des THW, sondern auch Fahrzeuge der ehemaligen NVA wurden in die Ortsverbände integriert.
Im Jahr 1994 wurde aufgrund der weltpolitisch veränderten Lage eine Umorganisation erforderlich. Einige Teileinheiten des THW wurden damals an die örtlichen Feuerwehren (z.B. ABC-Züge) oder Sanitätsorganisationen (z.B. Fernmeldezüge) abgegeben und der Schwerpunkt wieder mehr auf die technische Hilfeleistung und den Bergungsdienst gelegt.