Glandula vestibularis major
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Die Glandula vestibularis major (Bartholinsche Drüse, „große Scheidenvorhofdrüse“) ist eine paarige akzessorische Geschlechtsdrüse der Frau. Sie mündet in den Scheidenvorhof zwischen die kleinen Schamlippen. Die Bezeichnung Bartholinsche Drüse geht auf den dänischen Anatomen Caspar Bartholin (1655-1738) zurück.
Außer bei der Frau ist diese Drüse auch bei Wiederkäuern und Katzen ausgebildet. Bei den übrigen Säugetieren kommt sie nicht vor, hier sind nur die kleinen Vorhofsdrüsen (Glandulae vestibulares minores) ausgebildet. Kleine Vorhofsdrüsen treten bei der Frau und Wiedekäuern zusätzlich zur großen auf, Katzen besitzen nur die große. Es handelt sich dabei um in die Wand des Scheidenvorhofs eingestreute Drüsenansammlungen, die makroskopisch nicht sichtbar sind.
Bei sexueller Erregung der Frau sondern die Bartholinschen Drüsen ein Sekret ab. Man nimmt an, dass das Sekret dazu dient, den Eingang der Scheide zu befeuchten, um auf diese Weise den Geschlechtsverkehr zu erleichtern. Die geringe Menge von abgeschiedenem Sekret und die Aktivität der Drüsen in der späten Plateauphase machen diese Funktion allerdings wenig wahrscheinlich.
Entzündungen der Drüsen durch Bakterien führen zur Bartholinitis, zum Bartholin-Empyem oder der Bartholin-Zyste, die behandelt werden durch zum Beispiel Antibiotika oder einen chirurgischen Eingriff. Da sie im Bereich der Sitzfläche liegen, sind sie sehr schmerzhaft. Je nach Größe schmerzt sie auch im Stehen und Liegen.
[Bearbeiten] Entsprechung beim Mann
Die entsprechende Drüse beim Mann bzw. männlichen Säugetier wird als Bulbourethraldrüse (Glandula bulbourethralis, Cowpersche Drüse) bezeichnet. Sie befindet sich neben der Peniswurzel und entleert ihr Sekret direkt in die Harnröhre.