Grendel
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Grendel ist eine Gestalt der frühen angelsächsischen Heldenepik. Im Stabreimepos „Beowulf“ ist er der sagenhafte Gegenspieler des Protagonisten.
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[Bearbeiten] Etymologie des Namens
Die Herkunft von Grendels Namen ist ungewiss und strittig. Einige Autoren behaupten, „Grendel“ beziehe sich auf grindan, grindel, oder grennian, was sich grob mit „Zähneknirschen“ übersetzen ließe. Andere verweisen auf das angelsächsische grynde = „Abgrund“. Das ist insofern bedenkenswert, als im Beowulf Grendels Mutter als „Meerweib“ beschrieben wird.
[Bearbeiten] Grendels Rolle im Beowulf-Epos
Grendel wird als Unhold, Jöte, Thurse oder Troll beschrieben, der, mit übermenschlichen Kräften ausgestattet, die Methalle Heorot (Hirschburg) des dänischen Königs Hrodgar heimsucht und verwüstet. Heorot liegt in der Nähe eines Moores, in dem Grendel wohnt und wird nach der Errichtung der Methalle durch die Dänen von dem Unhold als Eigentum beansprucht. Viele Dänen finden durch Grendel den Tod. Der mit Hrodgar befreundete Held Beowulf aus dem nicht näher bestimmten Land der „Geaten“ (vielleicht Gauten oder Goten) stellt sich dem Kampf mit Grendel und verwundet ihn so schwer, dass Grendel seinen rechten Arm einbüßt. An dieser Verletzung stirbt er. Seine Mutter, das Meerweib, versucht daraufhin, den Tod ihres Sohnes zu rächen und wird ebenfalls von Beowulf erschlagen.
[Bearbeiten] Christliche Adaption
Christliche Weltdeutung, welche die Geschichte um Beowulf entscheidend prägt und nicht als eine nachträgliche Überformung angesehen werden kann, lässt den Autor Grendel in die Abstammungslinie des Kain stellen. Damit sollte der dämonisch-teuflische Aspekt der Natur Grendels deutlich gemacht werden.
[Bearbeiten] Rezeption
zur Rezeption siehe Artikel Beowulf.