Grundierung
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Die Grundierung ist Bestandteil der Fassung eines Gemäldes oder einer Skulptur. Die Grundierung liegt direkt auf der Leinwand, dem Holz, oder dem sonstigen Bildträger, unter der Farbschicht. Meistens ist diese von weißer oder gelblichweißer Farbigkeit.
Sie dient dem Maler als Malgrund. Durch eine Grundierung, die in meistens mehreren Schichten aufgetragen wird und dann geglättet wird, hat der Maler eine glatte Malfläche. In der Malerei bestehen Grundierungen oft aus Leim, zum Beispiel Glutinleim, und fein gepulverter Kreide.
Bei der Holzbearbeitung wird die Grundierung durch Leinöl-Halböl vorgenommen. Die Verwendung dieses Öls hat eine sehr lange Tradition und war wahrscheinlich schon in der Antike gebräuchlich. Frisches Holz ist sehr schmutzempfindlich, schon Hautschweiß kann ausreichen, um bleibende Flecken zu hinterlassen. Bei der Holzbearbeitung in der Tischlerei besteht diese Gefahr nur bedingt, weil der Tischler oft mit Sägemehl und -spänen in Berührung kommt und daher meistens trockene Hände hat. Es ist üblich, dass Holz, das eine Tischlerei verlässt, mindestens einmal gestrichen wird. Das Leinöl schließt zwar Poren und Vakuolen des Holzes, verbessert aber trotzdem die Aufnahmefähigkeit für andere Anstriche, die sonst zu tief einziehen und mehrfaches Auftragen erfordern würden. Bei der Verwendung von Halböl ist besondere Vorsicht geboten. Halböl besteht je zur Hälfte aus Leinöl und Terpentin-Ersatz. Diese Mischung ist feuergefährlich und kann zur Selbstentzündung führen. Gebrauchte Lappen mit Halbölresten sind immer in verschlossenen Gläsern aufzubewahren.