Gurke
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Gurke | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cucumis sativus | ||||||||||||
L. |
Die Gurke (Cucumis sativus) ist eine Art aus der Familie der Kürbisgewächse.
Im alltäglichen Sprachgebrauch wird die essbare, grüne und feste Beerenfrucht als Gurke bezeichnet. Sie ist auch als Salatgurke oder Schlangengurke bekannt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Etymologie
Begriffe für die Gurke gelangten auf zwei Wegen in den deutschen Sprachraum. Zum einen entstanden im Althochdeutschen aus lat. cucumer (vgl. frz. concombre, engl. cucumber, ndl. komkommer) Ausdrücke, die noch heute in deutschen Dialekten vorhanden sind: Gurgumma im Bairischen, Kiemmer(ling) in der Mainregion, Gugommer im Südwesten. Die heute gängige Bezeichnung stammt aus der polnischen Sprache (vgl. poln. ogórek), breitete sich mit Beginn der Neuzeit aus und führte u. a. in Südösterreich zu Umurkn bzw. Murkn. Da sie im Alpenraum nicht gut gedieh, wurde hier das hochsprachliche Wort eingeführt, als die Gurke sich allgemein durchgesetzt hatte.
[Bearbeiten] Geschichte
Über die Herkunft der Gurke gibt es zwei Theorien: Nach der einen stammt sie aus Nordindien, wo sie schon seit etwa 4000 Jahren an den Südhängen des Himalajas wachsen soll. Nach der anderen kommt sie aus dem tropischen Afrika, von wo sie über Ägypten in den Mittelmeerraum gelangte.
In Südindien wurde die Gurke bereits im Neolithikum genutzt. Wilde Gurkengewächse waren in den Grassteppen des Dekkan heimisch. Bei den Griechen und Römern war sie bereits als Frucht bekannt, der römische Feinschmecker Apicius überliefert zahlreiche Rezepte. Die Arbeiter im Steinbruch von Mons Claudianus in Ägypten verzehrten unter anderm auch Gurken. Nach Nordeuropa kamen die Gurken erst in der Römerzeit. Verkohlte Gurkensamen sind unter anderem aus römerzeitlichen Schichten aus London nachgewiesen. Seit dem Spätmittelalter werden archäologische Nachweise, besonders in Latrinen, häufiger. Die ersten Gewächshausgurken wurden im 19. Jahrhundert in England gezogen.
[Bearbeiten] Beschreibung
Die Pflanze ist niederliegend oder kletternd. Die Spreite der Laubblätter sind fünfeckig bis handförmig. Die männlichen Blüten sind oft gebüschelt, die Krone wird zwei bis drei Zentimeter lang. Die weiblichen Blüten besitzen drei Staminodien. Die Frucht wird etwa 30 bis 40 Zentimeter lang, ist schlank, walzenförmig und an den Enden verjüngt. Wie alle Beerenfrüchte gibt sie ihren Samen erst frei, wenn das Fruchtfleisch verfällt. Sie besteht bis zu 97 Prozent aus Wasser. Mit 9,7 kcal je 100 g gilt sie als kalorienarm.
[Bearbeiten] Verwendung
Gurken sind roh essbar. Meistens werden sie in Scheiben geschnitten und mit Salatsoße bzw. Vinaigrette angemacht. Beliebt sind sie auch als Bestandteil von Sandwiches. Sie können durch Milchsäuregärung als Salzgurken (echte Saure Gurken), mit Essigsud eingekocht als Gewürzgurken oder als Senfgurken konserviert werden.
[Bearbeiten] Landwirtschaft
Wegen ihrer tropischen Herkunft stellen sie im Anbau hohe Temperaturansprüche, weshalb sie mittlerweile fast weltweit in Gewächshäusern oder Folientunnel angebaut werden. 2005 wurden 156.000 t in Deutschland geernet und 420.000 t importiert. In der EU sind die Deutschen die größten Gurkenesser (2005 = 3,3 kg, Niederländer = 2,5 kg, Spanier = 2,3 kg). Angaben laut ZMP und Statistisches Bundesamt.
- Anbaufläche (Deutschland 2005) 3.020 ha
In Deutschland sind besonders die Spreewälder Gurken wegen ihrer besonders guten Qualität beliebt.
[Bearbeiten] Inhaltsstoffe
100g Gurke roh enthalten: | ||||||
kcal | kJ | Wasser | Kalium | Calcium | Magnesium | Vitamin C |
9,7 | 41 | 97 g | 141 mg | 15 mg | 8 mg | 8 mg |
Quelle: Souci.Fachmann.Kraut 1994
[Bearbeiten] Literatur
- Hansjörg Küster, Spätmittelalterliche Pflanzenreste aus einem Brunnen von Deggendorf (Niederbayern). In: Karl Schmotz (Hrsg.), Vorträge des Niederbayerischen Archäologentages (Rahden, Leidorf 2004) 175-199.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Gurke – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Gurke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Umfangreiche Darstellung verschiedener Gurken- und Melonenarten
- http://intarch.ac.uk/journal/issue1/tomlinson/table3.html (archäologische Nachweise, auf Englisch)