Hampi
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Hampi ist eine historische indische Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Es liegt mitten in Indien im Staat Karnataka und war vor ungefähr 800 Jahren die Hauptstadt des hinduistischen Königreich Vijayanagar und angeblich von ca. 1 Millionen Menschen bewohnt. Durch einen Einfall muslimischer Soldaten wurde die Stadt nach mehreren Kriegen dem Erdboden gleich gemacht. Die Bewohner flüchteten, und der Legende nach soll ein portugiesischer Reisender an seinen König berichtet haben, "hier leben nur noch Tiger".
Heute sind der Haupttempel und die zuführende Hampi-Bazaar-Straße wieder von Einheimischen und Händlern aus anderen Bundesstaaten belebt. In einem Gebiet von 30 km² sind überall kleine Tempel und hinduistische Statuen verstreut. Die Kulturdenkmäler sind in eine außergewöhnliche Felsenlandschaft eingebettet, die von fruchtbaren Bananenplantagen und Reisfeldern durchschnitten ist. Die Region lebt vom Fluss (Viannagara oder Tunghabhadra), der die paradiesisch anmutende Landschaft im natürlichen Flusslauf begrünt. Ein Prestige-Projekt der indischen Regierung ist der Tunghabhadra-Staudamm, durch den die gesamte Umgebung mit Strom versorgt wird. Man fährt dort Touristen hin, aber Fotografieren ist verboten.
An einigen Stellen kann mit kleinen runden Booten über den Fluss gesetzt werden, die in dieser Form in dieser Gegend Indiens üblich sind.
Im Laufe der 90er Jahre wurde Hampi von den Travellern als neue Destination entdeckt. Es folgte ein Boom mit all seinen negativen Effekten: Zunahme des Verkehrs, der Umweltverschmutzung, der Kriminalität und des Drogenkonsums. Beim Fluss und in unmittelbarer Nähe der Ausgrabungen, allen voran dem Virupaksha-Tempel, wurde der Ort Hampi innerhalb weniger Jahre deutlich erweitert. Wo sich vorher freies Land befand, findet sich nun eine Ansammlung an Pensionen und Restaurants in noch gemütlicher Größe. Die indische Regierung allerdings überlegt angeblich, das Dorf wieder komplett abzureißen und in einiger Entfernung wieder zu errichten, damit der Status des Weltkulturerbes nicht gefährdet wird. Obwohl das Dorf Hampi viel von seinem ursprünglichen Charme verloren hat, sind die Landschaft und die darin eingebetteten Ruinen nach wie vor ein Highlight für jeden Indientouristen.
In und um Hampi leben zahlreiche makakenähnliche Affen, die über keinerlei Menschenscheu verfügen. Berichte über von Affen gestohlene Fotoapparate scheinen glaubwürdig.
Wegen seiner Nähe zum Wasser ist Hampi von Moskitos geplagt, das Malaria-Risiko ist im Vergleich zum Rest Indiens hoch. Der Kontakt mit lokalem Leitungswasser sollte - wie überall in Indien - vermieden werden, da das Fluss- und Brauchwasser mit dem Typhus-Erreger kontaminiert sein kann.
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Koordinaten: 15°19' N 76°28' O