Handflammpatrone
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Handflammpatrone ist ein Kampfmittel, welches von 1970 bis 2001 von der Bundeswehr eingesetzt wurde. Handflammpatronen erzeugen Blend- und Brandwirkung, ihre Brandkörperladung flammt nach dem Aufschlag blitzartig auf und entwickelt starke Hitze und Rauch.
[Bearbeiten] Allgemein
Hergestellt von den Buck Chemisch-Technische Werke GmbH, erfolgt der Einsatz vor allem im Ortskampf und im Kampf um ausgebaute Stellungen oder auch zur Bekämpfung abgesessener (zu Fuß) Infanterie, vereinzelt auch beim Kampf gegen Panzer oder Fahrzeuge. Beim Einsatz gegen gepanzerte Fahrzeuge werden diese geblendet und sind nicht kampffähig, unter sehr günstigen Bedingungen geraten diese in Brand.
Die Handflammpatrone hat eine Reichweite von knapp 90 Metern und besteht aus der gelben Patronenhülse und brauner Abzugseinrichtung, die fest miteinander verbunden sind. Die Schrift der scharfen Patrone ist rot.
Die Bundeswehr verfügte auch über eine Übungspatrone. Diese entspricht in Form und Gewicht dem Original, unterscheidet sich aber durch die blaue Markierung der Patrone mit brauner Aufschrift und enthält eine Kalkfüllung zum Erkennen eines Treffers.
Beide Patronen können nur einmal verwendet werden.
[Bearbeiten] Funktion
Nach dem Betätigen des Abzuges wird der Brandkörper aus rotem Phosphor ohne Verzögerung und mit hohem Druck ausgestoßen. Dadurch entsteht ein enormer Rückstoß, der einen unvorsichtigen Schützen sogar umwerfen kann. Schlägt er nach einer Flugstrecke von mindestens 8 m auf einen harten Gegenstand, zerplatzt er und gibt den Brandstoff frei oder er wird nach 1,3 bis 2,5 s durch einen Zerlegesatz gezündet, dies entspricht dann einer Flugstrecke von 50 bis 90 m. Der Brandstoff wird auf einer Fläche von ca. 15 m Breite und 50 m Länge verteilt und verbrennt mit 1.300°C.