Harnstau
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Ein Harnstau tritt durch ein Abflusshindernis im Bereich der ableitenden Harnwege auf. Dieses kann im Bereich des Harnleiters liegen, aber auch im Bereich der Harnblase. Ein höhergradiger Harnstau sollte behoben werden, da sonst auf Dauer ein Verlust der Nierenfunktion droht. Im Bereich des Harnleiters kann z. B. dafür ein Doppel-J-Katheter (pigtail-Katheter) eingelegt werden oder es kann ein Nephrostoma angelegt werden, über das der Urin durch die Haut nach außen abgeleitet wird.
Der Harnstau lässt sich sonografisch in 4 Grade unterteilen:
Harnstau Grad I: entspricht einer Dilatation nur des Nierenbecken. Zur Verlaufsbeurteilung empfiehlt sich die Ausmessung der echofreien Ausdehnung in Nierenlängsachse. Differentialdiagnostisch muss an ein ampulläres Nierenbecken gedacht werden.
Harnstau Grad II: hier findet sich eine Dilatation sowohl von Pyelon als auch Nierenkelchen – das Parenchym ist noch normal. Zur Verlaufsbeurteilung sollten Kelch- und Pyelonweiten ausgemessen werden.
Harnstau Grad III: zur II.-gradigen Stauung kommt noch eine beginnende Parenchymverschmälerung hinzu.
Harnstau Grad IV: die Maximalvariante des Harnstaus zeigt sich in einem kompletten Verlust des Nierenparenchyms – die hydronephrotische Sackniere.
Bei einem Harnstau muss immer auch nach einer Ursache gefahndet werden. Ursachen können z. B. sein: Tumoren oder maligne Lymphome im Bauchbereich, die den Urinabfluss behindern oder Verwachsungen nach Bauchoperation.
Siehe auch: Harnverhaltung