Hartmannbund
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Der Hartmannbund ist eine Interessenvertretungs- und Standesorganisation der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland. Er hat heute ca. 40.000 direkte und ca. 20 000 indirekte Mitglieder.
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[Bearbeiten] Geschichte
Am 13. September 1900 ist der "Schutzverband der Ärzte Deutschlands zur Wahrung ihrer Standesinteressen" später Verband der Ärzte Deutschlands zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen, kurz Leipziger Verband genannt, gegründet worden. Umbenannt wurde der Verband der Ärzte Deutschlands (Leipziger Verband, L.V.) 1924 in Verband der Ärzte Deutschlands (Hartmannbund) in Gedenken an den Sanitätsrat Hermann Hartmann (* 1863), ihren Gründer, der 1923 verstarb.
In der Zeit des Nazi-Regimes war die Ärzteschaft über ihre Standesorganisationen - darunter nicht zuletzt dem Hartmannbund - eng mit den neuen Machthabern verbunden. Die Krankenkassen wurden entmachtet, andersdenkende und jüdische Angehörige des Ärztestands wurden mit Berufsverboten belegt.
Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus, der man sich vor allem in den Siebziger- und Achzigerjahren stellte, stellte für den Hartmannbund eine besondere Herausforderung dar, da die Ärzteschaft durch Euthanasieprogramme und Misshandlungen zur medizinischen Forschung oder unter deren Vorwand eine besonders verstrickte Gruppe war.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Marburger Bund
- Kassenärztliche Vereinigung
- Die Führerschule der deutschen Ärzteschaft in Alt Rehse, Landkreis Müritz
[Bearbeiten] Literatur
- Manfred Groser: Gemeinwohl und Ärzteinteressen - die Politik des Hartmannbundes, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 1992