Haus Demmin
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Name Haus Demmin bezeichnet die Ruinen einer pommerschen Fürstenburg und eines Herrenhauses auf einer Insel am Zusammenfluss von Peene und Tollense bei Demmin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Burg
Bereits im 8. Jahrhundert befand sich an der Mündung der Tollense in die Peene eine slawische Burgwallanlage. 1127 erfolgt die erste Erwähnung als „Alte Burg“. Diese wurde 1128 dem Bischof Otto von Bamberg auf seiner Missionsreise als Nachtlager angewiesen, der sich hier auch mit dem Pommernherzog Wartislaw I. traf. Im 12. Jahrhundert wurde die Burg weiter ausgebaut. Urkundlich wird sie 1170 als Feste Demmin (castrum Dimin) erwähnt. Bis zum Tode Wartislaw III. 1264 residierten hier die Herzöge von Pommern-Demmin.
1512 erhielt der Ritter Peter Podewills das Haus Demmin als Schenkung von Herzog Bogislaw X. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg durch schwedische und kaiserliche Truppen umkämpft, bis sie 1631 mit Ausnahme des Turmes niederbrannte. Dieser wurde 1648 gesprengt.
Eine Sanierung der Burgruine zum Erhalt der bestehenden Bausubstanz ist für 2007 in Vorbereitung.
[Bearbeiten] Herrenhaus
1840 ließ die Familie Podewils ein Herrenhaus im spätklassizistischen Stil errichten, das französischen Barockschlössern nachempfunden war. 1881 ging es in den Besitz der Familie von Rohr über bis diese 1945 enteignet wurden. In der Zeit von 1948 bis 1986 diente die Anlage als Internat und Schule. 1991 wurde das Haus der Familie von Rohr rückübertragen. 1998 brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Nach dem Neubau der Brücke über die Tollense und der Sicherung der Ruine ging das Grundstück wieder in den Besitz der Hansestadt Demmin. 2006 wurde in Form einer Diplomarbeit ein Nutzungskonzept als Verwaltungssitz für einen geplanten Stiftungsnationalpark Peenetal vorgestellt. Gegenwärtig wird das Grundstück zu einem öffentlichen Park umgestaltet.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Fuhrmann: Die Hansestadt Demmin in alten und neuen Ansichten. GEROS Verlag Neubrandenburg 1998, ISBN 3-935721-00-5
- Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 1993, ISBN 3-88042-636-8
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 53° 53' 60" N, 13° 2' 1" O