Heidenstein (Lochstein)
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Der Heidenstein ist ein Lochstein in Niederschwörstadt in Baden-Württemberg und diente ursprünglich als Eingangsstein einer Megalithanlage. Der Stein ist eine Muschelkalktafel, die in der oberen Hälfte ein ovales Loch mit 45 cm Durchmesser aufweist.
Ein ähnliches "Seelenloch" besitzt auch der zur selben Gattung gehörende Pierre-Percée in Courgenay im Schweizer Jura. Der Ausdruck "Seelenloch" beruht auf der Vorstellung, die Errichter der Anlagen hätten das Loch in der Frontplatte ausgespart, um den Seelen der Bestatteten die Reise ins Jenseits zu ermöglichen.
Das Kollektivgrab, das eine West-Ost Ausrichtung besaß, wurde in der Endphase der jüngeren Steinzeit um 3000 v. Chr. errichtet und vor 150 Jahren zerstört. Erhalten blieb nur der Portalstein. Die Gattung dieser Gräber bezeichnet man als Steinkistengrab oder Galeriegrab. Bei Ausgrabungen fand man Gebeine, aber auch einige Knochen von Tieren, die auf Opferhandlungen hindeuten.
Weitere Dolmen im Jura findet man in Degernau, Laufen, Aesch und Courgenay.