Heinrich Grünwald
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Heinrich Grünwald war ein deutscher Kunsthändler und Ehrensenator der Technischen Hochschule in Stuttgart. Er verfügte über bedeutende Gemäldegalerien, über deren Verbleib wenig bekannt ist.
[Bearbeiten] Leben
Grünwald hatte eine höhere Schulbildung und seine Militärzeit absolvierte er bei der Bruchsaler Feldartillerie. Er reiste viel in Frankreich und Italien, wurde in Paris Partner einer Kunstgalerie und gründete schließlich in Baden-Baden eine eigene Kunstgalerie mit einer Filiale in Berlin. Seinem außerordentlichen Geschmack, seiner Kennerschaft gelang es bald bedeutende Kunstwerke aufzuspüren. Er war der Freund des bekannten Stuttgarter Kunsthistorikers Prof. Hans Hildebrand. Er vergrößerte die Silbersammlung seines Vaters Adolph Grünwald. Heinrich Grünwald tat sich mit Kommerzienrat Martin Erhardt zusammen und beide betrieben nun die weltbekannte Kunstgalerie Ehrhard.
Die Technische Hochschule Stuttgart ernannte ihn zum Ehrensenator. Auch das Kaiser-Cafe in der Klarastrasse in Heilbronn verdankte ihm seine Entstehung.
Heinrich Grünwald war bei den Nationalsozialisten besonders verhasst, weil er sich für den Verband zu Bekämpfung des Antisemitismus eingesetzt hatte.
[Bearbeiten] Baugeschichte Heilbronn
Adolph und Heinrich Grünwald sind aber besonders in der Baugeschichte Heilbronns bekannt geworden. Man baute dort für sie das große Geschäftshaus am Kiliansplatz, das sich hinter dem Chor der Kilianskirche zwischen Kaiserstraße und Klostergasse befand. Schmolz-Weckbach beschreibt dieses Gebäude wie folgt:"...das Gebäude Kaiserstr. 40 ist mit Ausnahme der Fenster im ersten Stock (Jugendstil) in neobarocken Formen, vereinzelt von klassizistischen Elementern unterbrochen ausgeführt. Pompös wirkt die Gliederung der Beletage und des 2. Obergeschosses durch eine Kolossalordnung. Auch dieses 1897 gebaute Haus besitzt einen Turmaufbau, der offensichtlich mit den beiden gegenüberstehenden Türmchen mit Laternen des Barbarinoecks und dem Hafenmarkttur korrespondieren soll..."
Grünwald ist der Bruder von Thekla Grünwald und Onkel von Siegfried Aram (* 28. Mai 1891 in Heilbronn).
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn: Die alte Stadt in Wort und Bild, Band 2. Anton H. Konrad Verlag 1967
- Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1963 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 11) (PDF)
Personendaten | |
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NAME | Grünwald, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthändler und Ehrensenator der Technischen Hochschule in Stuttgart |