Heinrich Zdik
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinrich Zdik (tschechisch Jindřich Zdík; * etwa 1083; † 25. Juni 1150) war tschechischer Diplomat und Bischof.
[Bearbeiten] Leben
Über seine Herkunft wird nur vermutet. Einige Historiker rechnen ihm dem Geschlecht der Přemysliden zu, andere ? bezeichnen ihn als Sohn des Chronikers Cosmas von Prag? Am 23. März 1126 tritt er das Amt des Bischofs von Olmütz an und wird in Mähren einer der größten Widersacher des böhmischen Herzogs Soběslav I. im Kampf gegen den mährischen Herzog Otto II.
[Bearbeiten] Person
Zdik gehörte zu den Verkündern der gregorianischen kirchlichen Reformen. In den Jahren 1137 bis 1138 unternimmt er als einer der ersten in Böhmen eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, die er später wiederholt. Anschließend ist er beim 2. Liturgischen Konzil in Rom dabei.
Er sorgte für die Ausweitung der bischöflichen Gehöfte, baute darauf Kirchen und katalogisierte diese 1141.
1147 nimmt er an einem Kreuzzug nach Palästina teil, zog mit der Armee von Albrecht dem Bär und mährischen Přemysliden gegen heidnische Preußen.
Nach dem Tod von Sobeslav und dem Amtsantritt seines Nachfolgers Vladislav II., stellt er sich an die Seite der Prager Herzöge im Kampf gegen den mährischen Adel. Das Bistum Olmütz wird daraufhin von dem Einfluss des mährischen Adels unabhängig und gehört wieder der böhmischen Krone. Damit macht er sich gleichzeitig den mährischen Ast der Přemysliden zum unerbittlichen Feind, was dazu führte, dass ihm der mährische Fürst Konrad während einer Pilgerreise nach Rom überfiel. Durch einen Sprung aus dem Fenster und entsprechender Verkleidung gelang Zdik die Flucht.
Im Rahmen seiner diözesen Tätigkeit führte Zdik einige Reformen durch. Er verlegte den bischöflichen Sitz aus der Kirche des Hl. Peter und die Kirche des Hl. Wenzel, teilte das Bistum in Erzdiözesen auf, vergrößerte die Olmützer bischöfliche Bibliothek und legte ein Skriptorium an.
Zu seinen größten Verdiensten gehört die Errichtung des Ordens der Prämonstratenser in Böhmen und der Bau des ersten Kloster des Ordens Kloster Strahov, auf dem er auch begraben liegt. Ein weiteres Kloster legte er in Leitomischl an.
[Bearbeiten] Weblinks
PND: Datensatz zu Heinrich Zdik bei der DNB |
Keine Treffer im DDB-OPAC, 25. Mai 2006 |
Vorgänger Johannes II. |
Bischof von Olmütz 1126-1150 |
Nachfolger Johannes III. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Heinrich Zdik |
ALTERNATIVNAMEN | Jindřich Zdík |
KURZBESCHREIBUNG | Diplomat und Bischof |
GEBURTSDATUM | 1083 |
STERBEDATUM | 25. Juni 1150 |