Helge Rosvaenge
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Helge Rosvaenge (auch: Roswaenge, Rosvænge) (* 29. August 1897 als Helge Anton Rosenvinge Hansen in Kopenhagen; † 19. Juni 1972 in München) war ein dänischer Tenor.
Nach Studium und Ingenieur-Diplom der Chemie sowie privatem Gesangsunterricht bei einem ehemaligen Schüler von Jean de Reszkehatte er 1921 sein Debüt in Neustrelitz als Don José in der Oper Carmen. Nach Zwischenstationen in Altenburg (Thüringen), Basel und Kölnwurde er 1930 Nachfolger u.a. von Richard Tauber in Berlin.
Bald darauf sang er auch in den großen Opernhäusern in Wien, Salzburg, Covent Garden und München; hier vorwiegend die Titelrollen in Opern von Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart und Giacomo Puccini.
Rosvaenge war bekannt für seine äußerst flexible Stimme, mit der er sowohl eher lyrische (z.B. den Tamino in der Zauberflöte) als auch dramatische Rollen (z.B. Verdis Otello) ohne Probleme meisterte. Bis auf zwei Ausnahmen, den "Lohengrin" und den "Parsifal" (in Bayreuth), sang er selten Wagner.
In einschlägiger Fachliteratur reichen die Beschreibungen seiner Fähigkeiten von "ungemein brillante und sicher zensierte Stimme", "Körper und Kraft vom tiefen C mit gleitender Helligkeit zum hohen D (!)" bis hin zu pauschalen Aussagen wie "bedeutendster Tenor im deutschsprachigen Raum".
Zu seiner aktiven Zeit hielt er mit durchschnittlich über 200 Vorstellungen pro Jahr einen Bühnenrekord für einen Solisten, der wohl auch noch heute gilt.
Nachweislich pflegte er den Umgang mit der NS-Herrschaft. So sang er 1935 bei der Hochzeit zu Ehren des Brautpaares Hermann und Emmy Göring im Berliner Dom. Nach dem 2. Weltkrieg wurde ihm zunächst seine apolitische Haltung während der NS-Diktatur ebenso vorgeworfen wie dem Komponisten Richard Strauss; allerdings durfte er bald darauf in Basel, Berlin und Wien wieder auftreten.
Das Ende seiner aktiven Zeit begann 1958 mit Herbert von Karajans neuer Doktrin, alle Opern nur noch in ihrer Original-Sprache aufzuführen. Rosvaenge, der bis auf wenige Ausnahmen – wie z.B. den "italienischen Sänger" in Der Rosenkavalier – alle Rollen (wie früher üblich) auf Deutsch sang, hätte alle Texte neu lernen müssen, so dass er sich langsam zurückzog.
Zu einem triumphalen Erfolg wurde ein von vier Stehplatzbesuchern(!) der Wiener Staatsoper organisiertes Gala-Konzert am 30. Mai 1959 im Großen Musikvereinssaal zu Wien, das als Live-Mitschnitt erhalten ist.
Es folgten noch eine Operetten-Tournee und 1963 ein Auftritt im Madison Square Garden in New York.
Schließlich war er bis zu seinem Tod (1972) als privater Gesangspädagoge in München tätig.
Personendaten | |
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NAME | Rosvaenge, Helge |
ALTERNATIVNAMEN | Roswaenge; Rosvænge; Hansen, Helge Anton Rosenvinge |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Tenor |
GEBURTSDATUM | 29. August 1897 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
STERBEDATUM | 19. Juni 1972 |
STERBEORT | München, Deutschland |
Kategorien: Mann | Däne | Tenor | Opernsänger | Geboren 1897 | Gestorben 1972