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Kopenhagen - Wikipedia

Kopenhagen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kopenhagen
København

Kopenhagen Innenstadt
Die Innenstadt von Kopenhagen

Stadtwappen Lage in Dänemark
Basisdaten
Staat: Dänemark
Amt: Kopenhagen (Stadt)
Gründung: ≈ 1000
Koordinaten: Koordinaten: 55° 40' N, 12° 34' O55° 40' N, 12° 34' O
Höhe: 0 - 24 m ü. NN
Fläche: Stadt: 88 km²
Metropolregion: 455,61 km²
Einwohner: 1.230.607 (2007)
Bevölkerungsdichte: 5.707/2.659 Einwohner/km²
Telefonvorwahl: 0045
Stadtgliederung: 15 Bezirke
Offizielle Website: dänisch
E-Mail-Adresse: borgerservice@kk.dk
Bürgermeister: Ritt Bjerregaard
Satellitenbild von Kopenhagen
Sattellitenbild

Kopenhagen (dän.     København ?/i, mittelalterdänisch Køpmannæhafn = „Kaufmannshafen“, latein Hafnia, schwed. Köpenhamn, engl. Copenhagen) ist die Hauptstadt Dänemarks und das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes.

Kopenhagen gehört zu den bedeutendsten Metropolen Nordeuropas und zählt dort zu den schönsten und meistbesuchten Städten. Die Stadt gehört zur dänischen Verwaltungsregion Hovedstaden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Kopenhagen liegt auf Dänemarks größter Insel Seeland (Sjælland), nicht weit von Malmö im schwedischen Schonen. Ein kleinerer Teil Kopenhagens liegt auf der Insel Amager. Geologisch gesehen befindet sich die gesamte Stadt auf der eiszeitlichen Grundmoränenlandschaft, die weite Teile Dänemarks einnimmt. Bei Kopenhagen ruht die Moräne auf einem relativ hoch gelegenen Kalkboden, was beim Bau der Metro erhebliche Probleme mit sich brachte.

Unterschieden werden muss zwischen der eigentlichen Stadt Kopenhagen, dem Großraum Kopenhagen und dem ehemaligen Verkehrsverbund:

Der Stadtteil Christianshavn
Der Stadtteil Christianshavn
  • Zur kreisfreien Stadt Kopenhagen gehören der eigentliche Stadtkern, die so genannten „Brückenquartiere“ (Brokvarterer): Østerbro, Nørrebro, Vesterbro, Amagerbro; die Stadtteile Christianshavn, Islands Brygge, Valby, Vanløse und Brønshøj; aber nicht die eigenständige, kreisfreie Gemeinde Frederiksberg.
  • Der Großraum Kopenhagen umfasst die Städte Kopenhagen, Frederiksberg sowie das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Kopenhagen. Kopenhagen und die schwedischen Städte Malmö und Lund bilden zusammen eine grenzüberschreitende Metropolregion, die Öresundregion.
  • Zum ehemaligen Verkehrsverbund gehören der Großraum Kopenhagen sowie das Gebiet, das in etwa von Helsingør über Frederikssund und Roskilde bis nach Køge abgegrenzt ist, teilweise erstreckt sich der Verbund noch etwas weiter. Landgebiet: 2926 km²; Einwohner: 1.847.737 (2007); 631 Ew./km².

Die Kommunen in nächster Nähe von und einschließlich Kopenhagen, insgesamt 34, machen 6,9 Prozent des Gesamtgebiets von Dänemark aus und werden von 34 % seiner Gesamtbevölkerung bewohnt. Der neue Verkehrsverbund heißt Trafikselskabet Movia und umfasst ganz Ostdänemark (45 Kommunen), jedoch ohne die Regionskommune Bornholm.

[Bearbeiten] Geschichte

Umgebung Kopenhagens um 1888
Umgebung Kopenhagens um 1888

Im 12. Jahrhundert wurde am Øresund eine Burg errichtet, die den kleinen Handelshafen nach Schonen und Amager am Fischersiedlung Havn („Hafen“) sichern sollte. Nicht zuletzt die günstige Lage ungefähr halbwegs zwischen dem wichtigen Bischofssitz in Roskilde und dem skandinavischen Erzbischofssitz in Lund (damals dänisch) war von entscheidender Bedeutung. Entsprechend erhielt auch die mit der Burg neu gestaltete Siedlung den Namen Køpmannæhafn („Kaufmännerhafen“). 1254 erhielt das junge Kopenhagen von Bischof Jakob Erlandsen sein erstes Stadtrecht, allerdings wurde die Stadt im Jahr 1369 als unliebsamer Konkurrent der Hanse zusammen mit der Burg zerstört.

Doch die Entwicklung ließ sich nicht mehr aufhalten: 1416 wurde die wiederaufgebaute Stadt Residenz des Königs, und 1443 übernahm sie von Roskilde die Hauptstadtfunktion. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts blühte Kopenhagen unter Christian IV. auf.

Kopenhagen erlebte in seiner Geschichte immer wieder Katastrophen, Seuchen und Kriege. Von 1658 bis 1659 hielt die Stadt gegen eine Belagerung stand, während das übrige Dänemark von den Schweden vollständig besetzt war. Im 18. Jahrhundert starb nach Pest und Seuchen ein Drittel der Stadtbewohner. 1728 sowie 1795 wüteten zwei Stadtbrände. Der Wiederaufbau führte zur heutigen, vom Baustil des 18. Jahrhunderts geprägten Altstadt. In Präventivschlägen bombardierten 1801 und 1807 die Engländer die Hauptstadt des bis dahin neutralen Dänemarks und richteten vor allem durch den im zweiten Angriff ausgelösten Großbrand erheblichen Schaden an. Nach dem Sieg der Engländer musste Kopenhagen sämtliche hier ankernden Schiffe ausliefern und konnte sich erst nach Jahrzehnten wieder von dieser Niederlage erholen. 1848 zwangen öffentliche Demonstrationen in Kopenhagen König Frederik VII. zu Reformen und dem Erlass eines Grundgesetzes. Mit den nationalen Spannungen und Dänemarks Verlust von Schleswig und Holstein im Krieg von 1864 verließen auch viele deutschsprachige Beamte und Kaufleute die Stadt, die sie bis dahin jahrhundertelang mitgeprägt hatten.

Siehe dazu Seeschlacht von Kopenhagen

Kopenhagen um 1895
Kopenhagen um 1895

Mit der Industrialisierung im späten 19. Jahrhundert wuchs die Stadt durch Zuzüge vom Land rasch an. Die Befestigungsanlagen wurden geschleift beziehungsweise in Parks (unter anderen den Tivoli) verwandelt. Die im Osten gelegene Wallanlage sowie die Festung Kastellet sind jedoch erhalten. Um die Mittelalterstadt herum wuchsen schnell Arbeiter- und Bürgerviertel, die bis heute noch aus um 1870 bis 1900 gebauten Häusern bestehen.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

Am 9. April 1940 wurde Kopenhagen kampflos von deutschen Truppen eingenommen. Die Stadt blieb wie das übrige Dänemark bis zum 5. Mai 1945 besetzt, aber bis auf wenige Ausnahmen von Kriegszerstörungen verschont. Einige Industriebauten wurden zum Ziel von Angriffen dänischer Widerstandskämpfer. Als am 29. August 1943 die dänische Regierung zurücktrat, folgte eine unruhige Zeit. Im Juni 1944 begann im Arbeiterviertel Nørrebro ein gegen die Besatzungsmacht gerichteter Generalstreik, der sich auf ganz Dänemark ausbreitete. Im August 1944 wurden im Zuge einer Vergeltungsaktion weite Teile des Tivolis, die Königliche Porzellanmanufaktur, ein Bürgerversammlungshaus und ein Studentenwohnheim von der Schalburg-Gruppe, einem dänischen SS-Korps, gesprengt. Am 21. März 1945 bombardierten alliierte Flugzeuge, die das Gebäude für das Gestapo-Hauptquartier hielten, versehentlich die französische Jeanne-d'Arc-Schule im Stadtteil Frederiksberg. Etwa 200 Todesopfer waren die Folge; es kam zu einem Großbrand, durch den 900 Menschen ihre Wohnung verloren.

[Bearbeiten] Neuere Geschichte

1948 wurde der „Fingerplan“ entworfen. Wie die ausgestreckten Finger einer Hand sollten Vororte an fünf S-Bahnlinien entlang ausgebaut werden, während das Land zwischen den Fingern als grüne Keile erhalten wurde. Von circa 1960 bis 1990 sank die Einwohnerzahl der Stadt, da viele Menschen in die Vororte zogen.

Seit 1990 findet eine neue Stadtentwicklung statt, unter anderem mit dem Bau vieler moderner Bauten am Hafen wie zum Beispiel des „Schwarzen Diamanten“ (Königliche Bibliothek) und des Opernhauses. Die 2002 eingeweihte Metro soll bis 2015 auf mehrere Linien erweitert werden. 2000 wurden die Öresundbrücke eröffnet und der südschwedische Raum um Malmö durch ein regionales Schnellzugnetz mit Kopenhagen verbunden. Arbeits- und Wohnungsmarkt beiderseits des Öresunds sind zum Teil zusammengewachsen. Kopenhagen erlebt einen Zustrom von wissensbasierten und kreativen Betrieben sowie von Studenten aus ganz Skandinavien und bleibt das unbestrittene Kraftzentrum Dänemarks. Als Ergebnis stiegen jedoch Wohnungspreise und Verkehrsprobleme kräftig an. Der Bau von Hochhäusern, die dem Wohnungsmangel abhelfen und der Stadt ein „Metropolgepräge“ geben sollten, wurde vorgeschlagen; von Gegnern wird jedoch hervorgehoben, dass eben die Abwesenheit von hohen Bauten charakteristisch für Kopenhagen sei.

Die internationalen Schlagzeilen der ersten Monate des Jahres 2007 waren durch gewalttätige Ausschreitungen zwischen dänischer Polizei und (teilweise deutschen) Autonomen geprägt. Die Ausschreitungen begannen, nachdem das autonome Jugendzentrum Ungdomshuset von der Polizei geräumt und schließlich abgerissen wurde.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1971: per 1. Januar):

  • 1450 – ca. 4.000–5.000
  • 1500 – ca. 10.000
  • 1650 – ca. 30.000
  • 1700 – ca. 65.000
  • 1769 – 80.000
  • 1787 – 90.032
  • 1801 – 100.975
  • 1840 – 120.819
  • 1850 – 129.695
  • 1860 – 155.143
  • 1870 – 181.291
  • 1880 – 234.850
  • 1890 – 312.859
  • 1901 – 360.787
  • 1901 – 400.575
  • 1911 – 462.161
  • 1921 – 561.344
  • 1930 – 617.069
  • 1940 – 700.465
  • 1950 – 768.105
  • 1960 – 721.381
  • 1963 – 706.000
  • 1966 – 678.000
  • 1970 – 622.773
  • 1971 – 625.678
  • 1972 – 610.985
  • 1973 – 595.751
  • 1974 – 576.030
  • 1975 – 562.405
  • 1976 – 545.350
  • 1977 – 529.154
  • 1978 – 515.594
  • 1979 – 505.974
  • 1980 – 498.850
  • 1985 – 478.615
  • 1990 – 466.723
  • 1992 – 464.566
  • 1995 – 471.300
  • 1999 – 491.082
  • 2000 – 495.699
  • 2001 – 499.148
  • 2002 – 500.531
  • 2003 – 501.289
  • 2004 – 501.664
  • 2005 – 502.362
  • 2006 – 501.158
  • 2007 – 503.699

Die Stadt hat aber im Gegensatz zu anderen europäischen Hauptstädten wenig Einwohner. Das liegt einfach daran, dass Kopenhagen niemals große Eingemeindungen vorgenommen hat. Selbst die Gemeinde Frederiksberg mit 92.234 (Stand: 2007; am 7. November 1950: 118.993) Einwohnern, die vom Gemeindegebiet Kopenhagens vollständig umgeben ist, wurde nicht eingemeindet. Die zusammenhängende Besiedlung dehnt sich auf den gesamten Großraum Kopenhagen (Gemeinden Kopenhagen, Frederiksberg und 18 weitere Gemeinden in der Region Hovedstaden) aus, der auf insgesamt 1.212.485 Einwohner kommt (Stand: 2004).

[Bearbeiten] Politik

Folketinget - das dänische Parlament
Folketinget - das dänische Parlament
Protest gegen den EU-Beitritt Dänemarks: „Nej til EF-unionen, ja til norden!“
Protest gegen den EU-Beitritt Dänemarks: „Nej til EF-unionen, ja til norden!

Bedingt durch den Hauptstadtcharakter sind in Kopenhagen die Botschaften und Emissäre von 187 Staaten vertreten.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Oper, Ballett und Schauspiel

Die neue Oper von Kopenhagen, Operaen, auf der Insel Holmen
Die neue Oper von Kopenhagen, Operaen, auf der Insel Holmen

Das wohl berühmteste Theater der Stadt ist das Königliche Theater (Kongelige Teater). Das 1874 errichtete Gebäude des 1748 gegründeten Etablissements befindet sich am Kongens Nytorv (siehe Bauwerke) und bietet 1500 Zuschauern Platz. Hier werden Opern- und Ballettaufführungen dargeboten. Seit 2005 wird ein zweites, modernes Opernhaus bespielt: die Operaen, welches auf der Insel Holmen liegt und ebenfalls zum Kongelige Teater gehört.

Im Mermaid-Theater (Mermaid Teater) werden alle angekündigten Vorstellungen in englischer Sprache dargeboten. Die bekanntesten dänischen Schauspieler treten hingegen im Ny-Theater auf.

[Bearbeiten] Museen

Botanischer Garten
Botanischer Garten

[Bearbeiten] Bauwerke

Die Meerjungfrau nach Hans Christian Andersen
Die Meerjungfrau nach Hans Christian Andersen
Das Kopenhagener Rathaus
Das Kopenhagener Rathaus

Wahrzeichen der Stadt ist die von dem Brauer Carl Jacobsen in Auftrag gegebene und am 23. August 1913 eingeweihte, nur 1,25 Meter große Kleine Meerjungfrau (lille havfrue) des Kopenhagener Bildhauers Edvard Eriksen (* 1876, † 1959). Eriksen hatte für die Titelfigur des Märchens von Hans Christian Andersen das Gesicht der damals in Kopenhagen berühmten Primaballerina Ellen Price und den Körper seiner Frau Eline als Vorlage benutzt.

Im Folgenden werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten beschrieben:

Der gegenüber vom Hauptbahnhof gelegene Tivoli ist einer der ältesten Freizeitparks der Welt (der älteste, Dyrehavsbakken, liegt im Norden der Stadt). Am Rande des Parks läuft der HC Andersens Boulevard entlang, an dem sich auch das Rathaus befindet. Es ist mit vielen Skulpturen geschmückt und wurde zwischen 1892 und 1905 im Stil der italienischen und normannischen Renaissance erbaut. Der Rathausturm ist mit 113 Metern Dänemarks höchster Turm.

In der Nähe der Universität (siehe Bildung) liegt die St. Petri-Kirche (Sankt Petri Kirke). Sie ist seit 1586 Pfarrkirche der deutschen Gemeinde und die älteste erhaltene Kirche von Kopenhagen. Östlich schließt sich die Liebfrauenkirche (Vor Frue Kirke) an, das klassizistische Meisterwerk von Christian Frederik Hansen, ausgestattet mit Statuen von Bertel Thorvaldsen, darunter sein Segnender Christus.

Weiter nördlich liegt der Runde Turm (Runde Tårn). Ein 209 Meter langer, stufenloser Wendelgang führt auf diesen zwischen 1637 und 1642 erbauten Aussichtsturm hinauf. An den Turm schließt sich die Dreifaltigkeitskirche (Trinitatis Kirke) an. Hier befinden sich auch die Einkaufsstraßen Strøget und Strædet. Sie bilden mit über einem Kilometer Länge eine der größten Fußgängerzonen Europas und sind ein beliebtes Einkaufszentrum.

Alte Börse und Schloss Christiansborg
Alte Börse und Schloss Christiansborg

Zwischen den Fußgängerzonen und dem Inderhavn erstreckt sich einer der wichtigsten Touristenmagnete der Stadt, das Schloss Christiansborg (Christiansborg Slot). Dieses Gebäude, das seit 1918 Sitz des Parlaments ist, befindet sich an der Stelle der von Bischof Absalon im Jahre 1167 erbauten ersten Burg Kopenhagens. Der heutige Bau mit dem 90 Meter hohen Schlossturm entstand 1907 bis 1928. An der Nordseite des Schlosses steht die 1826 vollendete klassizistische Schlosskirche (Slotskirke). Unmittelbar neben dem Schloss Christiansborg befindet sich die Kopenhagener Börse (Børsen). Dieser Renaissancebau entstand zwischen 1619 und 1640 und ist mit seinem 54 Meter hohen Turm in Form von verschlungenen Drachenschwänzen ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Bis 1974 diente das Gebäude dem ursprünglichen Zweck als Kopenhagener Börse. Ebenfalls neben dem Schloss liegt die Königliche Bibliothek Dänemarks, die Nationalbibliothek.

Über einen Kanal führt von hier aus die Børsbroen zur Nationalbank und zur Holmenskirche (Holmens Kirke), die genau gegenüber der Börse und dem Schloss Christiansborg liegt. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Von der Börse führt auch die Knippelsbro, eine interessante Klappbrücke, über den Inderhavn nach Amager. Über sie gelangt man auch am besten zur im Stadtteil Christianshavn gelegenen Erlöserkirche (Vor Frelsers Kirke). Diese barocke Kirche aus den Jahren 1602 bis 1692 besitzt den mit 93 Metern zweithöchsten Turm Kopenhagens. Er ist Wahrzeichen des Stadtteils Christianshavn und lässt sich über eine 1752 konstruierte Wendeltreppe besteigen.

Eine ebenfalls herausragende Sehenswürdigkeit ist der Nyhavn. Diese Straße mit den schmucken Giebelhäusern beiderseits des gleichnamigen Hafenarms ist Zentrum der Gastronomie in Kopenhagen. Mehr dazu im Artikel Nyhavn.

Kongens Nytorv im Winter
Kongens Nytorv im Winter

An westlichen Ende des Nyhavns befindet sich der Königliche Neue Markt (Kongens Nytorv). Von diesem größten und wichtigsten Platz der Stadt führen sternförmig ein gutes Dutzend Straßen weg. An dem Platz mit einem Standbild Christians V., volkstümlich auch Hesten – das Pferd – genannt, liegen das Königliche Theater, das Kaufhaus Magasin du Nord, das Thotts Palais (1685) und das in den Jahren 1672 bis 1683 erbaute Schloss Charlottenborg. Es beherbergt heute die Kunstakademie und steht in Verbindung mit dem neuen Kunstausstellungsgebäude.

Ein gutes Stück nordwestlich vom Kongens Nytorv, am besten über die Gothersgade zu erreichen, befindet sich das Schloss Rosenborg (Rosenborg Slot).

Rosenborg Slot
Rosenborg Slot

Das 1607 bis 1617 als Sommerresidenz für Christian IV. erbaute, durch holländische Architektur beeinflusste Renaissanceschloss beherbergt die dänischen Kronjuwelen. Seit 1833 ist es ein Museum. Sehenswert sind der Elfenbeinthron mit drei silbernen Löwen und die mit Edelsteinen verzierte Goldkrone Christians IV. Gegenüber dem Schloss liegt der Botanische Garten mit einem Gewächshaus.

Amalienborg Slot
Amalienborg Slot

Die Frederikskirche (Frederikskirken), auch Marmorkirche genannt, ist ein 1794 von Nicolai Eigtved entworfenes, 84 Meter hohes Gotteshaus mit einer 45 Meter hohen, freskengeschmückten Kuppel, eine der größten Europas und ein Abbild des Petersdoms in Rom. Es wurde erst 140 Jahre nach Baubeginn fertiggestellt. Im Inneren sind Denkmäler bedeutender kirchlicher Persönlichkeiten, wie Moses oder Martin Luther, aufgestellt. Unmittelbar neben der Kirche befindet sich das Schloss Amalienborg. Das Schloss, in dem die Königin lebt, wurde 1749 bis 1760 errichtet und besteht aus vier gegenüberliegenden Palästen. In der Mitte des großen, achteckigen Schlossplatzes (Amalienborg Plads) steht das Reiterstandbild Frederiks V. Jeden Mittag um zwölf Uhr findet hier die Wachablösung der Garde statt.

Nördlich von Schloss Amalienborg erstreckt sich das Kastell (Kastellet), ein Überbleibsel der alten Stadtbefestigung. Unterhalb der Festungswälle verläuft die Promenade Langelinie, die direkt zur kleinen Meerjungfrau führt.

Die Freistadt Christiania hat sich in den 1970ern zu einem Hippiezentrum entwickelt. Bis 2004 war hier der Verkauf weicher Drogen stillschweigend geduldet. Inzwischen hat man die Verkaufsbuden abgerissen und Polizeikontrollen verschärft. Zurzeit wird von staatlicher Seite eine Neuordnung des einst illegal besetzten Kasernengebiets erwogen.

Der Zooturm ist ein 43,5 Meter hoher Aussichtsturm im Zoo von Kopenhagen. Er wurde 1905 errichtet und ist einer der höchsten aus Holz gebauten Aussichtstürme.

[Bearbeiten] Sport

Tivoli von Kopenhagen
Tivoli von Kopenhagen

In Kopenhagen sind die folgenden Fußballvereine der dänischen Superliga zu Hause:

  • FC Kopenhagen – Dänischer Meister 1993, 2001, 2003, 2004, 2006, Pokalsieger 1995, 1997, 2004

Sowie vor den Toren der Stadt in Brøndby:

  • Brøndby IF – Dänischer Meister 1985, 1987, 1988, 1990, 1991, 1996, 1997, 1998, 2002, 2005 Pokalsieger 1989, 1994, 1998, 2003, 2005

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Die Innenstadt beherbergt wie in fast jeder anderen europäischen Großstadt das Dienstleistungszentrum, Handwerksbetriebe und Industrieanlagen (Maschinen-, Porzellan- und Textilfabriken), die – soweit noch nicht in andere Länder ausgegliedert – größtenteils an den Stadtrand verlegt wurden.

[Bearbeiten] Verkehr

Der Hafen
Der Hafen

[Bearbeiten] Eisenbahn und Straße

Kopenhagen ist trotz seiner auf das Land bezogenen Randlage der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Dänemarks. Auf die Stadt laufen sowohl alle wichtigen Straßen als auch Eisenbahnen sternförmig zu. Über die Vogelfluglinie ist Kopenhagen mit Lübeck und Hamburg verbunden.

[Bearbeiten] ÖPNV

Kopenhagen und seine Vororte werden durch ein S-Bahn-System (s-tog) erschlossen, das im Hauptbahnhof (København H) sein Zentrum hat. Die Linien der S-Bahn führen bis Køge, Høje Taastrup, Frederikssund, Farum, Hillerød und Klampenborg.

Hinzu kommt die moderne, am 19. Oktober 2002 eröffnete Metro Kopenhagen, deren Züge vollautomatisch und damit ohne Bediener fahren. Sie verläuft von Vanløse im Westen über Frederiksberg und den Bahnhof Nørreport nach Christianshavn, wo sie sich in einen Streckenast nach Vestamager im Süden und einen nach Lergravsparken im Südosten aufteilt. Letztere wird ab Oktober 2007 zum Flughafen Kastrup verlängert.

[Bearbeiten] Flugverkehr

In Kastrup befindet sich der internationale Flughafen von Kopenhagen mit Direktverbindungen nach vier Kontinenten. Es gibt einen eigenen Bahnanschluss, der unter anderen von den Zügen nach Malmö bedient wird, bevor sie die Öresundverbindung überqueren.

[Bearbeiten] Øresund

Die Verbindung mit Malmö wird seit 2000 von der neuen Öresundverbindung hergestellt. Über diese verkehren sowohl die Öresundzüge, die für die beiden nationalen Strom- und Signalsysteme eingerichtet sind, als auch Autos auf einer vierspurigen Autobahn. Früher fuhren nach Malmö Fähren und Tragflügelboote.

[Bearbeiten] Seeweg

Kopenhagen ist per (Auto-) Fähre aus Polen (Swinemünde) und Oslo zu erreichen. Ein neuer Schiffsterminal im Nordhafen (Nordhavn) bedient sowohl Linien- als Kreuzfahrtschiffe. Die herkömmliche Route nach Bornholm wurde 2005 zum Hafen Køge verlegt.

Im Innenhafen läuft der Hafenbus (Havnebussen), Passagierboote im ÖPNV-Netz, der unter anderem die Oper mit der gegenüberliegenden Altstadt verbindet. Im Sommer kann man zusätzlich von einem der vielen Rundfahrtboote aus Stadt und Hafen besichtigen, zur ehemaligen Seefort Trekroner oder zur Insel Hven im Öresund fahren.

[Bearbeiten] Straßenbahn

Vom 22. Oktober 1863 bis zum 22. April 1972 besaß Kopenhagen ein ausgedehntes Straßenbahnnetz. Heute kann man mit der alten Straßenbahn im Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm auf Mittel-Seeland fahren. [3] Das Wiedereinführen der Straßenbahn in Form eines Light-Rail-Netzes wurde vorgeschlagen, bis auf weiteres jedoch zugunsten der Metro, die weiter ausgebaut werden soll, verworfen.

Citybike
Citybike

[Bearbeiten] Fahrrad

Der Radverkehr hat einen wichtigen Stellenwert in der Stadt. In nahezu jeder wichtigen Straße gibt es eigene Radwege oder Radfahrstreifen, die von der Fahrbahn getrennt geführt werden.

Außerdem gibt es von Frühling bis Herbst insgesamt circa 100 Stationen, an denen man sich kostenlos Fahrräder ausleihen kann. Diese sogenannten Citybikes (Bycykler) erhält man gegen ein Pfand von 20 Kronen, die man nach dem Einkaufswagenprinzip einsteckt und zurückerhält, wenn man das Fahrrad wieder an eine der Stationen zurückstellt (siehe auch Helsinki City Bike). Im Winter werden die Fahrräder von Häftlingen in einem Gefängnis gewartet. Das Fahrrad darf man zwar nur in der Innenstadt benutzen, allerdings machte ein Vehikel einmal die Reise nach New York, wo es zufällig von einem dänischen Touristen aufgefunden und nach Kopenhagen zurückgebracht wurde.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Carlsberg-Brauerei
Carlsberg-Brauerei

Die in Kopenhagen ansässigen namhaften Brauereien Tuborg und Carlsberg (inzwischen zur Carlsberg A/S fusioniert) lagern ihre Produktionsbetriebe zunehmend aus, zum Teil bis nach Jütland, was durch die Brücke über den Großen Belt möglich wurde. Außerdem sitzt in Kopenhagen die weltgrößte Container-Reederei A. P. Møller-Mærsk. Im Stadtteil Bagsværd hat der Pharmakonzern Novo Nordisk, bekannt für seine Enzym- und Insulinproduktion, seinen Stammsitz. Weitere Medizinalhersteller wie Leo und Lundbeck (Glückspille) haben auch in Kopenhagen ihren Sitz und tragen in einem wachsenden Maß zum dänischen Export bei.

[Bearbeiten] Medien

[Bearbeiten] Bildung

In Kopenhagen und im Großraum gibt es:

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Hans Christian Andersen Jørgen Bentzon Niels Viggo Bentzon Andreas Peter Berggreen
Rudolph Bergh Niels Bohr Karen Blixen Tycho Brahe
Carl Theodor Dreyer Peder Gram N.F.S. Grundtvig Christian Frederik Hansen
Theophil Hansen Johanne Luise Heiberg Ludvig Holberg Arne Jacobsen
Søren Kierkegaard Christian Gottlieb Kratzenstein Margrethe II. von Dänemark Bertel Thorvaldsen
Hans Lassen Martensen Magnús Eiríksson Robert Jacobsen

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

siehe: Liste der Söhne und Töchter der Stadt Kopenhagen.

[Bearbeiten] Weblinks

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Kopenhagen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
commons:Hauptseite
Commons
Commons: København – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
n:
WikiNews
Wikinews: Kopenhagen – Nachrichten

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