Herbert Kappler
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Herbert Kappler (* 29. September 1907 in Stuttgart; † 9. Februar 1978 in Soltau) war in der Zeit des Nationalsozialismus Kommandant der Sicherheitspolizei (SiPo) und des SD in Rom.
Kappler war Offizier der Allgemeinen SS (höchster Rang Obersturmbannführer, 1943) und bereits im Frühjahr 1939 als Verbindungsbeamter zur italienischen Polizei nach Rom versetzt worden. Am 10. September 1943 übernahm Kappler das Kommando über die Sicherheitspolizei und den SD in Rom und begann mit der Beschlagnahme jüdischen Besitzes. Er plante die Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung von Rom (8000 bis 10000 Menschen). In der Nacht vom 15. zum 16. Oktober 1943 ließ er 1259 Juden festnehmen und 1007 von ihnen nach Auschwitz deportieren.
Herbert Kappler war ebenso für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen verantwortlich, bei dem im März 1944 335 Geiseln erschossen worden waren.
Nach Kriegsende wurde er 1947 von einem italienischen Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Grundlage dafür waren lediglich fünf "zuviel" erschossene Geiseln in den Ardeatinischen Höhlen (eigentlich hätten 330 Geiseln getötet werden sollen). Das Urteil wurde 1952 vom Obersten Militärgericht Italiens bestätigt. Kappler behauptete „Von Endlösung und Vernichtung habe ich erst nach 1945 erfahren.“ (zit. nach Klee). Seine Strafe musste er auf der Festung Gaeta absitzen, bis er 1977 wegen einer Krebserkrankung in ein Militärkrankenhaus verlegt wurde. Von dort gelang ihm am 15. August 1977 die Flucht nach Deutschland, wo er einige Monate später starb.
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst Klee: Personenlexikon zum Dritten Reich, Fischer TB, Frankfurt/Main, 2005
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kappler, Herbert |
KURZBESCHREIBUNG | ehem. Chef des SD und der SiPo in Rom |
GEBURTSDATUM | 29. September 1907 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 9. Februar 1978 |
STERBEORT | Soltau |