HMS Beagle (1820)
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
Die HMS Beagle, auf der Charles Darwin 1831-1836 reiste, war eine zehn Kanonen-Brigg der Cherokee-Klasse (eine so genannte brigsloop der Royal Navy).
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Schiff lief 1820 in Woolwich vom Stapel (der Bau hatte 7.803 £ gekostet) und lag anschließend bis 1825 in Reserve. Dann wurde die Beagle zum Vermessungsschiff umgebaut, u.a. wurde sie mit einer kleinen Poop (eine Art Deckshaus achtern mit Oberlicht) versehen, in welcher die Karten gezeichnet werden konnten, und zur Bark umgetakelt, weil dieses eine handigere Takelage war. Außerdem wurde die Bewaffnung auf sechs Geschütze verringert. Der künftige Auftrag des Schiffs bestand in der Vermessung bislang schlecht kartographierter Küsten zunächst Südamerikas und später auch Australiens.
Von 1826–1830 begleitete die Beagle eine Vermessungsreise an den Küsten Südamerikas. Die Leitung der Expedition hatte Philipp Parker King, der das Hauptschiff der Expedition, die HMS Adventure, kommandierte. Kapitän auf der Beagle war Pringle Stokes. Er wurde nach seinem Suizid vorübergehend von Lieutenant Skyring abgelöst. Im Dezember 1828 stieg in Rio de Janeiro Robert FitzRoy zu, der das Schiff bis zur Rückkehr 1830 kommandierte. Im folgenden Jahr wurde es in England repariert und erneut umgebaut. Bei diesem Umbau legte der neue Kapitän großen Wert darauf, das Schiff auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Die Beagle erhielt Blitzableiter an allen drei Masten und am Bugspriet, und, um die Ablenkung (Deviation) der für die Vermessungsarbeiten wichtigen Kompasse durch große Eisenmassen zu vermeiden, bekam das Schiff Geschütze aus Bronze, außerdem z. B. noch ein neues Ruder und ein neues Spill.
1831 stach die Beagle erneut mit dem Ziel Südamerika in See, diesmal ohne die Adventure. Das Kommando der Expedition hatte nun Robert FitzRoy, der Charles Darwin als unbezahlten Naturforscher auf die Reise mitnahm. Auf dieser Fahrt gewann Darwin die Erkenntnisse, aus denen er später seine bedeutende Evolutionstheorie entwickelte; bedeutend dafür war der Besuch auf den Galápagos-Inseln 1835.
1836 kehrte die Beagle nach England zurück, unternahm dann in den Jahren 1837–1843 unter den Kommandanten John Clements Wickham und John Lort Stokes weitere Vermessungsfahrten, hauptsächlich in australischen Gewässern.
Ab 1847 wurde sie zur Bekämpfung des Schmuggels als Wachboot mitten im Fluss Roach und 1850 nach Beschwerden lokaler Fischer an dessen Ufer verankert. Nach 1870 wurde der Wachposten aufgehoben und die Beagle zum Abwracken verkauft. Im Jahre 2005 wurde am Ufer des Flusses Roach durch Bodenradar eine Struktur gefunden, bei der es sich um den Boden der Beagle handeln könnte.
Nach diesem Schiff ist der am 22. Januar 1908 von A. Kopff entdeckte Asteroid (656) Beagle benannt, sowie der Beagle-Kanal im Süden Feuerlands.
[Bearbeiten] Hauptdaten des Schiffes
- Länge an Deck 27,43 m
- größte Breite 7,40 m
- Besatzung als Vermessungsschiff 60 bis 64 Mann
[Bearbeiten] Siehe auch
- HMS Beagle für andere Schiffe der Royal Navy mit diesem Namen
[Bearbeiten] Literatur
- Karl H. Marquardt: HMS Beagle. Survey ship extraordinary, Conway Maritime Press, London 1997, ISBN 0-85177-703-1
- Keith S. Thomson: HMS Beagle. The story of Darwin's ship, Norton, New York, 1995, ISBN 0-393-03778-9
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: HMS Beagle – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Bericht über die Beagle (englisch)