HMS Renown (1916)
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![]() HMS Renown in Fremantle, Australien, 24. Mai 1927 |
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Laufbahn | ![]() |
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Bauauftrag: | 30. Dezember 1914 |
Kiellegung: | 25. Januar 1915 |
Stapellauf: | 4. März 1916 |
Im Dienst: | 20. September 1916 |
Schicksal: | 1948 abgewrackt |
Technische Daten 1916 |
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Verdrängung: | Standard: 27.950 ts Maximal: 32.730 ts |
Länge: | 242 m (794 ft) |
Breite: | 27,4 m (90 ft) |
Tiefgang: | 8,1 m (31.75 ft) |
Maschinenanlage: |
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Geschwindigkeit: | 32 kn (57 km/h) |
Reichweite: | 3.650 sm bei 10 kn |
Besatzung: | 970 Mann |
Bewaffnung: | 6 x 15 in (38,1 cm; 3×2) 17 × 4 in (10,2 cm; 5×3+2×1) 2 × 3 in (7,62 cm) 2 × Torpedorohre 53,3 cm |
Technische Daten ab 1939 |
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Verdrängung: | Standard: 32.000 ts Maximal: 37.400 ts |
Länge: | 242 m (794 ft) |
Breite: | 31,3 m (90 ft) |
Tiefgang: | 9,7 m (31.75 ft) |
Maschinenanlage: |
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Geschwindigkeit: | 29 kn (57 km/h) |
Reichweite: | 3.650 sm bei 10 kn |
Besatzung: | 1.181 |
Bewaffnung: | 6 x 15 in (38.1 cm, 3×2) 20 x 4.5 in (114 mm, 10×2) 24 x 2-pdr (40 mm, "Pom-pom", 3×8) diverse 20 mm Flak |
Flugzeuge: | 4, ein Zweifach-Katapult |
Die HMS Renown war ein Schlachtkreuzer der Royal Navy. Sie war Typschiff ihrer Klasse und wurde 1916 in Dienst gestellt.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Schiff wurde 1915 und 1916 bei der Fairfield Shipbuilding & Engineering Co. Ltd. in Glasgow gebaut. Die endgültige Indienststellung erfolgte am 20. September des Jahres. Anschließend stieß sie zur Grand Fleet. Ihr erster Kampfeinsatz fand im Rahmen des Seegefechts bei Helgoland am 17. November 1917 statt.
Zwischen den beiden Weltkriegen gehörte sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff HMS Repulse, der modernen HMS Hood und der älteren HMS Tiger zum Schlachtkreuzergeschwader der Grand Fleet. Zudem wurde sie komplett umgebaut, zunächst 1920 und 1921. Schließlich wurde sie von September 1936 bis zum August 1939 erneut grundlegend umgebaut, wodurch sich auch das äußere Erscheinungsbild des Schiffes stark änderte. Der Umbau erfolgte im Großen und Ganzen entsprechend der vorherigen Modernisierungen der Schlachtschiffe HMS Warspite, HMS Queen Elizabeth und HMS Valiant.
Die Renown erhielt dabei einen neuen massiven Brückenaufbau, dahinter einen Flugzeughangar mit einer Katapultanlage für Wasserflugzeuge bzw. Flugboote. Die Flakbewaffnung wurde komplett mit neuen Geschützen des Kalibers 11,4 cm (4.5 inch) ausgerüstet, wobei zehn Geschütztürme mit je zwei Rohren in zwei Zweier- und zwei Dreiergruppen zu beiden Seiten der Aufbauten eingebaut waren. Weitere Maßnahmen des Umbaus betrafen den Horizontalpanzer, die Antriebsanlage und neu installierte Torpedowulste. Als sie im September 1939 wieder zur Flotte zurückkehrte, unterschied sie sich deutlich von ihrem nicht modernisierten Schwesterschiff, der Repulse. Ihr Kampfwert hatte sich erheblich erhöht.
Die Renown wurde in der ersten Hälfte des Zweiten Weltkrieges überwiegend bei der Home Fleet und vereinzelt im Mittelmeer (Force H in Gibraltar) eingesetzt. Ende 1939 wurde sie in den Südatlantik geschickt, um gegen das deutsche Panzerschiff Admiral Graf Spee zu operieren. Dabei stellte sie in Begleitung des Kreuzers HMS Sussex am 2. Dezember 1939 vor Südafrika den deutschen Passagierdampfer Watussi (9552 BRT), welcher sich der Aufbringung durch Selbstversenkung entziehen konnte.
Zur Abwehr des deutschen Angriffs auf Norwegen war die Renown im April 1940 als Fernsicherung für Minenleger (Operation Wilfred) eingesetzt. Am 9. April traf sie vor dem Ofotfjord auf die deutschen Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau, welche als Fernsicherung die auf Narvik zulaufende Invasionsflotte decken sollten. Es entwickelte sich ein Feuergefecht, in dessen Verlauf der Feuerleitstand auf dem Vormars der Gneisenau getroffen wurde. Daraufhin zogen sich die beiden Schiffe zurück. Gegen Ende des Jahres wurde die Renown nach Gibraltar verlegt und operierte hauptsächlich im Mittelmeer, wo sie am 6. Februar 1941 an der Beschießung des Hafens von Genua beteiligt war. Bei dieser Beschießung wurden vier auf Reede liegende Schiffe versenkt und 18 weitere beschädigt.
1942 und 1943 war die Renown wieder bei der Home Fleet stationiert. Dabei wurde sie im Herbst und Winter mehrfach als Fernsicherung von Konvois eingesetzt, welche Kriegsmaterial nach Murmansk brachten. Im Sommer erfolgten demgegenüber Einsätze im Mittelmeer als Eskorte für Flugzeugträger, von denen Flugzeuge nach Malta geflogen wurden. Auch bei der alliierten Landung in Nordafrika (Operation Torch) gehörte der Schlachtkreuzer zur Fernsicherung.
Ende 1943 wurde sie zur Fernostflotte überstellt, wo sie bis zum Juli 1945 verblieb und von Ceylon aus strategisch defensive Aufgaben im Indischen Ozean erfüllte. Dabei wurde die HMS Renown auch mehrfach als Geleitschiff für offensive Vorstöße der Flugzeugträger, insbesondere gegen Ziele im japanisch besetzten Niederländisch-Ostindien verwandt.
Nach dem Krieg diente sie noch kurz als Ausbildungsschiff, wurde dann aber 1948 endgültig außer Dienst gestellt und im selben Jahr als letzter Schlachtkreuzer der Royal Navy im schottischen Faslane-on-Clyde abgewrackt.