Hobbit
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Hobbits oder Halblinge sind fiktive, menschenähnliche Wesen in der von J. R. R. Tolkien geschaffenen Fantasy-Welt Mittelerde. Sie spielen in den Romanen „Der kleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ eine tragende Rolle. In den übrigen Veröffentlichungen Tolkiens werden sie nicht erwähnt. Ihre genaue Herkunft ist daher unbekannt.
Tolkien betont, dass der Name Hobbit von ihm erfunden sei; der Name ist somit auch ein Beispiel für das Experimentieren mit Sprache, worauf Tolkiens Romane wesentlich basieren. Die beiden erwähnten Romane sind vorgebliche „Übersetzungen“ Tolkiens aus der – real natürlich nie existenten – Sprache der Hobbits. Im tolkienschen Sprachuniversum ist diese Sprache jedoch von einer älteren Wurzel, der Sprache des Volks von Rohan abgeleitet. Die Selbstbezeichnung der Hobbits in ihrer Sprache sei nun, so Tolkien, kuduk gewesen, was sich als verschliffene Form des rohirrimschen kûd-dûkan erkläre, was soviel wie „Höhlenbewohner“ („Erdlochbewohner“) geheißen habe. Da Tolkien vorgibt, die Sprache der Hobbits in modernes Englisch zu übertragen, überträgt er folgerichtig die Sprache der Rohirrim ins Altenglische. Höhlenbewohner (Kûd-Dûkan) hieße auf altenglisch holbytla, was dann – wäre es zu modernem Englisch verschliffen worden – zu Hobbit geworden wäre.
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[Bearbeiten] Besonderheiten
Hobbits sind Meister im Verstecken und können sich fast geräuschlos fortbewegen, wenn sie das wollen. Sie unterscheiden sich von Menschen äußerlich vor allem dadurch, dass sie nur etwa halb so groß sind wie diese, daher auch der Name „Halbling“. Außerdem haben sie behaarte Füße mit lederartigen Sohlen und tragen daher selten Schuhe. Sie sind ein ruhiges, gemütliches Völkchen. Daher rührt auch ihre oft rundliche Figur und ihre Neigung, Aufregungen gewöhnlich aus dem Weg zu gehen. Viele von ihnen leben traditionell in teils weit verzweigten Höhlen, „Smials“ genannt, die in Hügel gegraben sind und die man sich im Auenland als komfortable Wohnungen mit kreisrunden Türen und Fenstern vorstellen muss. Die Liebe zu gutem und häufigem Essen und Trinken, das zelebrierte Rauchen des „Pfeifenkrauts“, der angesehene Gartenbau und sorglose Feste sind kennzeichnend für das Leben der Hobbits. Hobbits sind handwerklich geschickt, verwenden aber keine Maschinen, die wesentlich komplizierter als beispielsweise Mühlen sind. Sie gelten als friedfertig, haben nie untereinander gekämpft, Kapitalverbrechen sind undenkbar. Ursprünglich gliedern sich die Hobbits in drei Stämme:
- Die Harfüße (engl: „Harfoots“), mit brauner Haut, meist kleiner gewachsen als die anderen Stämme, aber bei weitem die größte Gruppe, bevorzugen hügelige Gegenden oder Hochebenen.
- Die Starren (engl: „Stoors“), größer und stämmiger, lieben Flußlandschaften, tragen Schuhwerk und leben häufiger als die anderen Stämme in normalen Häusern.
- Die Falbhäute (engl.: „Fallohides“), ein nördlicher Stamm, hellhäutiger, größer und schlanker als die anderen, haben eine Vorliebe für Bäume und Wälder.
Zur Zeit des Ringkriegs leben die drei Stämme nach getrennter Wanderungszeit jedoch bereits seit Jahrhunderten im Auenland und haben sich teilweise vermischt.
[Bearbeiten] Hobbits im „Auenland“
Nach ihrer großen Wanderung wurde das Auenland die Heimat der Hobbits (im englischen Original ist die Bezeichnung Shire, was im Deutschen am ehesten mit Grafschaft oder Gau zu übersetzen wäre. Die Übersetzerin Margaret Carroux zog einen anderen Namen vor, aufgrund der Belastung der Bezeichnung „Gau“ während der Zeit des Nationalsozialismus). Das Auenland befindet sich im Westen in der Region Eriador. Die Ostgrenze bildet der Fluss Baranduin (von den Hobbits „Brandywein“ genannt), die Westgrenze die Fernen Höhen. Etwa 1400 Jahre vor den Ereignissen im „Herrn der Ringe“ siedelten sie sich dort an. Damals stand das Land noch unter der Herrschaft des Königs von Fornost, der ihnen erlaubte dort zu leben, wenn sie die Herrschaft von Fornost anerkannten, seine Boten achteten und die Brücken und Straßen des Landes in Stand hielten. Nachdem die westlichen Reiche der Menschen (darunter auch Fornost) im Kampf gegen Angmar scheiterten und untergingen, betrachteten die Hobbits das Land als ihr Eigen, wodurch sich ihr Leben nicht änderte, da sie sich schon immer selbst verwalteten. Das Land ist hügelig und zum Bau von Hobbithöhlen gut geeignet. Da die Hobbits von Gewalt wenig halten, hatte es im Auenland vor dem Ringkrieg dreihundert Jahre lang keine Schlacht mehr gegeben. Das Auenland hat keine Regierung im eigentlichen Sinne; die höchste Autorität genießt der sogenannte Thain, außerdem der Bürgermeister und der Herr von Bockland. Die „Büttel“ üben die Polizeigewalt mehr symbolisch als tatsächlich aus. Dabei wussten die kleinen Leute nicht, dass sie von den Abkömmlingen der großen Menschengeschlechter, den Dunedain, jahraus, jahrein behütet und abgeschirmt wurden.
[Bearbeiten] Die Rolle der Hobbits im „Ringkrieg“
Der Zauberer Gandalf der Graue (von den Elben Mithrandir genannt) entdeckt die besonderen Fähigkeiten der Hobbits. Er findet heraus, dass die Hobbits vor Urzeiten aus Gebieten im Osten jenseits des Flusses Anduin, „großer Strom“ genannt, über das Nebelgebirge bis nach Eriador gekommen sind, sie selbst haben davon jedoch nicht die geringste Ahnung. Selbst den Ents, die alle Lebewesen der Welt kennen, sind Hobbits lange Zeit unbekannt. Gandalf bemerkt, dass Hobbits besonders charakterstark sind und sich somit für besondere Missionen eignen. So widersteht Bilbo Beutlin weitgehend dem Zauber eines Drachens, und sein Neffe Frodo Beutlin schafft es, den Einen Ring zu tragen, ohne dessen magischer Macht völlig zu verfallen.
[Bearbeiten] Bekannte Hobbits
Siehe auch Figuren aus Mittelerde
- Bilbo Beutlin (engl. Bilbo Baggins); Hauptfigur in Der kleine Hobbit (1937)
- Frodo Beutlin (engl. Frodo Baggins); Hauptfigur in Der Herr der Ringe (1954)
- Samweis Gamdschie (engl. Samwise Gamgee); von seinen Freunden Sam genannt
- Peregrin Tuk (engl. Peregrin Took); von seinen Freunden Pippin oder Pip genannt
- Meriadoc Brandybock (engl. Meriadoc Brandybuck); von seinen Freunden Merry genannt
[Bearbeiten] Weitere Bedeutungen
Hobbits finden sich auch in diversen Fantasy-Rollenspielen.
[Bearbeiten] Weblinks
Für detaillierte Informationen über J.R.R. Tolkien und seine fiktive Welt Mittelerde siehe: Ardapedia