Hof (Architektur)
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Als Hof wird in der Architektur ein von Gebäuden oder Mauern umgebener und dadurch geschützter Bereich eines Gebäudes bezeichnet. Das Wort Hof stammt von althochdeutsch hof, niederdeutsch hof, hoff, (eingezäunter) Garten, Grasland, Nutzland, dann stattdessen hochdeutsch hof, eingefriedeter Wirtschaftsplatz an einem Haus. Höfe waren traditionell nicht überdacht. Entwicklungen in der Verglasungs-Technologie ermöglichen es heute, große Flächen transparent zu überdachen.
Ein Innenhof ist ein an allen Seiten umbauter Hof, meist in großen, zusammenhängenden Gebäudekomplexen. Es gibt eine Vielzahl von Typen und Bezeichnungen. In der spanischen und italienischen Architektur werden Innenhöfe auch Patio genannt. Ein Lichthof ist ein Innenhof, der offen oder mit Glas überdacht ist und zur Belichtung der umliegenden Räume dient.
Die Bezeichnung Atrium wird heutzutage für alle möglichen verglasten Innenhöfe angewandt. Ursprünglich bezeichnete Atrium einen Innenhof eines römischen Wohnhauses, später einen Innenhof, der dem Hauptgebäude vorgelagert war. Heute wird der Begriff inflationär gebraucht und hat den Begriff Innenhof weitgehend verdrängt.
Die Höfe vor den Kirchen heißen Narthex, in Klöstern Kreuzgang, in Schlössern Ehrenhof. Ein Friedhof, der eine Kirche umgibt, heißt Kirchhof.
Gebäude oder Gebäudekomplexe, deren wesentliches Merkmal der Hof ist, können nach diesem benannt sein, wie z.B. der Karl-Marx-Hof in Wien, der Frankfurter Hof, die Fünf Höfe in München oder die Hackeschen Höfe in Berlin.
Das Hendiadyoin Haus und Hof hat sich zu einer Zeit ausgebildet, als die Verbindung eines Hauses mit dem dazugehörigen Wirtschaftsbereich üblich war.