Homöopathische Polychreste
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In der Homöopathie wird der Begriff »Polychreste« (aus dem griechischen, sinngemäß: zu vielem nützlich) für einige homöopathische Arzneimittel verwendet, die viele unterschiedliche therapeutische Anwendungsbereiche abdecken und daher häufig eingesetzt werden. Die Polychreste stehen in der Regel mit vielen tausend Symptomen in den homöopathischen Symptomensammlungen (Materiae medicae). Eingang in die homöopathische Materia medica fanden neben den eigentlichen Prüfungssymptomen auch Vergiftungssymptome und geheilte klinische Symptome.
Beispiele für homöopathische Polychreste:
- Sulfur (Schwefel, über 11.000 Einzelsymptome genannt)
- Natrium muriaticum (Natriumchlorid, Kochsalz, über 7.700 Einzelsymptome genannt)
- Phosphorus (über 9.000 Einzelsymptome genannt)
- Calcium carbonicum (Calciumcarbonat, Kalk aus der mittleren Austernschale, über 8000 Einzelsymptome genannt)
- Nux vomica (Strychnos nux-vomica, Brechnuss, über 7300 Einzelsymptome genannt)
- Sepia (Tinte des Tintenfischs, über 8400 Einzelsymptome genannt)
- Lycopodium (Sporen des Keulen-Bärlapps, über 8600 Einzelsymptome genannt)
Quellen
- Bahr, Frank R. (Hrsg.), Praxiscompendium der homöopathischen Arzneimittelbilder, (c) Ärztetag für Medizin ohne Nebenwirkungen, 1997
- Timothy Field Allen: The Encyclopedia of Pure Materia Medica, 10 Bände, Reprint, New Delhi 1995 (ursprünglich: 1874-1879)
- Samuel Hahnemann: Reine Arzneimittellehre. 6 Bände. (relevant Band 1, Seite 192), Karl F. Haug Fachbuchverlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-83-040263-5
Literatur
- Gisela Foerster, Vergleichende Arzneimittellehre homöopathischer Polychreste, Karl F. Haug Fachbuchverlag, 2002, ISBN: 3830471254
- Catherine R. Coulter, Portraits homöopathischer Arzneimittel Band 1 bis 3