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Hotel Sacher

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Haupteingang am Abend
Haupteingang am Abend
Das Hotel Sacher bei Nacht, Wien
Das Hotel Sacher bei Nacht, Wien
Zimmer des Hotel Sacher
Zimmer des Hotel Sacher
Das Sacher-Shop im Hotel Sacher
Das Sacher-Shop im Hotel Sacher
Die berühmte Sachertorte
Die berühmte Sachertorte

Das Hotel Sacher zählt zu den bekanntesten Hotels der Welt. Es befindet sich in der Wiener Innenstadt hinter der Wiener Staatsoper. Untrennbar mit dem Namen verbunden ist die Spezialität des Hauses: die Sacher-Torte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Auf dem Grundstück des abgerissenen Kärntnertortheaters, direkt gegenüber der neu eröffneten k.u.k. Hofoper, wurde ein "Maison meublé" errichtet. Der Gastronom Eduard Sacher erwarb das einem Renaissance-Palast nachempfundene Haus und eröffnete 1876 das "Hotel de l'Opera" mit Restaurant. Der Sohn von Franz Sacher, dem Erfinders der Sacher-Torte, hatte sich aber bereits als Gastronom selbst einen Namen gemacht und benannte das Haus schnell in "Hotel Sacher" um.

Er heiratete 1880 die 21-jährige Anna Fuchs, die fortan im Hotel mitarbeitete und schnell die Geschäfte übernahm, da sich der Gesundheitszustand ihres Mannes verschlechterte. 1882 starb Eduard, und Anna Sacher führte nun das Hotel als sogenannten Witwenbetrieb. Die nach damaligen Verhältnissen äußerst emanzipierte Frau, die stets mit Zigarre anzutreffen war, führte den Betrieb mit Strenge aber auch mit Güte. So unterhielt sie bereits damals eine Betriebskrankenkasse für ihre Angestellten.

Von Anfang an zählte das Sacher zu den besten Adressen in der Stadt. Vor der Oper genoss man die exquisite Küche, man traf sich in den legendären Séparées, und auch hochrangige Vertreter aus der Politik nutzten das stets diskrete Haus für Besprechungen. Das exklusive Hotel war bereits eine gesellschaftliche Institution. Doch gingen auch die wirtschaftlich schwierigen Jahre nach dem Ersten Weltkrieg nicht spurlos an dem Haus vorüber.

Kurz vor ihrem Tod im Jahr 1930 zieht sich Anna Sacher aus der Führung zurück. Erst nach ihrem Tod wurde bekannt, dass das Hotel hoch verschuldet war und von dem einstigen Vermögen nicht viel übrig war. 1934 kam es schließlich zum Konkurs.

Der Anwalt Hans Gürtler, seine Frau Poldi und das Hotelierehepaar Josef und Anna Siller erwarben das mittlerweile heruntergekommene Haus und sanierten es umfangreich: Von der Heizungsanlage über die Elektrik und fließendem Kalt- und Warmwasser in allen Zimmern wurde alles den modernen Bedürfnissen angepasst. Von nun an sollte das verdiente Geld stets zurück in das Haus fließen. Erstmals wurde auch die legendäre Sachertorte nicht nur in den eigenen Räumen zum Verzehr angeboten, sondern auch an der Straße verkauft.

Das Haus wird zunehmend wieder zum Treffpunkt für die Gesellschaft. Doch der "Anschluss" Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 setzte dem ein jähes Ende. Hakenkreuzfahnen wehten nun vor dem Hotel. Während des Zweiten Weltkriegs blieb das Haus aber weitgehend von Beschädigungen verschont. Direkt nach der Befreiung Wiens war es von sowjetischen Soldaten besetzt, der Bezirk um das Hotel fiel aber der britischen Besatzungszone zu und geriet so sechs Jahre lang in britische Hände. 1951 erhielten die Familien Siller und Gürtler ihren Besitz zurück. Josef Siller war bereits 1949 gestorben. Wiederum musste das Hotel umfangreich saniert werden. So entstanden auch neue gastronomische Lokalitäten im Sacher. Hans Gürtler legte auch den Grundstock für die Kunstsammlung des 19. Jahrhunderts. 1962 starb Anna Siller, und das Hotel ging gänzlich in den Besitz der Familie Gürtler über. Der Sohn Rolf Gürtler übernahm 1970 die Geschäfte, kam aber kurz darauf bei einem Unfall ums Leben, worauf ihm sein Sohn Peter nachfolgte. Dieser übernahm 1989 auch das Hotel Österreichischer Hof in Salzburg und benannte es in "Hotel Sacher Salzburg" um. Seit seinem Tod 1990 führt seine Frau Elisabeth Gürtler-Mauthner mit ihrer Tochter Alexandra das Familienunternehmen.

Nach wie vor wird im Haus die "Original Sacher-Torte" hergestellt, die in die ganze Welt exportiert wird. Nach einem jahrzehntelangen Rechtsstreit mit der k.u.k Zuckerbäckerei Demel darf sich nur das immer noch in Handarbeit hergestellte Dessert aus dem Hause Sacher mit dem Prädikat "Original" schmücken.

Im Haus befinden sich das Restaurant "Anna Sacher", die "Rote Bar", die "Blaue Bar", die Confiserie und das Café Sacher.

[Bearbeiten] Bekannte Gäste

Zahlreiche prominente Gäste zählte das Haus in der Philharmonikerstraße. Anna Sacher hatte in ihrem Boudoir eine Fotogalerie ihrer Gäste. Die Unterschriften stickte sie selbst allesamt auf einem Tischtuch nach. Ganz in der Mitte die des Kaisers Franz Joseph.

Gekrönte Häupter, Staatsmänner, Diplomaten und Politiker logierten im Sacher: Edward VIII., Wallis Simpson, Elisabeth II., Prinz Philip, Fürst Rainier, Gracia Patricia, John F. Kennedy, Kofi Annan und viele mehr.

Durch die unmittelbare Nähe des Opernhauses gehörten natürlich auch viele Künstler zu den Gästen: Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Leo Slezak, Plácido Domingo, José Carreras und Rudolf Nurejew. Der bekannte Musikkritiker Marcel Prawy wohnte bis zu seinem Tod 2003 sogar als Dauergast im Sacher.

Graham Greene erhielt hier die Idee zum Drehbuch des Films Der dritte Mann. Ein britischer Offizier erzählte ihm von den unterirdischen Gängen Wiens, worauf Greene sofort in der Bar die ersten Ideen aufschrieb.

Ihre Rolle in den Sissi-Filmen verdankte Romy Schneider ihrer Ähnlichkeit mit der Büste der Kaiserin, die im Hotel steht und dem Regisseur Ernst Marischka aufgefallen war. Während der Dreharbeiten wohnte sie mit ihrer Mutter Magda Schneider im Sacher.

Zu einer ungewöhnlichen Pressekonferenz luden John Lennon und Yoko Ono ins Sacher. Sie hielten ihr legendäres "Bed-In" im Bett ihres Hotelzimmers ab, um ihre Vorstellungen des Weltfriedens kund zu tun.

[Bearbeiten] Hotel Sacher im Film und auf der Bühne

Das Hotel Sacher ist in zahlreichen Filmen und Bühnenstücken verewigt worden.

[Bearbeiten] Film

"Hotel Sacher" ist auch der Titel eines österreichischen s/w Spielfilms aus dem Jahre 1939 unter der Regie von Erich Engel mit den Schauspielern Sybille Schmitz, Willy Birgel, Alfred Neugebauer, Hedwig Bleibtreu und Wolf Albach-Retty.

[Bearbeiten] Inhalt

Der Streifen spielt zu Silvester 1913 im Hotel Sacher. Dieses ist zu jener Zeit Treffpunkt der „großen Welt“ und auch der Halbwelt. Kaiserliche und Königliche Hoheiten, Diplomaten, hohe Beamte und Offiziere umschwärmen die Damen der Gesellschaft und die Mädchen des Opernballets. Die Hotelchefin Frau Sacher und ihre Oberkellner kontrollieren und überwachen teilweise auch die Speisesäle und die Séparées, wo sich neben Politik auch andere "Sachen" abspielen. Das neue Jahr, in dem der Erste Weltkrieg ausbrechen wird, wird jubelnd überall begrüßt und gefeiert. Doch im Zimmer der Spionin Nadja fällt ein Schuss. Sie wird vor der russischen Botschaft verhaftet. Der österreichische Staatsbeamte Stefan liebt sie, gerät aber selbst in den Verdacht, ein Agent zu sein. Als Nadja angeklagt wird, erschießt er sich.

Kurze Zeit nach der Erstaufführung des Streifens brach der Zweite Weltkrieg aus.

[Bearbeiten] Fernsehserie

Im deutschsprachigen Raum wurde das Hotel auch durch die Fernsehserie Hallo ... Hotel Sacher, Portier mit Fritz Eckhardt populär.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ernst Hagen: Hotel Sacher. In deinen Betten schlief Österreich. Zsolnay, Wien 1976, ISBN 3-552-02827-7
  • Monika Kellermann: Das große Sacher-Backbuch. Mehlspeisen, Torten und Gebäck. Seehamer-Verlag, Weyarn 1994, ISBN 3-929626-28-4
  • Franz Maier-Bruck: Das große Sacher-Kochbuch. Die österreichische Küche. Seehamer-Verlag, Weyarn 1994, ISBN 3-929626-27-6
  • Leo Mazakarini: Das Hotel Sacher zu Wien. Gräfe und Unzer, München 1977, ISBN 3-7742-5018-9
  • Emil Seeliger: Hotel Sacher. Weltgeschichte beim Souper. Verlag Schaffer, Berlin 1942

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Sacher – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 48° 12' 14" N, 16° 22' 10" O

Andere Sprachen
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