Humanwirtschaftspartei
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Gründungsdatum: | 27. Oktober 2001 |
Gründungsort: | Wuppertal (Neviges) |
1. Vorsitzender: | Tomas Klünner (Berlin) |
2. Vorsitzender: | Steffen Kleber (Bobritzsch/Sachsen) |
Mitglieder: | ca. 360 (Stand: Oktober 2006) |
Parteigliederung: | 10 Landesverbände |
Bundesgeschäftsstelle: | Strauchstr. 11 90478 Nürnberg |
Website: | www.humanwirtschaftspartei.de |
Die Humanwirtschaftspartei (Kurzbezeichnung: HUMANWIRTSCHAFT) ist eine deutsche Kleinpartei. Ihr zentrales Thema ist die Umwandlung der gegenwärtigen kapitalistischen Wirtschaftsordnung in eine Marktwirtschaft, "welche den Menschen dient und nicht dem Kapital". Hierzu strebt die Humanwirtschaftspartei eine Reform des gegenwärtigen Geld- und Bodenrechts an. Als Lösungsansatz wird dabei auf ein Wirtschaftssystem gesetzt, wie es von Silvio Gesell durch die Freigeld- und Freilandlehre entwickelt wurde. Die Ideen von Silvio Gesell, der um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert lebte, will die Partei an die heutige Zeit anpassen. Die von Gesell entwickelte Freiwirtschaftslehre stelle einen Dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus dar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhaltliches Profil
Die Humanwirtschaftspartei kann als sozialliberal oder als liberalsozial bezeichnet werden. Sie ist im herkömmlichen Parteienspektrum schwer einzuordnen, da sie durch eine an den freiwirtschaftlichen Ideen orientierten Geld- und Bodenordnung eine soziale Marktwirtschaft schaffen will, in der staatliche Eingriffe nur noch beschränkt notwendig sind.
[Bearbeiten] Ausgangspunkt
Die Humanwirtschaftspartei geht davon aus, dass die gegenwärtigen Probleme und Krisen in den Bereichen Arbeitsmarkt, öffentliche Finanzen, gesetzliche Rentenversicherung, Gesundheitswesen, Bildungswesen, Ökologie, Globalisierung und Entwicklungszusammenarbeit etc. im wesentlichen auf die bestehende Geldordnung zurückzuführen sind.
- Weitgehend unbekannt sei der Zinsmechanismus. Hohe Zinsanteile in Produktpreisen und die Zinszahlungen für die öffentliche Verschuldung als zweithöchste Staatsausgabe führten zu Umverteilungen zwischen Kapitalanlegern und Vermögenslosen. Dies habe eine reduzierte Kaufkraft und Nachfrage zur Folge und wirke sich somit negativ auf die Nachfrage nach Arbeit aus.
- Durch die hohe Staatsverschuldung und den Schuldendienst würden Einsparungen in der Rentenversicherung, dem Gesundheitswesen und beispielsweise in der Bildung erzwungen. Zudem würden öffentliche Einrichtungen privatisiert, um die Verschuldung kurzfristig zu reduzieren.
- Durch die Staatsverschuldung in Entwicklungsländern würden deutlich höhere Zinsen an die Gläubiger in industrialisierten Ländern gezahlt, als durch die gesamte Entwicklungszusammenarbeit in der dritten Welt geleistet würde.
- Durch Wachstumspolitik würde bisher versucht, die Umverteilung und die sinkende Kaufkraft zu kompensieren. Das Wachstum sei auf dem heutigen Niveau aber nur schwer zu steigern. Der daraus resultierende Wachstumszwang führe zu ökologischen Krisen.
[Bearbeiten] Lösungsansatz, Reformprogramm
Die Humanwirtschaftspartei strebt eine Änderung der bestehenden Geldordnung an, wobei sie sich an der Freiwirtschaftslehre Sivio Gesells orientiert.
[Bearbeiten] Überschneidungen mit anderen Parteien
Das Hauptthema der Humanwirtschaftspartei wurde durch die Freie Internationale Universität (FIU) um den Künstler Joseph Beuys und einigen Freiwirtschaftlern auch in die Partei Die Grünen eingebracht.[1]
Nachdem dieser Ansatz 1989/90 fast gänzlich aus dem Parteiprogramm der Grünen verschwand, wurde es später von den Liberalsozialen (Lisos) bei Bündnis 90/Die Grünen, insbesondere im "Hildesheimer Kreis" weiter vertreten. Die damals gegründete Bürgerinitiative Alternative Dritter Weg - A3W (Mitbegründer ist Georg Otto, einer der Gründer der Partei Die Grünen) ist Herausgeber der Zeitschrift "Alternativen".[2]
[Bearbeiten] Geschichte
Die Humanwirtschaftspartei entstand aus der Freisozialen Union (FSU). Die Namensänderung erfolgte, weil die heutigen Mitglieder sich von der alten FSU distanzieren wollten, und weil der Begriff Humanwirtschaftspartei weniger erklärungsbedürftig und prägnanter als der alte Parteiname sei. Bis 2006 brachte die Partei eine eigene Zeitschrift, die "Humanwirtschaft", heraus. Seit Januar 2007 ist das nicht mehr der Fall. Die Zeitschrift besteht jedoch weiter und wird nun herausgegeben vom "Förderverein für Natürliche Wirtschaftsordnung" mit Sitz in Essen.
[Bearbeiten] Quellenangabe
- ↑ Werner, Hans-Joachim (1990): Geschichte der Freiwirtschaftsbewegung - 100 Jahre Kampf für eine Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, Waxmann Münster/New York, S. 100
- ↑ Alternativen: Zeitschrift für eine ökologische, solidarische, basisdemokratische, gewaltfreie Gesellschaft, http://alternativen.biz
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.humanwirtschaftspartei.de - Homepage der Humanwirtschaftspartei
- http://www.foerderverein-nwo.de Homepage des Fördervereins für Natürliche Wirtschaftsordnung, des neuen Herausgebers der Zeitschrift "Humanwirtschaft"