Imperator-Klasse
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Zur Imperator-Klasse gehörten die größten deutschen Passagierschiffe der HAPAG-Reederei. Um wöchentlich eine Abfahrt von Europa nach Amerika garantieren zu können, setzte Albert Ballin den Bau einer Schnelldampferflotte durch. So wurden bei A.G.Vulcan, Hamburg das Typschiff und bei Blohm & Voss, Hamburg zwei weitere Schiffe der Imperator-Klasse gebaut, wobei die Schiffslänge und Größe der Schiffe jedes Mal gesteigert wurde. Der Bau dieser Schiffe war zudem eine Antwort auf den zuvor begonnenen Bau der Olympic-Klasse der White Star Line, der auch die Titanic angehörte.
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[Bearbeiten] Imperator
Der Imperator[1] (im Gegensatz zum allgemeinen Brauch waren die Dampfer der Imperator-Klasse männlich) wurde auf der Hamburger Vulcan-Werft gebaut. Er war bei seinem Stapellauf am 23. Mai 1912 mit 52.117 Bruttoregistertonnen das damals größte Schiff der Welt und Flaggschiff der nach ihm benannten Schiffsklasse. Das Schiff wurde von einem Kommodore und vier Staffkapitänen [2] geführt. Taufpate des Imperator war Kaiser Wilhelm II. 1913 wurde der Dampfer abgeliefert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Imperator an die britische Cunard-Reederei übergeben, die ihn bis Februar 1938 unter dem Namen RMS Berengaria betrieb.
[Bearbeiten] Vaterland
Am 3. April 1913 lief der Vaterland als zweites Schiff der Imperator-Klasse der Hamburg-Amerika-Linie bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel und wurde am 29. April 1914 endgültig fertiggestellt. Er hatte eine Länge z.d.L. von 276.59 m, Lüa. 289,56 m, eine Breite von 30,48 m und 19,51 m Seitenhöhe. Damit löste er den Imperator als größtes Schiff der Welt ab. Der Vaterland hatte 54.282[3] Bruttoregistertonnen und konnte 3.677 Fahrgäste sowie 1.234 Besatzungsmitglieder transportieren.
Das Schiff lag seit Kriegsausbruch in New York und wurde von der HAPAG dort aufgelegt. Aufgrund des Kriegseintritts der USA wurde das Schiff von den USA beschlagnahmt und am 6. September 1917 in SS Leviathan umbenannt. Von 1922 bis 1934 befuhr sie den Nordatlantik für die United States Line und wurde im Februar 1938 im schottischen Rosyth verschrottet.
[Bearbeiten] Bismarck
Das dritte Schiff der Imperator-Klasse war der Bismarck, er wurde 1913 auf Kiel gelegt und lief am 20. Juni 1914 bei Blohm & Voss vom Stapel. Der Beginn des Ersten Weltkrieges ließ den Weiterbau ruhen, das Schiff wurde in Hamburg aufgelegt. Das Schiff wurde dann 1918 Großbritannien als Reparation zugesprochen. Er wurde bei Blohm & Voss als "Bismarck" fertig gestellt (inkl. Werftprobefahrt) und anschließend an die White Star Line übergeben und in Southampton am 1. April 1922 abgeliefert. Er wurde in RMS Majestic umgetauft. Wie schon die beiden Schwesterschiffe, war er seinerzeit mit 56.551 BRT das größte Schiff der Welt.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Zerbe: Die grossen deutschen Passagierschiffe. ISBN 3-929231-11-5,
- Eberhard Mertens: Die HAPAG-Riesen der Imperator-Klasse. ISBN 3-487-08083-4,
- Hans Jürgen Witthöft: Ballins dicke Dampfer. ISBN 3-7822-0100-0
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ siehe auch unter Seemannskultur, Schiffsnamen
- ↑ Staffkapitän - auf größen Fahrgastschiffen, ein abwechselnder Kapitän, der seinen Vorgesetzten einen Teil der gesellschaftlichen Pflichten abnimmt
- ↑ siehe auch Schiffsvermessung, Moorsom-System, Beispiele