Majestic (II)
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RMS Majestic | ||
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Das Schwesterschiff SS Leviathan |
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Schiffsdaten | ||
Schiffstyp: | Passagierschiffe | |
Schiffsklasse: | Imperator-Klasse | |
Stapellauf (Schiffstaufe): | 20. Juni 1914 | |
Indienststellung: | 1912 | |
Bauwerft: | Blohm & Voss in Hamburg | |
Technische Daten | ||
Vermessung: | 56.551 BRT | |
Länge: | 287,28 m | |
Breite: | 30,05 m | |
Maschinenanlage: | Vier AEG-Vulcan-Turbinen Typ Parsons je Schraube | |
Anzahl der Schrauben: | 4 Schrauben | |
Leistung: | 63253 kW (86.000 PS) | |
Anzahl der Kessel: | 48 Wasserrohrkessel | |
Dienstgeschwindigkeit: | 23 kn | |
Schicksal: | verschrottet 1940 |
Die RMS Majestic (II) war ein Schiff der White Star Line. Sie wurde ursprünglich unter dem Namen Bismarck für die HAPAG gebaut.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Schiffsleben
[Bearbeiten] Als Bismarck
Die gewaltige Bismarck war der dritte der drei größten jemals für HAPAG und Deutschland gebauten Luxusliner. Sie gehörte der Imperator-Klasse an. In die Bismarck wurden die Erfahrungen eingebaut, die man mit den beiden Vorgängern hatte sammeln können, obgleich sich ihre Fertigstellung wegen des inzwischen ausgebrochenen Krieges erheblich verzögerte. Das Schiff wurde bei Blohm & Voss gebaut und am 20. Juni 1914 vom Stapel gelassen. Der Kaiser war beim Stapellauf persönlich anwesend. Danach aber ruhte die Arbeit an dem Schiff bis lange nach Kriegsende. Das Reparationskommitee sprach nach dem Krieg die Imperator und die noch unfertige Bismarck den Engländern zu.
[Bearbeiten] Als Majestic
1921 kauften Cunard und die White Star Line gemeinschaftlich beide Schiffe. Die Bismarck wurde nun die Majestic der White Star Line, obgleich der 50-prozentige Anteil an dem jeweils anderen Schiff noch für zehn weitere Jahre Bestand hatte. Cunard gehörte also die Hälfte der Majestic und der White Star Line die Hälfte der RMS Berengaria.
Zuerst musste das Schiff einmal fertiggestellt werden, und das geschah auf der Hamburger Werft Blohm & Voss. Bis zum Auftritt der Normandie im Jahr 1935 war der Neubau Majestic das größte Schiff der Welt. Das Schiff wurde im März 1922 fertiggestellt und verließ Hamburg am 28. dieses Monats zur Probefahrt in die Nordsee. Auf dem Weg elbabwärts blieb das Schiff kurz im Schlick stecken, konnte aber freigeschleppt werden und erreichte Cuxhaven, wo es auf Reede verankert wurde. Bei den Erprobungen auf hoher See soll das Schiff über 25 Knoten schnell gewesen sein, doch wurden die meisten Tests bei geringeren Geschwindigkeiten durchgeführt, bevor sie am 10. Mai zur Jungfernreise nach New York auslaufen konnte.
Die Majestic war das größte Schiff im Trio der White Star Line auf dem Nordatlantik. Die anderen beiden waren die Olympic und die Homeric. Auf dieser Route war die Majestic nun die nächsten zehn Jahre zu Hause. Gemeinsam mit den Cunard-Schiffen RMS Mauretania, RMS Berengaria und RMS Aquitania konnten wöchentliche Abfahrten angeboten werden. Die Majestic war aber nur das zweitschnellste Schiff dieses Sextetts, denn die Mauretania war noch schneller und konnte Nordatlantikreisen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 24 Knoten schaffen.
Gegen Ende der zwanziger Jahre ging die Majestic gelegentlich auf Kreuzfahrt und erledigte zwischen den Atlantiküberquerungen Kurzreisen z.B. von New York nach Halifax und zurück.
Trotz der Wirtschaftsflaute Anfang der dreißiger Jahre blieb der Expressdienst über den Atlantik zunächst erhalten. Der Dienst war nun auf vier Schiffe zusammengestrichen worden, das waren: Aquitania, Berengaria, Olympic und Majestic. Die Homeric und Mauretania gingen in dieser Zeit auf Kreuzfahrt.
Mit der Fusion von Cunard und White Star Line 1934 ging die Ära der großen Passagierschiffe der Reedereigruppe langsam zu Ende. Die Weltwirtschaftskrise mit ihren Folgen traf den Nordatlantikdienst sehr hart. Die Olympic wurde 1935 ausserdienstgestellt. Dasselbe geschah 1936 mit der Majestic, nachdem sie ihre 207. Rundreise beendet hatte. Am 15. Mai 1936 wurde sie zum Abbruch verkauft, konnte aber vor den Schneidbrennern noch einmal bewahrt werden, weil die Marineleitung das Schiff von der Abwrackwerft kauft und zum Ausbildungsschiff für 2000 Marinesoldaten herrichten ließ.
Damit hatte die Marine ihr größtes Ausbildungsschiff aller Zeiten bekommen. Die großen Gesellschaftsräume wurden zu Vorlesungssälen umgestaltet, Werkstätten eingerichtet und auch Geschütze montiert. Masten und Schornsteine wurden verkürzt, damit das Schiff nach Rosyth in die Region Fife in Schottland gelangen konnte. Hier traf sie im April 1937 ein. Als Name stand jetzt HMS Caledonia am Schiff.
Diese Aufgabe erfüllte das alte Schiff zwei Jahre lang, bis der Krieg ausbrach. Die Schüler wurden nun an Land untergebracht, das Schiff auf den Firth of Forth hinausgeschleppt und dort verankert. Neue Pläne rankten sich um das Schiff, es sollte möglicherweise noch zum Truppentransporter umgebaut werden. All dies wurde aber durch einen Brand an Bord zunichte gemacht. Dabei wurde soviel Löschwasser in das Schiff hineingepumpt, dass es sank und zum Totalverlust erklärt wurde. Ein zweites Mal kauften Abbrecher im März 1940 das Schiff und verschrotteten einen Teil an Ort und Stelle. Der Rest wurde nach Inverkeithing, ebenfalls in Fife (Schottland), zum endgültigen Abbruch geschleppt.
[Bearbeiten] Schwesterschiffe
- Imperator (später RMS Berengaria)
- Vaterland (später SS Leviathan)