Induktionskochfeld
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Ein Induktionskochfeld ist ein Kochfeld, bei dem metallisches Kochgeschirr durch induktiv erzeugte Wirbelströme erwärmt wird.
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[Bearbeiten] Wirkungsweise
Unterhalb des üblicherweise aus Glaskeramik bestehenden Kochfeldes befindet sich eine stromdurchflossene Spule, die ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. Dieses induziert in einem darüber platzierten metallischen Topf Wirbelströme, die das Metall des Topfes und von dort durch Wärmeübertragung den Inhalt aufheizen. Die dabei üblicherweise angewandten Frequenzen liegen im Bereich von etwa 25 bis 50 kHz.
Obwohl dieses Prinzip bei allen metallenen Töpfen (z.B. auch aus Aluminium) funktioniert, soll für eine optimale Funktion spezielles Kochgeschirr mit Böden aus ferromagnetischem Material verwendet werden. Da sich das magnetische Wechselfeld der Induktionsspule in gleichem Maße nach oben in Richtung Topf (erwünscht) und unten in Richtung Herd (unerwünscht) ausbreitet, soll das ferromagnetische Material des Topfbodens bewirken, daß die Magnetfeldabstrahlung nicht mehr nach oben und unten symmetrisch, sondern erwünschterweise nach oben hin verzerrt erfolgt[1].
Generell ist für Induktionsherde leichtes Kochgeschirr besonders geeignet, da bei dicken Böden (z.B. Sandwichböden) die Vorteile des Induktionsherdes teilweise wieder verloren gehen. Verantwortlich dafür ist der Stromverdrängungseffekt, bei dem die aufheizenden Wirbelströme durch die hohe Magnetfeldfrequenz an die Randbereiche des Materials verdrängt werden.
Herstellerseitíg wird aber auch auf folgendes hingewiesen (Zitat): Der Boden darf nicht zu dünn sein, damit sich die Wärme gleichmäßig verteilen kann. Eine dünne Eisenpfanne kann in der Mitte rasch rotglühend werden. Der Boden solcher ungeeigneten Kochgeräte kann sich beim Einsatz auf einem Induktionskochfeld verwölben.
Die meisten Induktionskochfelder schalten automatisch ab, sobald kein Topf auf der Kochplatte steht.
[Bearbeiten] Vorteile
- Sehr geringe Reaktionszeit bei Änderungen der Einstellung (sehr kurze Vorwärmzeit; schnelles, genau dosierbares Anbraten, wie sonst nur beim Gasherd)
- Eine relativ kühle Kochplatte, da diese sich nicht selbst erwärmt, sondern nur sekundär durch den Kontakt mit dem Topf erwärmt wird (sog. Rückerwärmung),
- Energieersparnis besonders bei kurzen Kochzeiten, da nur eine relativ geringe Masse erwärmt wird und nicht wie beim Gasherd große Teile der Energie durch Strahlung und Konvektion verloren gehen, deshalb z.B. besonders geeignet für das Kochen mit einem Schnellkochtopf,
- freiere Küchengestaltung durch Kombination einzelner Induktionskochfelder
[Bearbeiten] Nachteile
Da für eine optimierte Funktion ferromagnetische Böden am Kochgeschirr empfohlen werden, "droht" die teure Anschaffung von neuen Topfsets. Als Alternative empfiehlt sich jedoch das "klassische" wie kostengünstige "eiserne" emaillierte Kochgeschirr.
Edelstahl ist zumeist unmagnetisch. Um zu überprüfen, ob Kochgeschirr einen ferromagnetischen Boden hat, kann ein Magneten an den Boden gehalten werden. Bleibt dieser haften, ist der Boden ferromagnetisch.
Sollte beim Zubereiten von Speisen ein leises, „singendes“ Geräusch wahr genommen werden, so ist dies üblicherweise kein Hinweis auf einen Defekt des Geräts. Dieses Geräusch tritt bei einigen Baureihen der Induktionskochfelder auf und ist völlig normal.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Induktionsheizung, Induktive Erwärmung
- Induktionsofen
- Induktion (Elektrotechnik)
- Herd, Backofen, Kochfeld, Elektrokochfeld, Halogenkochfeld, Gaskochfeld, Ceran
[Bearbeiten] Weblinks
- Studie des Schweizer Bundesamt für Gesundheit zur "Magnetfeldexposition durch Induktionskochherde". Noch kein Abschlussbericht vorhanden
- PDF-Artikel der Fachhochschule Wiesbaden, Fachbereich 08 – MND Umwelttechnik über "Gesundheitliche Auswirkungen durch Strahlenexposition niederfrequenter und hochfrequenter elektromagnetischer Felder und wie kann man sich davor schützen?"