Intuitionismus (Ethik)
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Ein Intuitionismus ist eine Ethik, die auf einer Vielzahl von ersten Grundsätzen beruht, weshalb ein Intuitionismus in jedem Fall ein Pluralismus ist, und keine Vorrangkriterien zur Verfügung stellt, die es ermöglichen im Konfliktfall diese Grundsätze zu gewichten. Wer einer intuitionistischen Ethik folgt, muss seine ethischen Urteile gegebenenfalls intuitiv, ohne Anleitung durch die Vernunft treffen. Der Intuitionismus muss deswegen jedoch nicht irrational sein; er ist genau dann rational, wenn es tatsächlich keine erfolgreiche Theorie gibt, die die ethischen Grundsätze in eine lexikalische Ordnung bringen kann.
Intuitionistische Theorien können sowohl deontisch (d.h. in ihnen muss das Rechte unabhängig vom Guten bestimmt werden) oder teleologisch (d.h das Rechte besteht im Maximieren des Guten) sein.
Einige Autoren halten es für problematisch, dass das Fehlen von Vorrangkriterien im Intuitionismus die politische Willensbildung erschwert, da auch bei gleichen Grundsätzen verschiedene Urteile möglich sind. Die Stärke des Intuitionsmus besteht nach Meinung einiger Theoretiker, etwa John Rawls; darin, dass er in geeigneter Formulierung mit dem intuitiven Gerechtigkeitsempfinden übereinstimmt, was gerade bei teleologisch Ansätzen (z.B. Utilitarismus) häufig nicht der Fall ist.
Ein Beispiel für einen Intuitionismus ist etwa die Alltagsethik.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit (Original: A Theory of Justice), 1971 ISBN 3518067370