Isostasie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Isostasie (griech.: Gleichstand) ist ein Begriff aus der Geologie. Er besagt, dass das Gewicht aller Massen in einer bestimmten Tiefe innerhalb der Erde gleich ist. Diese Tiefe heißt isostatische Kompensationstiefe. Sie befindet sich in der Erdkruste oder im Erdmantel.
[Bearbeiten] Airy-Heiskanen-Methode:
Die spröde Lithosphärenplatte liegt gemäß dem archimedischen Prinzip auf der vergleichsweise duktilen Asthenosphäre des oberen Erdmantels (Prinzip des Eisbergs im Wasser). Erhöht sich die vertikale Masse der Lithosphäre, zum Beispiel durch Vergletscherung oder Gebirgsbildung, so steigt deren Druck auf die Asthenosphäre an, wodurch diese nachgibt und die Lithosphärenplatte tiefer einsinkt. Verringert sich die Last durch Abschmelzen der Gletscher oder durch Erosion des Gebirges, so erfolgt eine Heraushebung der Lithosphärenplatte, bis das Gleichgewicht zwischen Auftrieb und Gewichtskraft, die Isostasie, wiederhergestellt ist. Eine Lithosphärenplatte ohne Vertikalbewegungen befindet sich daher immer in Isostasie.
Zu beobachten ist der Effekt des isostatischen Ausgleichs, also der Bestrebung, einen Zustand der Isostasie zu erreichen, auch heute noch in Skandinavien in Form eines Hebungsprozesses. Skandinavien war im Rahmen der letzten Eiszeit noch bis vor 10000 Jahren von einem Eispanzer bedeckt. Seither hat sich das Zentrum Skandinaviens um etwa 300 m angehoben. Die Geschwindigkeit dieser Anhebung beträgt etwa 9 mm pro Jahr.
Befindet sich die Erdkruste in Isostasie, so kann aus der Geomorphologie direkt auf die Mächtigkeit der Kruste, bzw. die Tiefe der Mohorovičić-Diskontinuität (Moho) geschlossen werden: Je höher sich ein Gebirge erhebt, desto mächtiger ist die Erdkruste unter dem Gebirge und desto tiefer liegt die Moho.