Itztalbrücke
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Die Itztalbrücken sind eine Eisenbahn- und eine Autobahn-Brücke in Oberfranken, zwischen den Orten Rödental und Dörfles-Esbach, die nebeneinanderliegend im Abstand von ungefähr 25 Meter mit drei Überbauten das Tal der Itz mit der Bahnstrecke Coburg–Sonneberg und dem Herzogsweg überqueren. Sie sind Teil der geplanten, 107 Kilometer langen Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt und der Autobahn A 73 Suhl–Lichtenfels. Die Eisenbahnbrücke wurde von 2002 bis 2005 errichtet, die Autobahnbrücke von 2004 bis Ende 2006.
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[Bearbeiten] Autobahnüberführung
Die im Grundriss gekrümmten Überbauten für die beiden Richtungsfahrbahnen sind Spannbetonbalkenbrücken. Mit einer Länge von 852 m ist es das längste Bauwerk der Autobahn 73. Die maximale Höhe der Fahrbahn über Talgrund ist 32 m. Die Kosten betrugen ungefähr etwa 20 Millionen Euro.
[Bearbeiten] Gründung und Unterbauten
Die Widerlager und Pfeiler sind auf Bohrpfählen mit 1,3 m Durchmesser und 15 bis 31 m Länge tiefgegründet.
[Bearbeiten] Überbauten
Die beiden nebeneinander liegenden Überbauten haben das statische System eines Durchlaufträgers mit einem Hohlkastenquerschnitt und konstanter Konstruktionshöhe von 4,2 m. Die Vorspannung besteht aus einer Mischbauweise mit internen und externen Spanngliedern.
Die Gesamtstützweite beträgt für die 15-feldrige Brücke 49,0 m + 13x58,0 m + 49,0 m = 852 m.
[Bearbeiten] Ausführung
Der Brückenüberbau wurde im Taktschiebeverfahren mit 29 Takten je Überbau ausgeführt, wobei aufgrund der großen Brückenlänge und einer Steigung von 1,26 % auf einem Pfeiler in Brückenmitte eine weitere Verschubanlage angeordnet wurde. Aufgrund der Horizontalkräfte aus dem Verschieben wurde der Pfeiler abgespannt. Der Taktkeller stand am nördlichen Widerlager. Der östliche Überbau hat am nördlichen Widerlager wegen der Ausfädelungsspur für die Abfahrt Rödental eine 3,5 m breitere Fahrbahnplatte. Die Aufweitung des Querschnittes im letzten Taktabschnitt wurde das nachträgliche Anbetonieren eines dritten Steges ausgeführt.
[Bearbeiten] Eisenbahnüberführung
Die Streckentrasse ist bei einer Entwurfsgeschwindigkeit von 300 km/h im Bauwerksbereich gekrümmt, die Gradiente fällt in Richtung Norden mit 12,5 Promille. Die Brücke wird später mit dem Streckenausbau auf beiden Seiten eine Lärmschutzwand von 2,0 m Höhe sowie eine Feste Fahrbahn mit 4,5 m Gleisabstand erhalten. Die Schienenoberkante wird maximal 30 Meter über dem Talgrund liegen. Die Kosten lagen bei etwa 18 Millionen Euro.
[Bearbeiten] Gründung
Das Bauwerk ist auf 142 Großbohrpfählen mit 1,2 Meter Durchmesser und maximalen Längen von 30 Meter gegründet.
[Bearbeiten] Überbau
Die Eisenbahnüberführung hat Stützweiten von 57,0 + 13x58,0 + 57,0 Metern, was eine Gesamtlänge von 868 Metern ergibt. Der 6,5 Meter hohe Überbau ist als Verbundkonstruktion ausgeführt und besteht aus zwei pfostenlosen Strebenfachwerkträgern aus Stahl mit einer oben liegenden bis zu 45 cm dicken Stahlbetontragplatte. Nach jeweils zwei Feldern ist eine Dehnfuge angeordnet (Zweifeldträger), in Brückenmitte gibt es einen Abschnitt mit drei Feldern. Die Fahrbahnplatte ist 14,1 Meter breit, der Fachwerkträger 6,8 Meter.
[Bearbeiten] Kritik
Schlagzeilen machte die Eisenbahnüberführung nach ihrer Fertigstellung als Beispiel für die Verschwendung öffentlicher Gelder. Auch im Schwarzbuch 2006 des Bundes der Steuerzahler wird die Brücke angeführt.
Die Kritiker bemängeln, dass nicht vor 2015 – angesichts der für 2006 geplanten Investitionen eher noch später – mit der Fertigstellung der Neubaustrecke zu rechnen sei, also mindestens zehn Jahre lang kein Zug die fertig gestellte Brücke befahren werde. Es sind indes noch Investitionen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro notwendig, um die Neubaustrecke im Abschnitt zwischen Ebensfeld und Ilmenau (ca. 77 km) fertigzustellen (Stand: 2006).
In der Bevölkerung wird die Eisenbahnbrücke daher auch als „Soda-Brücke“ bezeichnet, da sie nur so da steht. Im Übrigen gibt es auch einen 170 Meter langen „Soda-Tunnel“, der die Autobahn und die Staatsstraße (Dörfles-Esbach–Rödental) unterquert und im Sommer 2005 gebaut wurde, um später als Verbindungskurve einen Abzweig von der Neubaustrecke zur bestehenden Eisenbahnstrecke Sonneberg–Coburg nach Coburg zu ermöglichen.
Als Argument für die Vorabinvestition wurde angeführt, dass die Eisenbahn- und Autobahnbrücke im Bündelungsabschnitt so eng nebeneinander liegen, dass ein späterer Bau der Eisenbahnbrücke technisch schwerer wäre.
Ob und in welcher Größenordnung wirklich eine Steuergeldverschwendung vorliegt, wird davon abhängen, wie schnell die Gesamtstrecke fertiggestellt werden kann.
[Bearbeiten] Weblinks
- Auszug aus dem „Schwarzbuch 2006“ des Bundes der Steuerzahler
 Baustand 16. Oktober 2005 |
 Baustand 26. Februar 2006 |
 Baustand 14. Mai 2006 |
 Baustand 2. September 2006 |
 Die Itztalbrücken von der Lauterburg aus gesehen |
Koordinaten: 50° 16' 50" N, 11° 0' 50" O
