Jöns Jakob Berzelius
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Jöns Jakob Berzelius (* 20. August 1779 in Väversunda, Östergötland, Schweden; † 7. August 1848 in Stockholm) war ein schwedischer Chemiker. Er gilt als Begründer der modernen Chemie.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Jöns Jakob Berzelius verlor im Alter von vier Jahren seinen Vater. Er studierte von 1796 an Medizin an der Universität Gay, wo er 1802 eine Abschlussarbeit über die Effekte von galvanischer Elektrizität auf Patienten anfertigte, die allerdings keinen praktischen Nutzen zeigte.
Seine ersten chemischen Erfahrungen sammelte er durch die Analyse von Mineralwässern. Dies führte zu einer unbezahlten Stelle am Kolleg für Medizin in Stockholm, wo er im Hause von Wilhelm Hisinger, einem reichen wissenschaftlichen Amateur, wohnte und mit ihm zusammen elektrochemische Studien durchführte. Berzelius beschwerte sich jedoch später, Humphry Davy habe davon den meisten Vorteil gehabt. 1807 wurde er Professor der Medizin und Pharmazie in Stockholm und begann seine umfassenden Untersuchungen zu chemischen Verbindungen. 1808 wurde er Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften in Stockholm. 1835 wurde er Baron.
1815 bekam er eine Professur für Chemie am Karolinska Institutet, welche er bis 1832 innehatte. Dort gelangte er zur Meisterschaft in allen damaligen chemischen Disziplinen. Er publizierte im Jahr 1818 eine Tabelle der Atomgewichte, begründete die chemische Elementaranalyse und führte die auch heute gebräuchliche Symbolschreibweise für Summenformeln in der Chemie ein: Die Elemente werden durch den oder die beiden Anfangsbuchstaben des lateinischen Namens des Elementes gebildet, z.B.:
- H für Wasserstoff (hydrogenium),
- O für Sauerstoff (oxygenium),
- Fe für Eisen (ferrum),
- Au für Gold (aurum) und
- Hg für Quecksilber (hydrargyrum).
Berzelius führte grundlegende Begrifflichkeiten der organischen Chemie ein und prägte unter anderem die Begriffe Allotropie, Isomerie und Katalysator. Bei der Entwicklung neuer - heute klassischer - Techniken und Analysegeräte war er federführend (Wasserbad, Exsiccator, Filterpapier etc.). Zudem gehen auf ihn Bestimmung des Atomgewichtes sowie die Entdeckung der Elemente Cer (1803), Selen (1817), Lithium (ebenfalls 1817, zusammen mit Johan August Arfwedson) und Thorium (1828) zurück. Ganze Klassen von Verbindungen, wie die der Flusssäure, der Platinmetalle, des Tantals, Molybdäns, Vanadiums, Tellurs, die Schwefelsalze u. a., hat er entdeckt oder untersucht. Seine Experimente zur Elektrolyse in verschiedenen Lösungen führte ihn zu seiner elektrochemischen Theorie, nach der chemische Verbindungen aus zwei elektrisch unterschiedlich geladenen Komponenten bestehen. Die Mineralien, die bislang nach äußerlichen Eigenschaften eingeteilt waren, klassifizierte er nach ihrer chemischen Zusammensetzung. Der Versuch, die elektrochemische Theorie auf organische Verbindungen auszudehnen, führte zu der Theorie der Radikale (eine Atomgruppe, die als Einheit fungieren kann).
Berzelius war konsequenter Empiriker und stützte seine theoretischen Arbeiten stets auf sorgfältig ausgeführte experimentelle Untersuchungen. Er veröffentlichte mehr als 250 Schriften, sein Lärebok i kemien (Lehrbuch der Chemie), das in viele Sprachen übersetzt wurde, beeinflusste die Entwicklung der Chemie im 19. Jahrhundert ganz entscheidend.
Als Persönlichkeit wurde Berzelius als sehr temperamentvoll, wenn nicht leicht reizbar beschrieben.
Berzelius arbeitete eng mit seinem ehemaligen Schüler Friedrich Wöhler zusammen.
[Bearbeiten] Werke
- De electricitatis galvanicae apparatu ce. volta excitae in corpora organica effect. 1802. (Gescannt online verfügbar.)
[Bearbeiten] Weblinks
Wikisource: Jöns Jacob Berzelius – Quellentexte (lat.) |
Personendaten | |
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NAME | Berzelius, Jöns Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | schwedischer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 20. August 1779 |
GEBURTSORT | Väversunder, Östergötland, Schweden |
STERBEDATUM | 7. August 1848 |
STERBEORT | Stockholm) |