Janko Jesenský
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Janko Jesenský (* 30. Dezember 1874 in Turz-St. Martin, Österreich-Ungarn; † 27. Dezember 1945) war ein slowakischer Jurist, Beamter und Schriftsteller.
[Bearbeiten] Leben
Während seiner Schulzeit besuchte er u.a. die Gymnasien in Neusohl und Käsmark. Bereits hier kam er mit der slowakischen Nationalbewegung in Berührung, die sich gegen die Eindeutschung und Ungarisierung der Slowakei durch die Behörden Österreich-Ungarns wandte. Nach dem Abitur studierte Jesensky Jura in Preschau, im ungarischen Budapest und in Klausenburg in Siebenbürgen), wo er auch promovierte. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre bei Anwälten in verschiedenen slowakischen Stadten und betätigte sich bereits schriftstellerisch. Im Jahr 1905 legte Jesensky in Budapest die Rechtsanwaltsprüfung ab. Im gleichen Jahr erregte er mit seinem Gedichtband “Verse” Aufsehen. Von 1906 bis 1914 betrieb er in der von Ungarn dominierten Kleinstadt Banovace eine eigene Rechtsanwaltskanzlei.
Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde Jesensky wegen seines proslowakischen Engagements von den österreichisch-ungarischen Behörden als Hochverräter verhaftet. Wegen einer Erkrankung kam er jedoch zunächst in ein Krankenhaus. Nach der Entlassung wurde Jesensky zwangsrekrutiert und nach kurzer Ausbildung an die Ostfront verlegt. Um dem Kriegsdienst in der kuk-Armee zu entgehen, desertierte Jesensky wie viele andere Tschechen und Slowaken. Er kam zunächst in russische Internierungslager und meldete sich schließlich bei der Tschechoslowakischen Legion in Russland. Jesensky erlebte 1917 die Revolution in Russland und begrüßte sie als den Zusammenbruch der alten monarchistischen Ordnung in Russland. Nach dem Frieden von Brest-Litowsk bedauerte Jesensky das Ausscheiden Russlands aus der Entente und somit den Verlust eines Bundesgenossen im Kampf gegen die Habsburger-Monarchie. Seine Vorstellung von einer russischen Befreiung seiner Heimat erfüllten sich nicht. Mit seinem Einfluss versuchte Jesensky die Tschechoslowakischen Legionen aus dem innerrussischen Bürgerkrieg herauszuhalten. Im Laufe des Bürgerkriegs gelangte er bis nach Sibirien, von wo aus er schließlich in seine Heimat, die erste Tschechoslowakische Republik zurückkehrte.
Jesensky trat in den Staatsdienst und wurde Gespan (Amtmann) in Germer und Nitra. Im Jahr 1929 wurde er Beamter im Landesamt der slowakischen Hauptstadt Bratislava, zuletzt als dessen Vizepräsident. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakischen Republik 1938 und der Gründung des profaschistischen Tiso-Staates in der Slowakei 1939 nahm Jesensky seinen Abschied aus dem Staatsdienst und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Mit den Mitteln des Dichters unterstützte er den Widerstand gegen das Tiso-Regime und die deutschen Besatzer. Nach der Befreiung seiner Heimat durch die Rote Armee erhoffte sich Jesensky eine erneuerte Tschechoslowakei als Verbündeter der UdSSR.
[Bearbeiten] Werke
- Der Hund Taraj (1897)
- Hauptmann Talapka (1897)
- Verse (1905)
- Sklaven (1905)
- Kleinstadtgeschichten (1913)
- Der Redakteur (1913)
- Pilze (1913)
- Das Abendessen (1913)
- Novellen (1921)
- Auf dem Weg zur Freiheit (Memoiren) (1933)
- Der Tausch der Ehepartner (1934)
- König David (1934)
- Aus alten Zeiten (1935)
- Eine Akte, eine kleine Akte ... (1935)
- Um einer bessern Qualifikation willen (1941)
- Zwei Bären (1941)
- Angst (1941)
- Demokraten
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Jesenský, Janko |
ALTERNATIVNAMEN | Jesensky, Janko |
KURZBESCHREIBUNG | slowakischer Jurist, Beamter und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 30. Dezember 1874 |
GEBURTSORT | Martin Slowakei, damals Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 27. Dezember 1945 |
Kategorien: Mann | Slowake | Autor | Jurist | Geboren 1874 | Gestorben 1945